Lerngruppen bilden um Lernfortschritte zu überwachen?

vom 01.03.2016, 14:18 Uhr

Ich habe die vorigen Semester eigentlich nicht an Lerngruppen teilgenommen, da ich das überflüssig fand. Dieses Semester habe ich aber direkt an zwei Lerngruppen teilgenommen, da ich darum gebeten worden bin. Ich bin in den beiden Fächern sehr gut und konnte anderen helfen, die nun auf eine gute Note angewiesen waren.

Mir ist dabei aufgefallen das die Treffen eigentlich gar nicht so viel gebracht haben. Die Teilnehmer haben sich eher damit motiviert, wie weit sie schon sind. Es gab eine WhatsApp Gruppe und alle paar Stunden oder Tage hat dort dann jemand gepostet wie weit er oder sie schon mit dem lernen ist. Andere wollten das dann wieder toppen und so war das irgendwie für alle eine Motivation.

Nehmt ihr an Lerngruppen teil und was bringt euch das? Ist es bei euch auch so, dass die größte Motivation eigentlich darin besteht, dass man genauso schnell voran kommen möchte wie die anderen und seinen Fortschritt daher auch dauernd mitteilt?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde Lerngruppen nur dann sinnvoll, wenn man gemeinsam erfassen möchte, was klausurrelevant ist und was nicht. Bei manchen Dozenten hatte ich nämlich eher ein schlechtes Gefühl dafür, was dieser Dozent abfragen könnte und was für ihn eher Nebensache ist.

Da bin ich dann auch mal in einer Lerngruppe gewesen, sodass man da dann eben zusammen den Stoff durchgegangen ist und entschieden hat, was wichtig ist und was nicht. Anschließend hat jeder selbst zugesehen, wie er sich den Stoff einprägt. Lerngruppen als Konkurrenzkampf in Bezug auf die Lernfortschritte empfinde ich persönlich als wenig sinnfrei. In meinem Fach werden wir aber viel zu sehr auf Teamwork gedrillt, so etwas wie Konkurrenzdenken ist uns eher fremd.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich war noch nie in einer Lerngruppe und habe während meines Studiums eigentlich immer alleine gelernt. Ich kann es mir nicht so recht vorstellen, in einer Gruppe zu lernen. Ich kann mich einfach nicht so gut konzentrieren, wenn ich mit anderen zusammen lerne, wobei ich am besten allein lernen kann. Von daher hatte ich noch nie das Bedürfnis nach einer Lerngruppe, wobei das bei mir im Studiengang allgemein auch nicht gängig war.

Wenn ich einer Lerngruppe beitreten würde, dann sicherlich nicht nur deshalb, um mich von anderen zu motivieren, indem diese Personen mir sagen, wie weit sie beim Lernen sind. Mich würde so etwas ehrlich gesagt auch nicht wirklich motivieren, sondern eher negativ unter Druck setzen. Abgesehen davon ist es ja auch nicht wirklich aussagekräftig, wenn jemand sagt, wie weit er ist. Man weiß ja nicht, wie intensiv die Person gelernt hat und was letztendlich hängen geblieben ist.

Ich mache beispielsweise immer mehrere Lerndurchgänge. Ich lerne beim ersten Mal alles nur oberflächlich, um mir einfach einen Überblick zu verschaffen und um alles einmal gelesen zu haben. So komme ich natürlich auch schnell voran, wobei ich dennoch am Ende nicht viel vom Stoff kann. Richtig was hängen bleibt erst bei den weiteren Durchgängen.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich denke das kommt immer auf den Typ an. Wenn man sich selber schlecht motivieren kann, dann ist so eine Lerngruppe vielleicht hilfreich, wenn man das allerdings lieber selber macht, dann nicht. Ich würde nicht an so einer Lerngruppe teilnehmen wollen. Zum einen brauche ich keinen Vergleich, wie weit andere Menschen beim Lernen sind und zum anderen möchte ich gerne meinem eigenen Plan beim Lernen folgen und mir diesen nicht vorschreiben lassen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich denke in Hinblick auf Lerngruppen und deren Sinnhaftigkeit, ist es zunächst wichtig, den individuellen Lerntyp zu betrachten. Ich beispielsweise lerne sehr gut durch Erklären und da können Lerngruppen natürlich von Vorteil sein. Zugleich brauche ich aber auch im Vorfeld Zeit für mich, um den Stoff auch wirklich zu verstehen. Dies kann ich nur in absoluter Ruhe, am besten also, wenn niemand um mich herum ist und ich die Dinge auch laut aussprechen kann - vor allem bei theoretischen Fächern.

Im Laufe meines Studiums hatte ich hin und wieder Lerngruppen, wobei das sehr abhängig vom Fach war. Auch, ob mir das ganze etwas gebracht hat oder nicht, würde ich ganz vom Studienfach und den jeweiligen Beteiligen abhängig machen. Ich hatte auch schon Lerngruppen, in denen es gefühlt nur darum ging, dass einige Personen in den Vorlesungen nicht aufgepasst hatten und dann war man damit beschäftigt, die Grundlagen aufzuholen. Wenn man sich dann vereinbarte, dass jeder für sich zwischendurch in die Lernmaterialien schaut, wurde es von einigen nicht berücksichtigt. So hat man sich quasi im Kreis gedreht und es war auch häufig verschwendete Zeit.

Ich denke nicht, dass in einer Lerngruppe alle unbedingt den gleichen Kenntnisstand besitzen müssen. Wie bereits erwähnt, kann es für den ein oder anderen sehr nützlich sein, entweder Dinge erklären zu können oder aber, Dinge erklärt zu bekommen. Jedoch finde ich es wichtig, dass innerhalb der Lerngruppe ein recht einheitliches Verständnis über die Motivation besteht. Nur so ist diese aus meiner Erfahrung wirklich für alle gewinnbringend. Wenn ich auf meine Studienzeit zurückblicke, würde ich immer wieder Lerngruppen nutzen, jedoch wie gesagt nur in bestimmten Fächern. Diese sind für mich vor allem die anwendungsorientierten Bereiche, in denen es durchaus auch Sinn macht, andere Herangehensweisen zu verinnerlichen und über den Sachverhalt zu diskutieren.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^