Marketplace-Händler versucht positive Rezension zu kaufen

vom 10.04.2017, 05:26 Uhr

In einem anderen Beitrag erwähnte ich schon, dass ich mit einem Marketplace-Händler negative Erfahrungen gemacht habe. Im Endeffekt war ich so verärgert, dass ich mich zu einer meiner seltenen Händler-Rezensionen hinreißen ließ. Ich habe ganz nüchtern von den Fakten geschrieben, also wann ich bestellt habe, wann das versprochene Lieferdatum laut Verkäufer gewesen ist und vor allen Dingen, dass nach über 5 Wochen immer noch kein Produkt in Sicht war. Da die Zeichen sehr begrenzt sind, musste ich mich kurz fassen.

Jedenfalls bekam ich dann eine Email von dem Verkäufer, der doch allen Ernstes meine Gunst erkaufen wollte. So bot er mir an, nicht nur mein Geld zurück zu geben, sondern auch das Produkt selbst zu schenken, vorausgesetzt ich würde die Rezension wieder löschen. Ich habe mich darauf nicht eingelassen und den Fall direkt Amazon gemeldet. Ich finde so ein Verhalten eine ziemliche Frechheit und ich finde, so ein Betrüger gehört bestraft. Hat man auch schon versucht, eine positive Händler-Rezension von euch zu erkaufen? Ich spreche explizit von den Händler-Bewertungen und keinen Produktrezensionen! Wie würdet ihr da reagieren und handeln?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich hätte das an Amazon weitergeleitet und wäre nicht darauf eingegangen. Immerhin hat man ja keine Garantie, dass das dann auch so läuft und natürlich kann mal etwas schief laufen, aber dann muss man auch dazu stehen. Angenommen hätte ich sein Angebot auf jeden Fall nicht. So jemanden würde ich nach 5 Wochen warten auch glauben, ehrlich gesagt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Und was ist daran so unüblich? Das hat man früher schon bekommen, sei es nun eine Produktrezension die etwas kritischer ausgefallen ist oder auch eine Verkäufer Bewertung. Beides ist kein Einzelfall und wird täglich mehrere hunderte male gemacht. Wenn ich das alles zählen würde was mir alles angeboten wurde wenn ich dieses und jenes lösche oder besser mache als es war, dann wäre ich von morgens bis abends nur damit beschäftigt.

Gewünscht ist es in keinem Fall und somit meldet man das ganze an Amazon. Mehr kann man da nicht machen aber auch nur weil sie einen Kunden damit belästigt haben, wird man noch lange nichts machen. Erst wenn die Mehrheit sich meldet und das mehrmals vorkommt, wird ein Konto auch dicht gemacht. Ansonsten wird nur eine Notiz intern gemacht und eine Verwarnung ausgesprochen, da man natürlich auch seine Kunden halten möchte die dafür auch zahlen auf der Plattform verkaufen zu dürfen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich denke auch, dass das so unüblich nicht ist, weil die Händler ihre positiven Bewertungen ja haben möchten und keine negativen Bewertungen die Statistik verhageln sollen, damit potentielle Kunden nicht abspringen. Ich finde so etwas natürlich trotzdem nicht gut und darauf einlassen würde ich mich nicht. So etwas sollte man auf jeden Fall melden, damit Amazon das vermerkt und vielleicht auch Konsequenzen daraus zieht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Mir ist das noch nicht passiert, aber das scheint keine Seltenheit mehr zu sein. Die Händler sind eben auf gute Rezensionen angewiesen und möchten natürlich vermeiden, dass sie da schlecht bewertet werden. Ich würde mich auf solch eine Nachricht auch nicht einlassen und das dann an Amazon weitergeben. Diese werden sicherlich wissen, wie mit solch einem Händler verfahren wird. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es durchaus Kunden gibt, die das Angebot dann annehmen und sich keine Gedanken darüber machen, welche Auswirkungen das haben kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


In den meisten Versand- und Verkaufsbedingungen findet man mittlerweile den Hinweis, zur Klärung von Unstimmigkeiten zunächst den Händler zu kontaktieren, bevor man eine negative Bewertung oder sogar nur eine Vier-Sterne-Bewertung abgibt. Die Folge davon ist, dass man in den einsehbaren Händlerprofilen kaum noch solche mit ausgesprochen negativen Bewertungen vorfindet.

Dabei muss man unterscheiden: Einmal die große Auktionsplattform, bei der seit langem nicht nur Privatverkäufe stattfinden, sondern auch Sofortkaufoptionen von Online-Shop-Betreibern angeboten werden. Nicht nur bei Privatauktionen ist es für den Verkäufer andererseits sogar möglich, Bieter, mit denen man schon einmal negative Erfahrungen gemacht hat, von der Auktion auszuschließen, indem man diese auf eine Sperrliste setzt.

Dann sollte man die Struktur der anderen großen Online-Verkaufs-Plattform genauer betrachten. Hier sind die bei dem vorher genannten Auktionshaus üblichen Bewertungen nicht vorgeschrieben, es besteht aber die Möglichkeit, als Kunde Rezensionen vorzunehmen. Insofern sind dort Negativrezensionen als wesentlich schwerwiegender einzuschätzen.

Einige Händler laufen nämlich Gefahr, nicht mehr über diese Plattform ihren Versand abwickeln zu dürfen, wenn ein bestimmter Score nicht erreicht wurde, was für Kleingewerbetreibende oft der Ruin bedeuten könnte. In diesen Fällen kommt es häufiger vor, als man denken mag, dass Händler über das Maß üblicher Kulanz hinausgehen und Ware verschenken, wenn nur der Score weiter gut bleibt.

» Gorgen_ » Beiträge: 1060 » Talkpoints: 374,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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