Nach Fußball-WM-Sieg komplette Mannschaft austauschen?

vom 29.06.2018, 09:19 Uhr

Deutschland ist leider raus aus der Fußball-WM und hat am Mittwoch das Spiel in der Vorrunde verloren. Natürlich wird fleißig darüber spekuliert, wie es dazu kommen konnte. Teilweise heißt es, dass es ein Fehler war, nicht die komplette Mannschaft nach dem WM-Sieg vor vier Jahren auszutauschen. Denn der Sieg wäre ja schon das höchste und wenn man den schon einmal im Leben erreicht hätte, würde man sich als Sportler dann weniger anstrengen.

Was haltet ihr von dieser These? Meint ihr, dass da was dran ist oder ist das eurer Ansicht nach schwachsinnig? Meint ihr, dass Deutschland besser gespielt hätte, wenn die Mannschaft komplett ausgetauscht worden wäre nach dem WM-Sieg vor vier Jahren? Oder hätte das eurer Ansicht nach nichts geändert?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Diese ganzen Erklärungen, die jetzt versucht werden zu finden, vor allem seitens der Presse, wirken auf mich schon relativ verbissen, verzweifelt, bemüht und an den Haaren herbeigezogen. Es ist ja nun nicht so, dass die Fußball-WM-Sieger vergangener Jahrzehnte komplett ausgetauscht worden sind, weil sie beim nächsten Mal nicht genug Motivation haben könnten, um den Titel wieder zu holen.

Zweimalige Siege hintereinander in einer WM sind auch extrem selten, das haben doch nur die Brasilianer einmal geschafft, soweit ich weiß. Und auch in vergangenen Jahren hat Deutschland nie zweimal hintereinander gewonnen, das Abschneiden war halt nur nie so desaströs wie dieses Mal, aber einen deutlichen Abfall hat es immer gegeben. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass dann so eine Forderung nach einem Totalaustausch aufgekommen ist.

Dass die Spiele dieses Mal so laff waren, lag bestimmt nicht daran, dass die Spieler derart satt waren, dass sie jegliche Motivation verloren haben und sich dachten: Jo, Vorrunde reicht doch, wir schieben eine ruhige Kugel, Weltmeister waren wir ja schon.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Dies ist eine sehr interessante These, die sicher auch schon jeder gehört hat ("Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist"). Dies Stimmt meiner Ansicht nach zumindest bei gewissen Einzelsportarten, wie es ja Nico Rosberg vor kurzer Zeit erst vorgelebt habt.

Ein großes Problem, das ich bei dieser These allerdings sehe, ist, dass man nicht wirklich definieren kann, wann denn der Höhepunkt der eigenen Karriere erreicht ist. Wenn wir beim Beispiel Fußball bleiben, gibt es ja mehrere große Pokale, wie etwa die UEFA Champions-League oder auch die Europameisterschaft (EM), die man gewinnen kann.

Ein Beispiel hierfür ist der italienische Torhüter Gianluigi Buffon, welcher bereits im Jahr 2006 die WM gewonnen hat, aber immer noch weiterspielt, weil sein persönlich größtes Ziel der Gewinn der UEFA Champions-League ist. Somit kann man dies bei einem Mannschaftssport schwer feststellen, weil es eben solche und solche Spieler gibt.

» jupla » Beiträge: 195 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn ich mir die Interviews der deutschen Spieler so durchgelesen habe, kommt bei mir der Verdacht hoch, dass sich die Spieler überhaupt nicht grün gewesen sind und es wohl Meinungsverschiedenheiten gegeben haben muss. Dann kommt noch hinzu, dass nahezu alle Bayern-Spieler weit unter Normalform spielten.

Ich denke mal der Frust nach verlorenem CL-Spiel und DFB-Finale saß immer noch tief und keiner war in der Lage seine Normalform abzurufen. Dann kam auch noch der Zwist mit Gündogan und Özil hinzu, bei denen ich es als Fehler ansah, sie zur WM mitzunehmen. Beide hätten zuhause bleiben sollen. Hungrige Spieler hätte es auf der Position sicher genug gegeben. Auch erfahrene Spieler wie Khedira und Kroos waren eine einzige Enttäuschung nach der WM muss hier eine Menge passieren.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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