Nach Besuch bei Eltern wieder dort einziehen wollen
Ein gemeinsamer Freund meiner Partnerin und mir ist neulich geschieden worden und ist aus dem gemeinsamen Haus von ihm und seiner baldigen Ex-Frau ausgezogen. Zwischenzeitlich wohnte er wieder bei seinen Eltern, weil sich die Wohnungssuche etwas schwierig gestaltete.
Nun sprach ich neulich mal wieder mit ihm und er meinte während dieses Gesprächs, dass er eigentlich wieder bei seinen Eltern einziehen wollte. Er verbrachte dort nun insgesamt zwei Monate, während denen er in seinem ehemaligen Zimmer wohnte, das mittlerweile als Gästezimmer genutzt wird.
Ihn selbst wunderte es auch, dass er wieder bei seinen Eltern einziehen wollte und er konnte sich das so recht auch nicht erklären. Jedoch hatte er dieses starke Empfinden, wobei seine Eltern damit nicht gerade glücklich waren und ihm das mehr oder weniger auch so sagten.
Ich selbst könnte mir nicht vorstellen, nochmal bei meinen Eltern einzuziehen. Wie sieht das bei euch aus? Könntet ihr euch vorstellen, dass ein längerer Besuch bei den Eltern dazu führen kann, dass man dort wieder einziehen möchte? Ist das nachvollziehbar und käme es eventuell für euch in Frage?
Für mich käme das niemals in Frage, wenn ich ehrlich bin. Zum einen, weil ich schon so viele Jahre nicht mehr bei meinen Eltern wohne und zum anderen, weil ich das Kaff, in dem mein Elternhaus leben, schon immer gehasst habe. Das ist eher ein Rentnerparadies und Luftkurort aber nichts für junge Menschen und Arbeit gibt es da auch so gut wie gar nicht.
Wenn ich fertig bin mit dem Studium, werde ich sowieso in Großstädten nur Arbeit finden und nicht auf dem Land. Da ich eh ein Großstadtmensch bin, passt das ganz gut zusammen. Ich könnte mir für alles Geld der Welt nicht vorstellen, wieder bei meinen Eltern einzuziehen. Dafür überwiegen ganz deutlich die negativen statt die positiven Erinnerungen.
Für mich wäre das keine besonders ansprechende Vorstellung und ich habe auch nicht das Gefühl dass mir das besonders gut tun würde. Das Verhältnis zu meinen Eltern ist mittlerweile ganz in Ordnung, aber wenn man länger mit ihnen zu tun hat, kommen Sticheleien oder man wird geärgert, weswegen ich mir nicht vorstellen kann da wieder einzuziehen. Selbst nach einer Scheidung würde ich eher kurzzeitig zu einem Freund gehen oder mir schnell etwas suchen, egal wo.
Ich könnte mir das nur dann vorstellen, wenn etwas wirklich Schlimmes passieren könnte, weshalb ich nicht allein wohnen könnte. Wenn ich aus irgendwelchen Gründen keine Wohnung mehr haben würde und mir auch keine neue leisten könnte, wenn ich plötzlich arbeitslos wäre und alles Schlechte zusammenkommen würde, würde ich das schon machen, wenn es eben nicht anders ginge. Aber ehrlich gesagt plane ich das nicht und ich kann mir definitiv auch Besseres für meine Zukunft vorstellen.
Irgendwann kommt doch der Punkt, an dem es Zeit ist, von zu Hause auszuziehen. Wenn man dann aber wieder bei den Eltern einzieht, fängt ja wieder alles von vorne an. Man muss dann ja auch irgendwann wieder von vorne ausziehen und sich wieder sein eigenes Leben aufbauen und sich abkapseln. Man kann ja schließlich schlecht planen, für immer und ewig bei den Eltern wohnen zu bleiben. Das geht doch so wirklich nicht.
Gerade dann, wenn die Eltern das auch nicht unbedingt so wollen, sollte man das auch akzeptieren können und sich etwas eigenes suchen. Es ist ja schon nett genug von ihnen, das Kind in so einem Fall so lange kostenlos bei sich wohnen zu lassen. Dann wieder einzuziehen, fände ich zu viel und da sollte man auch die Wünsche der Eltern akzeptieren können, zumal man ja auch alt genug ist, um allein wohnen zu können.
Ich denke, dass es mir auch schwer fallen würde, wenn ich nochmal bei meinen Eltern einziehen sollte. Ich mag mein Elternhaus sehr und habe mich auch eigentlich immer ganz wohl gefühlt, aber wir haben doch teils unterschiedliche Ansichten, was den Haushalt und die Haushaltsführung angeht. Ich denke, dass wir da sicherlich anecken würden und das schnell zu Stress führen könnte.
Meine Eltern würden sich sicherlich freuen, wenn ich sagen würde, dass ich wieder dort wohnen möchte. Sie würden da nicht sagen, dass sie unglücklich damit wären. Da sind sie doch anders und würden mir sicher auch noch beim Kisten schleppen helfen, damit es schneller ginge.
Das schreit doch sehr nach "Hotel Mama". Und das ist doch auch die einzige Form, wie das einigermaßen funktionieren kann. Der erwachsene Sohn macht gar nichts und Muttern macht alles.
Wenn man als selbständiger Mensch wieder bei den Eltern einzieht, kann das nicht funktionieren. Die Eltern werden sich immer als Hausherren fühlen, ihre Regeln galten dort schon immer. Wie soll man sich denn da einfügen, wenn man eigene Vorstellungen hat?
