Merken, dass der eigene Lebensplan nicht aufgeht?

vom 15.07.2018, 13:06 Uhr

Viele haben ja einen groben Plan, was ihre Zukunft angeht. Wenn man nun verheiratet ist, Kinder und ein eigenes Haus und einen festen Job hat und gar nicht vorhat, die nächsten Jahre groß etwas zu verändern, ist es natürlich etwas anderes, als wenn man beispielsweise gerade das Abitur gemacht hat und einem alle Möglichkeiten offenstehen. Oft macht man sich da ja Gedanken, was man im Leben so erreichen und welche Schritte man gehen will.

Nicht selten kommt es ja aber vor, dass dann doch alles anders kommt, als man denkt und als man es eigentlich geplant hat. Habt ihr schon einmal festgestellt, dass euer "Lebensplan" nicht aufgeht und dass doch alles anders kommt, als ihr es euch gewünscht hattet? Wie gut konntet ihr euch damit arrangieren?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich halte ehrlich gesagt nichts davon, einen festen Lebensplan zu haben und danach zu leben. Ich nehme das Leben so wie es kommt und reagieren entsprechend. Ich begreife das Leben wie etwas, das permanent im Fluss ist und sich ständig verändern kann. Da ist es doch schwachsinnig feste Pläne zu machen.

Ich habe schon den einen oder anderen Wunsch, den ich gerne umsetzen würde, aber ich habe keinen festen Plan, wann und unter welchen Umständen die Umsetzung sein muss. Ich warte einfach ab was passiert und wenn der richtige Moment gekommen ist und mir danach ist, wird das umgesetzt und wenn nicht kann ich auch warten.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke, dass man Familienplanung schon als festen Lebensplan sehen kann. Bei mir ist es schon so, dass ich alles etwas anders geplant habe, als es dann eingetreten ist. Ich habe aber schon relativ früh gemerkt, dass meine Wünsche für mein Leben wohl nicht so eintreten werden und teilweise nicht umsetzbar sind. Ich arrangiere mich eben damit und denke, dass der ein oder andere Wunsch oder vielleicht auch Plan noch aufgehen könnte. Es kommt sicherlich immer darauf an, was man selbst daraus macht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ein Kumpel meinerseits hat davon geträumt, seinen eigenen Streaming-Kanal zu eröffnen und diesen hauptberuflich zu führen, also monatlich genug Geld damit zu machen, um davon leben zu können. Der Kanal lief auch gar nicht mal so schlecht, ein paar Tausend Abonnenten sind tatsächlich über die Jahre hinweg zusammengekommen, aber es kam unmöglich genug Geld dabei rum, um die Sache auch nur als Teilzeitjob zu betrachten. Er hat Zeit und Geld investiert und sicher eine gehörige Portion Eifer, doch wenn man bedenkt, wie viele Gaming-YouTuber es gibt und wie hoch die Reichweite der Großen ist, war die Sache dann schließlich zum Scheitern verurteilt. Selbst jene, die davon leben können, müssen viel Zeit und Arbeit investieren, einfach alle paar Tage mal ein Gameplay-Video hochladen reicht da nicht.

Eine andere Freundin wollte schon mit 19 nach Japan auswandern. Sie war schon immer mit dem Land und der Kultur dort besessen und es war ihr größer Wunschtraum dort zu leben, am liebsten auch einen Japaner zu heiraten. Sie ist jetzt 30 geworden und mal abgesehen von zwei Reisen in das Land ist sie dem Plan dort tatsächlich zu leben und zu arbeiten nicht näher gekommen, auch beherrscht sie die Sprache noch immer nicht so gut und zwei Beziehungen mit zwei Japanern sind gescheitert. Langsam scheint ihr aufzugehen, dass das so nichts wird - und vielleicht auch gar nicht nötig ist.

» RyderC » Beiträge: 267 » Talkpoints: 7,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wahrscheinlich hängt es damit zusammen, dass ich nie eine große Optimistin war, aber mein Lebensplan war schon immer recht vage, wenn man überhaupt davon sprechen möchte. Schließlich sind wir alle nur eine Diagnose davon entfernt, mehr oder weniger unseren Nachlass regeln zu müssen, und auf einmal erscheint es läppisch, von Auto Marke X, einer Hochzeitskutsche oder einem Café auf Bali zu träumen.

Zum Beispiel bin ich immer davon ausgegangen, meinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten, eine eigene Wohnung zu haben (ich habe ein hohes Sicherheitsbedürfnis) und generell ein Leben innerhalb der Gesellschaft zu führen, mit einem Minimum an Wohlstand (sprich, Urlaubsreisen und ein Auto) und Freunden und Familie, die mir etwas bedeuten. Dieser Lebensplan ist auch soweit aufgegangen. Ich bin mir selber auch nicht so sicher, wo die Grenze zwischen Jugendträumen, "Flausen im Kopf" und Lebensplänen liegt. Beispielsweise halte ich es für Schwachsinn, die fixe Idee, einen Menschen der Nationalität X heiraten zu wollen, als "Lebensplan" anzusehen.

Auch wenn mir jemand von seinem Lebensplan erzählt, und ich stelle fest, der Mensch ist über dreißig und hat noch keinen Schritt in die entsprechende Richtung getan, beispielsweise Kontakte geknüpft, eine Sprache gelernt, das nötige Kapital beiseite gelegt oder was auch immer, heißt das für mich nicht, dass hier ein Lebensplan nicht aufgeht, sondern dass jemand seine Träume mit der Realität verwechselt.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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