Kind Namen geben, der mit eigener Arbeit zu tun hat?

vom 30.07.2018, 09:47 Uhr

Es soll unter manchen Wissenschaftlern üblich sein, dass man seinem Nachwuchs Namen gibt, die irgendwie mit dem Arbeitsbereich oder Fachgebiet zu tun haben, indem sie eben tätig sind. So sollen beliebte Namen von Botanikern beispielsweise Jasmin, Rose oder Iris sein.

Käme es für euch in Frage, euren Kindern Namen zu geben, die euch wegen eurem Beruf inspiriert haben? Oder käme das für euch nie in Frage? Kennt ihr weitere Namensbeispiele, die aus dem Berufsleben inspiriert sein könnten?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde es gar nicht schlimm, wenn man das so macht. Immerhin hat man ja in der Regel auch ein gewisses Interesse an seiner Arbeit und da bietet sich das doch auch irgendwie an. Eines meiner Kinder hat auch den Namen eines Mädchens, was ich in einer Gruppe zur Betreuung hatte. Den Namen fand ich einfach sehr schön und das Mädchen sehr süß. Ich meine, man ist ja auch nicht nur ein paar Minuten von der Arbeit umgeben, sondern über Stunden und das prägt dann schon.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wie kommst du darauf, dass das nur unter Wissenschaftlern so verbreitet ist? Ramones ist hier doch ein Paradebeispiel mit ihrer Tochter Lilly. Man findet ein Kind niedlich, und nennt das eigene Kind so - auch wenn das für mich gar nichts wäre, die Geschmäcker sind nun einmal unterschiedlich.

Für mich muss es in erster Linie vom Namen und Nachnamen her stimmig klingen und zum Kind passen. Wenn hinterher eine Dame heranwächst die eher in einem andere Niveau arbeitet und ein anderer Name besser ist, dann passt weder Lilly noch Iris auch wenn man damit nette Blümchen und seine alte Arbeit mit verbindet.

Ebenfalls sind manche Kombinationen aus Vorname und Nachname einfach so grauenhaft, dass man meinen könnte, dass die Kinder direkt ab der Geburt einen Künstlernamen aus dem horizontalen Gewerbe inne haben und unter diesem Namen auch auftreten. Bis dann heraus kommt, dass das der tatsächliche Name sein soll. Solch einen Fall gibt es ebenfalls im Umfeld, da könnte die Tochter mit ihren 2,5 Jahren auch als Prostituierte durchgehen oder Webcamgirl - alleine aufgrund des gewählten Namens.

Wie es jeder eben braucht, nur weil ich aus dem medizinischen Bereich komme, heißt mein Sohn weder Leonardo noch Spritze oder sonst etwas in diese Richtung, noch nach der Bundeswehr "G36" oder etwas dermaßen angehauchtes und auch nun kann ich mir deutlich besseres vorstellen, als ein Kind Verpflegungsmehraufwandspauschale oder Reisekosten zu nennen.

Ich habe mich bewusst für einen Namen entschieden, der nichts mit der Arbeit zu tun hat, mit dem ich vorher nichts verbunden habe, der auch zum Kind passt. Vor allem bin ich damit aber vorher im Vorfeld, weder negativ noch positiv behaftet alleine aufgrund eines Namens mit dem man so viel verbindet. Was macht Ramones denn nun, wenn ihre Tochter nicht so ist wie das liebe kleine Mädchen nach dem es benannt wurde sondern das komplette Gegenteil? Da kommt sicher die pauschale Antwort "weil ich mein Kind liebe kann es sein wie es will" aber dennoch entwickeln sich damit auch die aktuellen Ereignisse und auch die Erinnerungen in eine komplett andere Richtung.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Also bei mir würde es heißen, dass ich meinem Kind einen Namen geben müsste, von dem ich schon einmal ein Kind in der Betreuung hatte. Das kommt für mich aber überhaupt nicht in Frage. Denn es ist so, dass man einen Namen von einem Kind, welches man in der Betreuung hatte, immer mit gewissen Eigenschaften verbindet.

So drückt man dem Kind schon bereits sehr früh einen Stempel auf. Viele denken ja wirklich, dass der Name eines Kindes etwas über den Charakter aussagt. Bestes Beispiel: Alle Kevins und Chantals sind von asozialen Familien. Ich habe mir bewusst einen Namen ausgesucht, den ich bislang noch nicht in der Betreuung hatte und bin auch sehr glücklich darüber.

Wenn ich jetzt ein Kind mit diesem Namen in den Kindergarten bekommen würde, dann wäre es für mich auch wieder ganz etwas anderes. Aber man verbindet gewisse Eigenschaften leider mit einem gewissen Namen. Übrigens auch bei Nachnamen. Also bei Geschwisterkindern ist man leider auch immer sehr voreingenommen. Obwohl diese ja wirklich sehr verschieden sind.

Ich kann aber auch nicht bestätigen, dass die Namen nach der Arbeit ausgewählt werden. Eher, dass altmodische Namen bei studierten Menschen verwendet werden. Das ist mir schon aufgefallen. Vielleicht hat es etwas konservatives. Kann aber auch wieder ein Vorurteil sein.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich kann das auf jeden Fall nachvollziehen. Je nach Arbeit lässt sich das ja auch gut machen. Als Deutschlehrer kann man seinem Kind ja auch nach einem Autor oder nach einem Protagonist in einem Buch benennen. Das lässt sich ja wirklich relativ einfach handhaben, wobei man da natürlich auch ganz gewöhnliche Namen nehmen kann, die nicht unbedingt außergewöhnlich sind.

Ich denke, dass sich das bei jeder Arbeit irgendwie durchführen lässt. Als Chemiker muss man sein Kind ja nicht unbedingt nach einem Element benennen. Wenn man irgendwelche anderen berühmten Chemiker als Vorbild hat, kann man sein Kind dann ja auch so nennen, so dass für mich da gar nichts dagegen spricht.

Wenn man seine Arbeit liebt, dann kann ich es schon verstehen, dass man das so macht. Falls ich mal ein Mädchen haben sollte, dann bekommt es auch einen Namen von mir, der mit meinem Lieblingsfilm in Verbindung steht. Wenn etwas eine persönliche Bedeutung für einen hat und man sein Kind so nennt, ist das doch auch schöner, als wenn der gar keine persönliche Bedeutung hat und man ihn einfach nur schön fand.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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