Wenn zwei Erwachsene zusammenleben, sind das meist Paare. Und die fangen gemeinsam von vorne an. Wenn ein Partner einfach in den schon seit vielen Jahren bestehenden Haushalt des anderen einzieht, gibt das meist auch schon Probleme. Aber Eltern und erwachsenes Kind stehen nicht mal auf einer Stufe.
Ausgenommen natürlich immer die Situation, dass das erwachsene Kind eigenen Wohnraum im gemeinsamen Haus hat. Das ist was anderes. Dann hat man getrennte Küchen, Bäder, Wohnzimmer. Auch wenn man dann jeden Mittag bei Mutti isst, bleibt es ihre Küche.
Also ich kann mir das auch überhaupt nicht vorstellen. Meine Mutter würde mich nie als gleichberechtigten Mitbewohner akzeptieren. Und wenn sie fragt, wann ich nach Hause komme, würde ich mich immer kontrolliert fühlen. Ich bin ja immer mal für eine Woche da und das ist wirklich genug.
Ständig kommen so Sachen wie: "Geh doch raus. Es ist schönes Wetter." Ja, als ob ich das nicht selbst entscheiden könnte mit Mitte 30. Andererseits könnte ich das auch gelassener aufnehmen. Es stimmt ja. Aber da es meine Mutter sagt, empfinde ich es immer als Bevormundung und nicht als guten Rat.
Für mich käme das definitiv nicht mehr in Frage, denn ich habe als Kind bereits die Tage gezählt wann ich endlich ausziehen kann. Somit würden mich keine zehn Pferde in das Elternhaus wieder zurück führen, in dem ich so viel ertragen und erleiden musste. Selbst ein längerer Aufenthalt oder auch ein schlimmes Ereignis würden nicht zu einer Meinungsänderung führen.
Bevor ich nach einer Scheidung wieder bei meinen Eltern einziehen würde, würde ich mir die erste beste Bude nehmen die ich bekomme oder im Zweifel auch einige Zeit im Obdachlosenheim unterkommen. Aber wirklich dort angekrochen kommen und wieder einziehen wollen käme gar nicht in Frage.
Die Eltern hier sind auch nicht sonderlich begeistert von der Vorstellung, dass der erwachsene Sohn dann wieder bei ihnen einziehen will. Ich denke aber, dass ihnen auch der Mut fehlt ihrem Sohn das direkt und offen zu sagen, da es auch falsch verstanden werden kann und das wohl die größte Sorge dabei ist. Ich würde es aber auch nicht wollen, dass mein erwachsener Sohn nach einer Scheidung wieder dauerhaft in das Hotel Mama zurück kommt und mich weiterhin belagert.
Denn immerhin sollte man schon in der Lage sein auch nach einer Scheidung einen eigenen Hausstand und ein eigenes Leben führen zu können und nicht wieder zu Mama zurück zu kriechen. Für eine Übergangszeit wäre es kein Problem, doch dauerhaft würde ich mein Kind auch nicht hinterher wieder bei mir einziehen lassen nur weil es keine Lust hat eigenständig zu sein und es so für bequemer und angenehmer hält.
Sicherlich bietet es einige Vorteile, wieder zu Hause bei seinen Eltern einzuziehen. Die Miete wäre um einiges günstiger, man müsste sich nicht mehr nur alleine um den Haushalt, wie kochen, waschen oder putzen kümmern und hätte wahrscheinlich ein relativ entspanntes Leben was das angeht.
Andererseits sehe ich auch durchaus viele Nachteile darin. Es kann nämlich vorkommen, dass die Eltern wieder mehr über das Leben des "Kindes" bestimmen wollen. So nach dem Motto "solange du deine Füße unter unserem Tisch hast, machst du das was wir dir sagen beziehungsweise hältst dich an unsere Regeln."
Für mich selber wäre das somit wohl eher nichts. Ich habe zwar früher gerne zu Hause gewohnt und fahre auch jetzt hin und wieder gerne mal für ein paar Tage zu Besuch nach Hause, aber auf Dauer käme ich damit nicht klar. Mir gefällt es einfach viel zu gut, mein Leben selbst zu bestimmen, als das ich mich damit arrangieren könnte, dass meine Eltern mir irgendwie in mein Leben rein reden.
Ehrlich gesagt führen Besuche bei meinen Eltern immer nur dazu, dass ich so schnell wie möglich wieder in meine eigene Wohnung und meine Ruhe haben will. Und das schon nach ein paar Stunden. Ich würde es vermutlich nicht einmal eine Woche bei meinen Eltern aushalten, ohne komplett wahnsinnig zu werden. Insofern ist es für mich völlig außer Frage, dass ich jemals auf die Idee kommen könnte, wieder bei meinen Eltern einziehen zu wollen.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass man unter gewissen Umständen durchaus geneigt ist, sich wieder bei den Eltern einzunisten. Etwa, wenn einem der Gedanke kommt, dass man sich nicht mehr alleine um alles kümmern müsste. Wenn man sich überlegt, dass man sich nicht mehr um Miet- und Stromzahlungen kümmern müsste, den Haushalt nicht mehr allein machen müsste, vielleicht sogar von Muttern hin und wieder lecker bekocht wird. Das ist dann in meinen Augen so ein bisschen die Illusion, wieder im sicheren Rahmen zu leben und etwas Verantwortung abgeben zu können.
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