Mit welchem Thema wollt ihr euch noch nicht befassen?
Ich muss gestehen, dass es bei mir viele Themen gibt, mit denen ich mich erst in einigen Jahren befassen möchte, weil sie für mich derzeit noch nicht relevant sind. Das betrifft zum einen die Familienplanung, aber auch dass erste eigene Auto. Auch was meine Rente und Altersversorung angeht, möchte ich mich einfach noch nicht so sehr damit befassen, zumal ich ja auch noch studiere.
Gibt es bei euch Themen, mit denen ihr euch erst in einigen Jahren befassen wollt, weil ihr euch momentan noch nicht bereit dazu fühlt, beziehungsweise, weil sie für euch im Moment einfach noch nicht relevant sind, obwohl sie das sicherlich einmal sein werden?
In meiner Familie gibt es Demenz und einige Krebserkrankungen. Es ist für mich absehbar, dass das auch an mich weiter gegeben wurde. Die Illusion da unbeschadet abtreten zu können habe ich nicht und deswegen verdränge ich diese Themen ganz gerne mal. Generell mag ich nicht so an mein Ende denken, da ich mir noch viele glückliche Jahre wünsche.
Bei mir ist es das Thema Familienplanung. Ich bin zwar theoretisch im besten fruchtbaren Alter und könnte im Prinzip direkt loslegen, wenn ich das wollte, aber ich bin psychisch noch nicht soweit. Ich möchte mich erst einmal auf die Karriere und einige Weiterbildungen konzentrieren, bevor ich das Thema in Angriff nehme. Also hat das definitiv noch Zeit. Wenn es nach meinem Partner ginge, würde das Thema direkt schon in Angriff genommen werden, aber ich brauche da eben noch etwas Zeit.
Ich möchte mich nicht gerne mit Krankheit und Tod befassen. Ich bin jetzt 54 und so langsam werden diese Themen relevanter für mich, als mir lieb ist. Dem Tod bin ich bereits bei dem Verlust meiner Eltern und anderer Verwandter begegnet. Auch eine frühere Lebensgefährtin von mir ist gestorben. Und mit Krankheiten werde ich auch wesentlich öfter konfrontiert als früher. Auch bei mir selber. Immer wieder ein kleines Wehwehchen. Ich treibe täglich Sport, bi an sich auch sehr fit für mein Alter, aber trotzdem dauern Krankheiten und Sportverletzungen bei mir länger an als früher.
Das alles zeigt mir ganz klar, dass die Themen Tod und Krankheiten nicht mehr so einfach abzutun sind wie früher. Als junger Mann, dachte ich immer „Was geht mich das an?“. Außerdem war ich, wie wohl jeder junge Mensch, von der eigenen Unzerstörbarkeit überzeugt. Tja, das ist aber leider nicht so. Noch bin ich relativ jung, aber es kommt der Tag immer näher, da ich mich mit der Vergänglichkeit des Menschen beschäftigen muss. Zunächst mit der Vergänglichkeit einiger meiner Liebsten und dann mit der eigenen, aber daran mag ich jetzt wirklich noch nicht denken!
Ich möchte mich auch nicht mit meiner Renten- und Altersvorsorge befassen, da ich mich dafür einfach zu jung fühle. Außerdem möchte ich mich auch noch nicht um ein Auto kümmern, da ich im Moment kein Auto brauche. Außerdem fürchte ich mich auch vor Erbkrankheiten, die an mich weiter gegeben werden könnten. Ich möchte auch nicht über den Tod von meiner Mutter nachdenken, denn meinen Vater habe ich schon verloren.
Wenn ich das hier so lese, dann frage ich mich zum Teil schon, wie man sich das dann weiter vorstellt. Nicht das Thema Familienplanung hier ist damit gemeint, sondern das Auseinandersetzen mit der Vorsorge im Alter oder auch mit dem eigenen Ableben. Wer in frühen Jahren nicht anfängt mit der Vorsorge, der hat hinten heraus eine größere Lücke zu schließen und kann mehr investieren damit das noch machbar ist. Daher sehe ich das schon als sehr naiv an, wenn man sich damit nicht befassen "möchte" einfach aus Bequemlichkeit oder weil man sich zu jung dafür fehlt.
