Mutter verbietet Tochter soziales Jahr – wie reagieren?

vom 18.08.2019, 14:58 Uhr

In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Mutter, die noch der Generation „Arbeitstier“ entspringt. Ohne Arbeiten geht nichts. Dafür hat sie auch die Kindeserziehung schleifen lassen und ihrer ältesten Tochter, die selbst noch ein Teenager war aufgedrückt. Immer mit den Worten, ich muss halt den Unterhalt verdienen und dann musst du auf deine Geschwister aufpassen.

Das heißt also, die älteste Tochter war einst wie die „Mama“ für ihre Geschwister. Nun sind die kleinen Geschwister aber auch schon zum Ende der Schulzeit fertig und die mittlere Tochter möchte gerne ein soziales Jahr machen. Sie findet, das tut sich gut auf einer Bewerbung und gleichzeitig weiß sie noch nicht so ganz, was sie beruflich machen möchte, sodass sie wenigstens nützlich sein soll.

Die Mama, da die Tochter mit 16 noch zu Hause wohnt, verbietet es. Nur eine Ausbildung oder Arbeit, sonst nichts. Sie will eigentlich auch kein Geld für Miete, aber arbeiten ist eben das Lebenselixier und bla bla bla. Nun hat die Tochter bitterlich geweint, möchte nicht einfach eine Ausbildung anfangen, die sie nicht will und möchte das soziale Jahr. Wie soll man als Familie zum Beispiel reagieren oder wie hätte die Tochter reagieren sollen, was denkt Ihr darüber?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Man kann doch nicht wirklich so dämlich sein und seine Tochter zu etwas zwingen, was sie nicht will und bei dem sie sich nicht mal sicher ist, was sie überhaupt machen will. Ich denke, dass man als Eltern immer darauf Stolz sein sollte, wenn das eigene Kind so viel Einsicht hat und selber weiß, wann es keinen Sinn macht eine Ausbildung zu machen. Vor allem ist das auch wirklich etwas, was das Kind für sich entscheiden muss. Was letztendlich der Beruf des Kindes wird sollte doch auch das Kind selber entscheiden. Sicherlich darf man da seine Meinung sagen, mehr aber auch nicht.

Ich würde meine Kinder unterstützen, egal in welche Richtung. Wenn die Schule fertig ist, dürfen sie alles werden und machen was sie wollen, ich unterstütze sie. Was will man sich da einmischen? Die Grundlage hat man gelegt und das Ding ist gelaufen. Wenn man dann ein Jahr länger braucht um für sich einen Weg zu finden ist das doch absolut okay, wenn man etwas tut und nicht zu Hause umher sitzt. Ich finde die beschriebene Tochter sehr vernünftig. Sie weiß noch nicht was sie machen will und das ist bei der Vielzahl an Möglichkeiten auch nicht leicht, will aber etwas sinnvolles machen, das ist doch super.

Der Mutter würde ich nochmal ins Gewissen reden, denn die Tochter kann es ohne die Unterschrift der Eltern nicht machen. Nun sollte die Tochter klarmachen, warum sie das machen will und sich Verbündete suchen, damit auch Erwachsene die Mutter umstimmen können. Letztendlich finde ich, dass sie das wissen muss, was sie machen will.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Was ist denn mit dem Vater? Denn die Mutter kann das ja nicht allein verbieten oder erlauben. Wobei ich einen ähnlichen Fall jetzt auch erlebt habe. Die Mutter, Witwe mit 6 Kindern und mit dem 7. Kind vom neuen Partner schwanger. Der älteste Sohn darf auch nicht seine Wunschausbildung machen, weil er da nur am Wochenende zu Hause wäre und damit als wichtige Hilfe bei den jüngeren Geschwistern fehlen würde.

Wenn sich in der Familie gar keine Einigung finden lässt, dann bliebe dem Mädchen noch der Gang zum Jugendamt. Denn es nutzt ja niemanden etwas, wenn sie eine Ausbildung macht, nur damit die Mutter zufrieden ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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