Macht es euch glücklich, Preise zu vergleichen?
Ich habe gehört, dass es den Kunden oder Verbraucher sogar glücklich machen soll, wenn er die Preise verglichen und etwas zum günstigen Preis bekommen hat. Normal würde man meinen, dass es viele nervig finden, den Zeitaufwand zu bereiten, um eben das gleiche Produkt am günstigsten zu finden. Aber dann würde es die Person doch glücklich machen und ein gutes Gefühl vermitteln, wenn man dann etwas sparen konnte.
Ich selbst vergleiche auch immer Preise, wenn ich etwas bestimmtes kaufen möchte. Mir ist der Zeitaufwand dabei eigentlich recht egal. Allerdings würde ich auch nicht sagen, dass es mich glücklich macht, wenn ich den Artikel dann günstig gefunden habe. Ich bin dann eher zufrieden, das ich mir eben die Mühe gemacht habe und so noch etwas sparen konnte.
Würdet ihr sagen, dass es euch glücklich macht, Preise zu vergleichen? Habt ihr dann ein Glücksgefühl, wenn ihr etwas zum günstigsten Preis bekommen habt? Oder meint ihr auch, dass glücklich, da eher das falsche Worte ist?
Glücklich ist wirklich etwas übertrieben. Klar bin ich dann zufrieden, wenn ich mir die Mühe gemacht habe - und ich mache sie mir eigentlich immer und wende da je nach gewünschtem Artikel teilweise ganz schön viel Zeit auf - und ich freue mich, Geld eingespart zu haben oder mir etwas überhaupt leisten zu können.
Aber Glück bedeutet für mich schon etwas anderes. Das geht tiefer und hat eher selten mit materiellen Dingen zu tun. Aber natürlich ist diese Formulierung für die Werbebranche besser als "Sparen Sie sich zufrieden". ![]()
Es ist ja bekannt, dass viele Menschen auf vermeintliche Rabatte mit einer Aktivierung das Belohnungszentrums im Gehirn ansprechen. Es gibt anscheinend Menschen, bei denen es schon ausreicht wenn sie nur einen Laden betreten, in dem überall große neudeutsche "Sale" Schilder hängen.
Das funktioniert aber wahrscheinlich nur so lange bis der glückliche Konsument nicht nach dem Kauf einen noch günstigeren Preis sieht. Es gibt nämlich auch Untersuchungen die besagen, dass viel Auswahl eher unzufrieden macht, weil man viel Zeit in die richtige Wahl investieren muss und am Ende vielleicht doch feststellen muss, dass die getroffene Wahl nicht die allerbeste der Welt war.
Für mich ist Zeit auch Geld, also meine Freizeit ist für mich auch eine Währung, bei der ich mir überlege, wie ich sie am sinnvollsten ausgeben möchte. Ich könnte mir nicht vorstellen ewig lange Preise zu vergleichen um dann am Ende ein paar Euro zu sparen. In der Zeit hätte ich etwas machen können, was für mich persönlich viel mehr Wert hat als die paar Euro Ersparnis.
Glücklich macht es mich nicht und ich habe dabei die Zeit schon im Auge und welchen Aufwand ich am Ende damit hatte. Wenn ich mich erst Zuhause hinsetzen muss, 2 Stunden Angebote vergleichen um dann hinterher 30 Minuten länger in den Laden zu fahren damit ich am Ende 50 Cent sparen kann, dann ist es mir das nicht Wert und macht mich auch nicht glücklich sondern ist eher nervig. Aber ich überlege mir dann auch vorher, ob sich das lohnt oder eben nicht.
Muss ich ohnehin in den Laden gehen oder komme daran vorbei, dann hüpfe ich kurz rein und hole das was ich brauche, dann bin ich zufrieden und die Vorbereitung darf dafür halt auch nicht Ewigkeiten gedauert haben sondern muss auch in meinen zeitlichen Rahmen bleiben, dass ich das binnen 20 Minuten in der Woche auch schaffe, in der ich meinen Einkaufszettel kaufe.
Für andere Dinge habe ich die Preise meistens im Kopf, also ich weiß wo ich meine Schalter anderen Elektronischen Bauteile am billigsten und direkt bekomme, wenn man mal Sonderaktionen außer acht lässt. Da Vergleiche ich gar nicht mehr lange herum, da wird gekauft und ich ärgere mich auch nicht darüber wenn ich hinterher ein paar Cent mehr bezahlt habe, weil es zur gleichen Zeit irgendwo anders im Angebot war. Da macht es mich schon glücklich, wenn das ganze direkt im Laden vor Ort zu bekommen war oder das Paket schnell angekommen ist nach der Bestellung.
Ich vergleiche fast immer die Preise, besonders bei Ausflügen oder im Urlaub. Neulich konnte ich so beim Eintritt fast zwanzig Euro sparen. Glücklich ist vielleicht übertrieben, aber gefreut habe ich mich schon darüber. Dazu kommt aber auch, dass ich ziemlich geizig bin, vielleicht freue ich mich deshalb so über eine Ersparnis.
