Mangelnde Kontrolle, wenn Kunden EC-Karte selber stecken?

vom 25.12.2016, 22:11 Uhr

Seit einiger Zeit ist es in verschiedenen Geschäften ja so, dass die Kunden ihre EC-Karten selber in die entsprechenden Geräte stecken und dann eben die Geheimzahl eingeben. So ist es bei uns im Laden seit einiger Zeit auch und eigentlich funktioniert es auch sehr gut. Allerdings hat sich neulich eine Kundin beschwert und das hat mich doch nachdenklich gemacht. Diese Kundin meinte, dass das System durch die Geheimzahl zwar sicherer ist als das System mit der Unterschrift, aber dass doch die Kontrolle fehlt, wenn die Karte nicht mehr kontrolliert wird.

Wenn nun jemand die Geheimzahl ausgespäht und die entsprechende Karte gestohlen hat, dann kann derjenige vermutlich unbehelligt in den entsprechenden Geschäften einkaufen, die das so handhaben, bis der Verlust der Karte bemerkt und diese gesperrt wird. Ich muss sagen, dass ich der Kundin recht geben muss. Es geht schon schneller, wenn die Kunden die EC-Karten selber stecken, aber die Kontrolle ist eben nicht so gegeben, als wenn man die Karte und vielleicht noch den Ausweis in die Hand oder zumindest zu sehen bekommt.

Habt ihr es in der letzten Zeit auch öfter in den Geschäften, dass ihr selber die EC-Karten stecken müsst? Findet ihr das praktisch oder macht ihr euch dann auch Sorgen darüber, dass das jemand, der eure Karte gestohlen und die Geheimzahl ausspioniert hätte, dann auch unbehelligt so könnte? Könnt ihr die Bedenken dieser Kundin verstehen oder findet ihr, dass sie übertreibt, weil solche Probleme wohl selten vorkommen, dass jemand die Karte und auch die Geheimzahl in Händen hält?

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich verstehe jetzt euer System nicht. Ich muss eigentlich fast immer die Karte selber stecken. Selbst, wenn ich unterschreiben muss und in vielen Geschäften ist es so, dass es mal so ist, dass ich unterschreibe und mal so, dass ich Geheimzahl eingebe.

Neulich war ich bei Rossmann und wollte zwei mal hintereinander was bezahlen, weil ich zwei getrennte Kassenbons brauchte, So habe ich zweimal die Karte selber eingesteckt in dieses Gerät und beim ersten Mal brauchte ich die Geheimzahl und beim zweiten Mal habe ich unterschrieben. Und das bei der gleichen Kassiererin, der gleichen Kasse, dem gleichen Gerät und sofort hintereinander mit der gleichen Karte.

Wenn ich mit Unterschrift zahle, dann wurde bei mir noch nie ein Ausweis verlangt. Ich finde es sogar sicherer mit der Geheimzahl. Denn mit der Unterschrift braucht nur mal einer ähnlich unterschreiben und die Unterschrift ein paar mal üben. Denn wie gesagt, ich habe noch nie einen Ausweis zeigen brauchen und meine Unterschrift sieht je nach Untergrund und Stift auch nicht immer gleich aus.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Barbara Ann hat geschrieben:Wenn nun jemand die Geheimzahl ausgespäht und die entsprechende Karte gestohlen hat,

Und zusätzlich darf der Bestohlene den Verlust noch nicht gemerkt haben. Damit wären hier schon drei Bedingungen gegeben, welche als Hürde zu sehen sind, die Karte unberechtigt nutzen zu können. Das "System" mit der Unterschrift ist da wohl signifikant unsicherer - denn wie schnell kannst du die Unterschrift "nachmachen"? Ich denke, dass das eher einfach ist. Und sich darauf zu berufen, dass an der Kasse nach dem Ausweis verlangt wird, ist fast schon naiv (oder gar lächerlich). Da brauch der Kunde nur süffisant zu vermelden, keine Ausweispapiere bei sich zu haben (es gibt schlicht keine Pflicht, den Ausweis bei sich zu tragen). Wird so ein Kunde dann ernsthaft abgewiesen?

Barbara Ann hat geschrieben:Habt ihr es in der letzten Zeit auch öfter in den Geschäften, dass ihr selber die EC-Karten stecken müsst?

Mir fällt auf Anhieb kein Geschäft ein, in dem es anders wäre. Und wenn - dann würde ich meine EC-Karte auch nicht weggeben wollen, weil doch dann die Gefahr bestehen würde, dass dann eine Kopie angefertigt werden kann. Es ist also auch hinsichtlich der Sicherheit sicher besser, der Kunde oder die Kundin gibt KEINE Karte aus der Hand.

Diamante hat geschrieben:Selbst, wenn ich unterschreiben muss und in vielen Geschäften ist es so, dass es mal so ist, dass ich unterschreibe und mal so, dass ich Geheimzahl eingebe.

Das wieder halte ich wohl für ein falsches Vorgehen. Denn - entweder ich authentisiere via PIN oder eben durch die Unterschrift. Beides zu verlangen, ist mindestens unnötig. Wüsste jedenfalls kein System, welches dies vorsieht. Insbesondere nach Eingabe der PIN ist die Transaktion ja schon durch und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden! Wozu dann noch die Unterschrift?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich beides machen musste bei einer Bezahlung. Ich habe geschrieben, dass es mal so und mal so ist und wenn ich bezahle, weiß ich in manchen Geschäften nicht, was ich machen muss, wenn ich die Karte einstecke. Mal muss ich die Pin eingeben und mal die Unterschrift geben. Das ist eben ganz verschieden und das eben auch bei ein und dem gleichen Gerät und der gleichen Karte.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



@Diamante: Ja, habe ich jetzt auch so gelesen :oops: . Habe mich geirrt :wall: und bitte um Entschuldigung :pray: . Im ersten Moment hatte ich gelesen, dass du eben sowohl die PIN eingeben als auch unterschreiben musstest. Das waren aber zwei Zahlvorgänge und beide Verfahren kamen zum Einsatz.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kenne es ehrlich gesagt auch nur so, dass ich die Karte immer selbst stecken musste. Wenn sie mir von der Kassiererin aus der Hand genommen wurde um sie ins Terminal zu stecken, hat diese auch keinen Blick darauf geworfen sondern maximal geschaut, dass der Magnetstreifen auf der richtigen Seite ist wie auch der Chip. Mehr Kontrolle findet dadurch ebenfalls nicht statt.

Zum anderen wie soll es die Verkäuferin auch merken ob Frau Müller vor ihr steht oder auch nicht, wenn sie nicht persönlich bekannt ist. Auf einer Bankkarte ist kein Bild drauf, kein Fingerabdruck und nichts was diese eindeutig zu der Person auch zu identifizieren ist. Die Unterschrift alleine ist keine Referenz, denn mit genug Übung bekommt man jede nachgemacht und bei manchen ist das auch so auf Abhieb keine Herausforderung.

Aber damit das funktionieren könnte, müsste der Besitzer noch nicht einmal die Karte verloren haben. Es reicht aus, wenn die Geheimzahl ausgespäht wird und die restlichen Informationen von der Karte vorhanden sind. Eine weitere Karte ist schnell nachgemacht die dann auch verwendet werden kann.

Aber so viel Aufwand wird selten gemacht, eher lässt man sich eine neue Bankkarte anfertigen auf einen fremden Namen, lässt sich die frische Karte mit der Pin zuschicken und geht munter shoppen. Am Ende kommt die Rechnung an den Namensinhaber der von diesem Konto nichts wusste und es auch nicht selbst eröffnet hat.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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