Das eigene Ableben kann immer passieren, ob nun mit 20 Jahren, mit 50 Jahren oder auch erst im höheren Alter. Ich finde schon, dass man seine Angelegenheiten dazu früh regeln sollte, gerade wenn noch Familie dahinter steht, es etwas zu Erben gibt usw. Denn mit vorzeitiger Vorsorge kann man auch damit Streitigkeiten entgehen um das Erbe, sich einiges an Erbschaftssteuer einsparen und auch eine Patientenverfügung aufsetzen, was man möchte und was nicht.
Ansonsten muss man das so hinnehmen, dass alles ausgelotet wird an einem selbst um jeden Preis und man am Ende als Kartoffel im Bett liegt, Suppe durch den Strohhalm schlürft und gefangen ist im eigenen Körper, nicht in der Lage sich zu artikulieren. Fürchterliche Vorstellung, daher befasse ich mich mit diesen "unangenehmen" Themen auch und renne nicht davon, nur weil ich mich "zu jung" fühle oder zu Faul bin mich darum zu kümmern.
Bei mir ist in Bezug auf die langfristigen Themen das Meiste in Sack und Tüten - Testament, Wohnraum, Versicherungen, Job, etc.. Womit ich mich nicht auseinandersetzen will, ist, dass meinem Bruder am Wochenende die Toilette übergelaufen ist und dementsprechend das gesamte Erdgeschoss überschwemmt wurde - übrig sind der Geruch und die Verunreinigungen. Deshalb fahre ich die Tage zu ihm nach Landshut, weil die nachträgliche Rohrreinigung vom Profi zwar was gebracht hat, aber die Rückstände eben nicht einfach verschwinden. Also, Handschuhe an, Riechpaste unter die Nase und dann schön sauber machen. Was tut man nicht alles für die Familie.
Es gibt Themen mit denen ich mich persönlich eher ungern befasse. Aber ich muss mich trotzdem mit ihnen befassen und kann sie nicht verdrängen und ich möchte sie auch nicht jahrelang vor mir herschieben. So musste ich mich in der letzten Zeit sehr stark mit dem Thema der Altersvorsorge und der Berufsunfähigkeitsversicherung befassen. Es mag ja sein, dass man sich noch zu jung dazu fühlt, aber man ist an sich nie zu jung, um damit anzufangen.
Alleine wenn ich an meine Altersvorsorge denke, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf und ich bin froh, dass ich mich recht früh darum gekümmert habe und einen gewissen Obolus angespart habe. Der Tod wäre ein darauffolgendes Thema, mit dem ich mich auch auseinandergesetzt habe. Ein "Ich will aber nicht" kann man hier nicht geltend machen, es kann jeden immer treffen, egal ob mit 70 oder mit 25 Jahren.
Es gibt Themen, die ich nicht in Angriff genommen habe. Zum Beispiel habe ich noch kein Testament aufgesetzt oder eine Patientenverfügung geschrieben. Das sollte ich noch machen, ich habe mich auch damit auseinandergesetzt, aber ich habe es noch nicht getan. Also habe ich mich damit befasst, aber noch nicht durchgeführt.
Die Themen sind natürlich unangenehm und ziehen einen auch mal etwas runter. Aber es gibt an sich keine Möglichkeit sie einfach zu verdrängen und immer vor sich herzuschieben. Unangenehmes muss leider erledigt werden, ich drücke mich auch ganz gerne davor. Aber die Themen scheinen viele hier schon zu beschäftigen, sonst würden sie hier nicht aufgezählt werden. Also bringt es auch nichts, sie weiter vor sich herzuschieben, man muss manchmal einfach planen.
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