Mit Partner einig werden, der keine Haustiere möchte?

vom 23.10.2017, 14:50 Uhr

Eine Bekannte von mir hat vor zwei Jahren eine Wohnung mit ihrem Freund bezogen und beide sind auch Eigentümer dieser Wohnung. In gewisser Weise hat man sich also durchaus darauf eingestellt, sein Leben miteinander zu verbringen, auch wenn die beiden nicht verheiratet sind. Nun erfährt meine Bekannte aber jetzt erst, dass ihr Partner keine Haustiere mag.

Sie selbst war darüber sehr überrascht. Gefragt hat sie nie, da sie angenommen hat, jeder würde Tiere mögen. Ihr Partner möchte aber keine Tiere und sperrt sich sehr dagegen. Ein Hund fällt also schon mal flach. Nun überlegt meine Bekannte, ob sie sich ein Reptil oder Kleintier anschafft. Dieses könnte sie dann in ihrem Arbeitszimmer halten und ihr Partner würde dadurch nicht gestört werden.

Kämt ihr damit klar, wenn euer Partner keine Haustiere mögen würde? Wäre das für euch möglicherweise sogar ein Trennungsgrund? Wie kann es sein, dass man erst nach einer jahrelangen Beziehung erfährt, dass der Partner keine Haustiere mag?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Dass jeder Tiere mag, davon kann man nicht ausgehen. Bzw. muss man Tiere nicht verabscheuen, um kein Haustier zu wollen. Auch will nicht jeder Tierliebhaber unbedingt ein Haustier haben. Obgleich ich Hunde und Katzen sehr gerne mag und als Kind viel mit diesen zu tun hatte, wünsche ich mir weder das eine noch das andere als Haustier, da ein solches Tier zu meinen Lebensumständen einfach nicht passen würde. Käme mein Partner damit um die Ecke, wäre ich auch eher dagegen.

Mein Partner hatte als Kind und auch später nie wirklich Kontakt zu irgendwelchen Tieren, dementsprechend sind sie ihm eher fremd und er wollte nie ein Haustier. Trotzdem haben wir heute Kleintiere, aber ich bin weder automatisch davon ausgegangen, dass diese für ihn einfach so okay wären, noch hätte ich sie anschaffen wollen, ohne dass er auch dahinter steht. Ein Haustier im Haus zu haben, wenn einer dieses nur akzeptiert, finde ich nicht so schön.

Du fragst, wie es sein kann, dass man erst nach mehreren Jahren Beziehung erfährt, wie der Partner zum Thema Haustier steht - da kommt aber auch die Frage auf, wie das Thema ihr wichtig sein kann, wenn es in all der Zeit kein einziges Mal angesprochen wurde.

Ein Trennungsgrund wäre das für mich nicht, sollte ich nicht schon ein Haustier besitzen. Hätte ich z.B. einen Hund an meiner Seite und lerne jemanden kennen, der klar macht, dass er keine Tiere haben will, dann würde da für mich gar nicht erst eine Beziehung entstehen, denn ein Tier weggeben würde ich dafür nicht.

Wenn es deiner Bekannten egal ist, was für ein Haustier sie hat und der Partner mit Kleintier oder Reptil einverstanden wäre, dann stellt das ja eine Lösung da, wobei ich selbst es eben einfach schade finden würde ein Tier im Haus zu haben, mit dem mein Partner gar nicht interagieren will oder das er komplett ignoriert.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ehrlich gesagt ist die erste Frage, die ich mir stelle, worüber haben die beiden sich eigentlich vor dem Zusammenziehen so unterhalten? Da kam nicht einmal das Thema Haustiere auf? Wo doch im Internet tausende Bilder zu sehen sind und die Freundin vielleicht einmal mit „och süß“ reagiert hat? Es kam nicht einmal das Thema Kindheit, mögliche Haustiere oder so etwas in der Art auf? Das kann ich mir doch wirklich nicht vorstellen, weil das bei vielen schon längst geklärt ist.

