Könntet Ihr euch einen transsexuellen Partner vorstellen?

vom 08.11.2017, 09:00 Uhr

In meinem Freundeskreis haben wir immer mal wieder unterschiedliche Diskussionsthemen und vor Kurzem war auch das Thema Transsexualität im Fokus. Hier waren vor allem die Herren die treibende Kraft der Negativität und das sehr einseitig.

So könnten sie sich keine Beziehung zu einem Mann vorstellen, der sich zur Frau um operieren ließ. Sie haben das zum Beispiel mit dem Wissen begründet, dass die Dame jetzt mal einen Penis hatte und das ist irgendwie ekelhaft. Einer meinte sogar frech, dass wäre so, als wenn er mit einem Kerl ins Bett steigen würde.

Die Damen hingegen waren recht offenherzig und meinten, dass man vielen um operierten ehemaligen Frauen nicht anmerken würde, dass sie jetzt ein Mann sind. Sie würde es nicht stören, weil sie der Meinung waren, dass die Hauptsache am Ende ist, dass Gefühle da sind.

Ich persönlich bin da auch ganz locker und offenherzig. Ich muss jetzt da auch nicht um den heißen Brei reden. Das war mal anders, aber bis ich das erste Mal etwas mit einer Frau hatte, ab da an, hat sich meine Sichtweise auch grundlegend verändert.

Wie wäre es denn bei Euch? Könntet Ihr Euch eine Beziehung zu einem Transmann oder einer Transfrau vorstellen? Käme das für Euch infrage oder wäre das für Euch vollkommen abwegig?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Bisher war ich noch nie in der Situation, aber ich würde mich nicht daran stören. Wozu auch? Wenn man sich aufeinander einlässt ist da ja wohl schon etwas was einem gefällt und ob das dann nun operiert ist oder nicht, ist mir vollkommen egal. Es muss einfach funken.

In der Tat sind die Operationen doch meistens sehr gut gemacht und deswegen sehe ich da kein Problem, wenn es menschlich klappt und man sich gut findet. Letztendlich wird man auch niemanden danach fragen bei einem Date und kann daher nicht immer wissen, was vorher war. Wobei es sicherlich irgendwann gestanden werden würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für mich ist es vor allem eine billige Art und Weise, sich anhand von Transgender-Personen als ach so tolerant, locker und offen darzustellen. Nicht jeder betroffene Mensch lässt sich "umoperieren", und nicht jede geschlechtsangleichende Operation funktioniert und gelingt so, dass spätere Geschlechtspartner gar keinen Unterschied merken. Sprich, es kann also durchaus sein, dass man(n) eine Transfrau abschleppt und dann feststellt, dass die Gute genauso bestückt ist wie er selber. Oder umgekehrt eben. Stattlicher Mann, hat gerade seine Tage.

Und da verstehe ich vollkommen, dass gerade die Leute, die immer von Toleranz tönen, doch angesichts der offensichtlichen Diskrepanz durcheinanderkommen, wenn es ans Eingemachte geht, und ich glaube auch, dass die meisten Transpersonen dafür Verständnis haben. Schließlich wissen sie am besten, dass man in Sachen sexueller und Gender-Präferenz nur ganz schlecht aus seiner Haut kann. Und für viele Leute ist die sexuelle Präferenz eben tatsächlich an die Existenz der entsprechenden Geschlechtsausstattung gebunden. Ich könnte mir daher nur dann einen transsexuellen Geschlechtspartner vorstellen, wenn er wirklich nackt ebenso wie angezogen den Eindruck eines maskulinen Mannsbilds macht. Ich bin eben hetero.

Außerdem kommt es ja auch vor, dass Menschen erst im Laufe ihres Erwachsenenlebens ihre Geschlechtsangleichung vornehmen lassen, und da habe ich auch Verständnis dafür, wenn die Beziehung in die Knie geht. Sexuelle Anziehung ist ein wichtiger Aspekt einer gesunden Beziehung, und wenn man sich für das angeglichene Geschlecht nicht begeistern kann, ist das in meinen Augen keine Frage der Toleranz und Offenheit, sondern eben unterschiedlicher Bedürfnisse.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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