Bei hochpreisigen Anschaffungen vergleiche ich schon immer die Preise, damit ich in dem Moment am meisten sparen kann und nicht das Gefühl habe, zu viel bezahlt zu haben und mich dann ärgere. Natürlich bin ich dann auch zufrieden, wenn ich viel gespart habe, weil ich mich mal hingesetzt und eben die Preise verglichen habe. Aber ich würde dann nicht behaupten, dass es mich richtig glücklich macht, das wäre dann auch zu hoch gegriffen bei der Wortwahl.
Es macht mich nicht mal zufrieden, geschweige denn glücklich, weil ich ehrlich gesagt, Preise gar nicht großartig vergleiche. Bis ich mal endlich annähernd genau das gefunden habe, wonach ich gesucht habe, sind schon so viele Recherchen und so viel Zeit aufgewendet worden, dass ich jetzt nicht auch noch gucke, wo ich genau diese Ware vielleicht doch noch mal günstiger bekommen.
Ich kann auch das bestätigen, was Cloudy erwähnt hat, die Qual der Wahl. Als ich meinen ersten Staubsauger gekauft habe lief das so ab: Zufällig einen Prospekt aufgeschlagen, ein Angebot von AEG über niedrige 70 DM entdeckt, hingefahren, gekauft, fertig. Das Ding hat bald zwei Jahrzehnte gehalten und wurde nur ersetzt, weil ich einen beutellosen Staubsauger haben wollte. Obwohl ich mich im Vorfeld auf eine mittlere Preisklasse, die Firma und den Verkäufer festgelegt hatte, habe ich doch noch einiges aufgewendet das richtige Gerät zu finden.
Da wurden Dezibel-Zahlen verglichen, Kunden-Rezensionen gelesen, technische Kurzabrisse und am Ende war ich so genervt, dass er einige Wochen auf der Wunschliste blieb. Auf die Idee, dann auch noch zu gucken, ob ich genau dieses Modell irgendwo günstiger bekommen kann, wäre ich gar nicht gekommen. Ich habe ohnehin eine maximale Preisvorstellung und bin zufrieden, wenn ich in dieser Spanne das Richtige finden.
Und bei Alltagsdingen wie Lebensmitteln und Klopapier habe ich darauf ja noch weniger Lust. Es ist nämlich nicht nur Zeit, die einen Wert hat, sondern auch die eigenen Nerven. Ich würde sicher nicht die Prospekte studieren und dann vier Läden abklappern, um 4,80 zu sparen, wie es manche engagierte Hausfrau so tut. Und die freuen sich dann über die gesparten paar Euro wahrscheinlich so sehr, dass sie zur Belohnung am Grabbeltisch gleich noch eben die Leggings für 7,99 Euro mitnehmen.
Das ist jetzt nicht mal ein auf die Spitze getriebener böser Scherz von mir, sondern solche Leute kenne ich in der Realität wirklich. Manche können Zeit, Arbeit, Aufwand und Finanzen nicht adäquat in einen guten Rahmen bringen und sehen gar nicht, dass sie zwar auf der einen Seite ein paar Kröten sparen, aber auf der anderen Seite ständig Geld für unnötigen Kleinkram raushauen. Ne, lieber die Nerven schonen und keine Preise vergleichen, dafür aber ganz überlegt nur das wirklich Nötige kaufen.
Ich würde jetzt nicht sagen, dass es mich glücklich macht Preise zu vergleichen um dadurch einen günstigeren Preis zu bezahlen. Ich vergleiche gern Preise und entscheide mich dann natürlich für den günstigsten Preis. Keiner möchte mehr bezahlen, als es notwendig wäre. Natürlich finde ich es gut, wenn ich weniger bezahlen muss, aber wenn ich ein Produkt wirklich benötigt hätte, dann hätte ich es auch teurer gekauft. Ich freue mich, wenn ich ein günstiges Angebot finde, aber es macht mich nicht wirklich glücklich. Es macht mich eher glücklich, wenn ich das Produkt erhalte.
Nelchen hat geschrieben:Ich selbst vergleiche auch immer Preise, wenn ich etwas bestimmtes kaufen möchte. Mir ist der Zeitaufwand dabei eigentlich recht egal.
So kann nur jemand reden, der den ganzen Tag zu Hause sitzt und keinerlei Verpflichtungen oder Kinder hat. Ich muss arbeiten, ich habe eine Beziehung zu pflegen und Freundschaften. Hinzu kommen Termine jeglicher Art, Haushalt, Einkaufen etc. Da habe ich keine Zeit endlos viel Zeit dafür zu verwenden, irgendwelche Preise zu vergleichen. Wenn ich das täte, hätte ich keine Zeit mehr für die wirklich notwendigen Dinge wie die Arbeit beispielsweise oder wichtige Termine.
Selbst als ich noch studiert habe, hatte ich keine Zeit endlos viel Zeit für Preisvergleiche zu opfern, obwohl das Geld knapp war und man als Student eben nicht so viel hat. Aber da waren eben die Klausuren, Seminarvorbereitungen, Hausarbeiten etc. Wenn man dann noch nebenher arbeiten muss und Beziehung und andere Kontakte hat, muss man die Prioritäten entsprechend setzen. Ich persönlich setze mir immer ein zeitliches Limit, wonach ich Preise vergleiche und wenn ich da fündig werde ist gut und wenn nicht, dann ist auch gut. Ich suche nicht Tage lang bis ich endlich was gefunden habe, maximal eine halbe Stunde reicht mir da total.
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