Natürlich fällt man jetzt nicht sofort mit der Tür ins Haus nach dem Motto, ich liebe Haustiere, willst du welche. Doch irgendwie kommt das Thema doch sicherlich mal vor, sodass ich nicht verstehen kann, wenn man zusammenwohnt und das auch direkt auf Eigentum, wieso das noch nicht vorher zur Sprache gekommen ist. Das ist mir ausnahmsweise schleierhaft. Das ist ein wenig so, als wenn jetzt herauskommt, sie will Kinder und er nicht. Verstehe sowas einfach nicht.

Ob man sich einig werden wird, zeigt die Zukunft. Oftmals habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass sich viele einig werden, was aber nicht bedeutet, dass am Ende alles rosig läuft. Bei vielen, die ich kenne, sind dann immer Vorhaltungen wegen Tierhaare gekommen nach dem Motto „du wolltest den Köter“ usw. Deswegen kann das einig werden auch am Ende nach hinten losgehen und man muss sich überlegen, ob man das wirklich möchte.

Es kann immer eine Einigung geben und vielleicht läuft es auch gut. Es kann aber auch genauso gut sein, dass er sich breitschlagen lässt ihr zur Liebe und das es dann nicht so gut endet, weil er ihr Vorhaltungen machen würde. Vorher wissen, kann man das jetzt sowieso nicht, aber vielleicht hat sie ja etwas Glück? Denn Tiere können nachweislich gute Laune bieten und das Leben durchaus bereichern.

All das wäre für mich allerdings auch kein Trennungsgrund, sondern eher ein Grund mal drüber zu reden, die Fakten klar zu machen, wieso und weshalb und dann weiter zu sehen. Doch im Prinzip muss man auch zu ihr sagen, selber Schuld. Hätte sie das Thema im Vorfeld angesprochen hätte sie gewusst, ob das Zusammenziehen dann für sie trotzdem infrage kommt.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich frage mich im Moment, worüber die zwei überhaupt gesprochen haben die letzten beiden Jahre. Ich finde, Haustiere und Kinder gehören zu den Dingen, die man in der Zeitspanne auf jeden Fall besprochen haben sollte. Im Prinzip alles, was mit der gemeinsamen Zukunftsplanung zu tun hat und da gehören Haustiere unter Umständen dazu oder ob und wie viele Kinder man haben möchte, in welcher Region man später leben möchte und ob man eher eine Wohnung oder ein eigenes Haus vorziehen würde. Dass Zukunftspläne offensichtlich nicht ausreichend beachtet worden sind, wirft in meinen Augen ein seltsames Licht auf die Beziehung, gerade bei der Zeitspanne.

Ich habe das Thema Haustiere relativ schnell mit meinem Partner damals abgehakt. Ich wollte einfach wissen, ob wir die gleichen Haustiere toll finden würden oder ob er eher andere Tierarten bevorzugen würde. In der Hinsicht sind wir uns absolut ähnlich, sodass es da keine großartigen Kompromisse geben würde und jemand ein Haustier haben wollen würde, was für den anderen so gar nicht in Frage kommen würde. Auch über die Anschaffung von Haustieren haben wir schon gesprochen. Es kommt prinzipiell schon in Frage, passt aktuell aber nicht zu den aktuellen Lebensumständen, sodass eine artgerechte Haltung nicht möglich wäre. So wird aktuell eben darauf verzichtet und fertig.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mir erscheint es auch sehr seltsam, dass nun erst heraus gekommen sein soll, dass der Partner so gar nicht tierlieb ist. Normalerweise unterhält man sich doch viel, wenn man sich kennenlernt und wenn einem selbst Tiere so wichtig sind, spricht man das Thema doch auch irgendwann an. In meinem Leben spielen Haustiere immer eine Rolle und so war es auch klar, dass ich meinen Partner damals beim kennenlernen auch darauf angesprochen habe, wie er dazu steht.

Für mich wäre es klar ein Grund gewesen, keine Beziehung einzugehen, wenn er strikt gegen Tiere gewesen wäre. Ich könnte mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen und hätte dann eher davon abgesehen, mich weiter mit dem Mann zu treffen. Ich denke, dass deiner Freundin oder Bekannten Tiere nicht so wichtig sein können, wenn sie das vorher nie zur Sprache gebracht hat. Wenn der Partner nun absolut gar keine Tiere möchte und ich nicht darauf verzichten will, bleibt doch eigentlich nur die Trennung.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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