Keine Kinder bekommen aus Angst vor der Geburt?

vom 06.10.2015, 23:29 Uhr

Ich habe selbst noch keine Kinder, war aber dabei, als meine beste Freundin ihren Sohn bekommen hat. Dies war natürlich ein sehr intensives Erlebnis für mich, ich konnte eine Idee davon bekommen, wie es ablaufen kann, wenn alles gut geht. Trotzdem ist natürlich nicht jede Geburt gleich und dabei zu sein ist auch was anderes als selbst zu gebären.

Ich bin nun 27 Jahre alt und mache mir immer öfter darüber Gedanken, ob ich bald Kinder bekommen soll. Ich habe schon Angst vor der Geburt, aber irgendwie ist der Wunsch nach Fortpflanzung größer. Ich könnte mir gar nicht vorstellen auf Kinder zu verzichten, aus Angst vor einer Geburt. Ich kenne aber einige, die dies als Argument gegen ein Kind nehmen. Wie findet ihr die Begründung gegen ein Kind, könnt ihr als Frauen oder sogar Mütter sowas nachempfinden?

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» PinkPirate » Beiträge: 646 » Talkpoints: 2,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe keinen Kinderwunsch. Ich denke aber dennoch nicht, dass man Angst vor der Geburt haben sollte. Das ist für jede Frau ein absolut traumatisches Erlebnis und das weiß der Körper quasi auch. Deswegen vergisst jede Frau diese traumatische Erfahrung einige Zeit nach der Geburt. Es soll zwar wohl auch Fälle geben, wo Frauen das nicht vergessen, aber das sind sicherlich Ausnahmen.

Dieser Schutzmechanismus ist auch notwendig, denn ansonsten würden alle Frauen ja nur maximal ein Kind haben und kein zweites mehr wollen, da das Erlebnis so schlimm war. Wenn man die Geburt nicht erleben möchte, hat man heute außerdem die Möglichkeit sich für einen Kaiserschnitt zu entscheiden.

Ich selbst hätte keine Angst vor der Geburt, sondern eher von den Konsequenzen. Viele Frauen haben danach einen faltigen Schlabberbauch oder starke Narben. Die Figur ist bei vielen dahin. Außerdem sind viele Frauen danach untenrum sehr weit und haben mitunter keinen Spaß mehr am Geschlechtsverkehr. Das sind durchaus Gründe wegen denen ich mich gegen ein Kind entscheiden würde.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also, deine Argumente gegen ein Kind wären nur ästhetischer Natur? Die Ängste sind natürlich nachvollziehbar ,aber das mit dem Schlabberbauch passiert eigentlich nur, wenn die Frau einen extrem großen Bauch hat und viel zunimmt, oder schon übergewichtig war. Eine Normalgewichte Frau, mit einem normalen Babybauch hat danach vielleicht ein paar Falten und Streifen, aber es sollte nicht schlabbern.

Und dass sie untenrum danach "ausgeleiert" sind, ist ein Gerücht. Die Vagina ist extrem dehnbar und zieht sich auch wieder zusammen. Wobei dies auch von Frau zu Frau variiert und eher damit zu tun hat, wie trainiert die Scheidenmuskeln sind. Eine Frau, die nie ein Kind bekommen hat, kann sich auch weit anfühlen, wenn sie nicht trainiert ist. Natürlich sollte man nach der Geburt seine Beckenbodenmuskeln wieder auf Vordermann bringen, aber selbst, wer dies nicht tut, sollte nicht wesentlich weiter sein. Das ist eher förderlich für die Kontinenz.

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» PinkPirate » Beiträge: 646 » Talkpoints: 2,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für Crispin sind Kinder eben eine Zumutung, eine Geburt ist grauenvoll und ein Kaiserschnitt erstrebenswerter als eine kurzfristig gedehnte Scheide. Ihrer Ansicht nach sind Frauen nach einer Geburt dauerhaft ein körperliches Wrack. Wie sie leiden wird, wenn der Körper alt wird, möchte ich mir gar nicht vorstellen.

Eine Geburt muss doch heute gar nicht schlimm sein. Dafür muss man sich auch nicht gleich den Bauch aufschneiden lassen. Und eine gute Hebamme weiß auch, wie man einen Dammriss vermeidet. Ich hatte drei völlig entspannte und schmerzfreie Geburten. Wer nicht leiden möchte, der muss das auch nicht. Ich könnte höchstens meckern, dass es zwischenzeitlich ziemlich öde war.

Und auch der Körper wird wieder fit, wenn man ein wenig auf sich achtet. Angst muss man heutzutage wirklich nicht haben. Einen Besuch beim Zahnarzt, eine Blasen- oder Magenspiegelung finde ich persönlich schlimmer.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich kann schon nachvollziehen, dass man eine gewisse Angst vor der Geburt hat, aber das ist letztendlich ja auch nur ein Moment und danach ist es wieder vergessen. Kinder kann man ja heutzutage auch auf unterschiedliche Weise bekommen und jeder kann selber entscheiden, wie viel man aktiv auch an Schmerzen mitbekommen will und in welcher Umgebung man eine Geburt erleben will.

Ich bin gerade schwanger und sicherlich hat man Angst vor dem, was man nicht kennt, aber letztendlich werde ich ein Kind in meinen Armen halten und ich denke nicht, dass man sich aufgrund einer Geburt gegen ein Kind entscheiden sollte. Ein Kind ist doch etwas Schönes.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


cooper75 hat geschrieben:Ich hatte drei völlig entspannte und schmerzfreie Geburten. Wer nicht leiden möchte, der muss das auch nicht. Ich könnte höchstens meckern, dass es zwischenzeitlich ziemlich öde war.

Das macht mir schon ziemlichen Mut. Ich glaube auch, dass es eine Frage der Herangehensweise ist, was die Schmerzen angeht. Wobei ich mich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen will, da ich ja noch kein Kind habe.

Ramones hat geschrieben:Ich bin gerade schwanger und sicherlich hat man Angst vor dem, was man nicht kennt, aber letztendlich werde ich ein Kind in meinen Armen halten und ich denke nicht, dass man sich aufgrund einer Geburt gegen ein Kind entscheiden sollte. Ein Kind ist doch etwas Schönes.

Ich wünsche dir alles Gute und eine schöne Geburt.

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» PinkPirate » Beiträge: 646 » Talkpoints: 2,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


PinkPirate, natürlich ist es eine Frage der eigenen Haltung, wenn man relativ wenig eingreifen möchte. Dann ist der Schmerz ganz sicher auch eine Frage der Stimmung und des Zulassens. Allerdings bin ich weder besonders belastbar oder gelassen. Ich hatte eine frühe und bis zum Ende der Geburt aufrechterhaltene PDA. :D

Ich konnte mir das aus gesundheitlichen Gründen nicht aussuchen. Andere Kliniken bestanden auf einem Kaiserschnitt, die Uniklinik dagegen präferierte ebenso wie ich eine natürliche Geburt, schlug aber eine dauerhafte Schmerzausschaltung vor, um einem Notfall, der im OP enden würde vorzubeugen. Ich bin da nicht undankbar, Schmerzen machen für mein Empfinden eine Geburt nicht besser. Aber eine PDA darf man sich auch wünschen. Dazu kann man sich auch lange Zeit während der Wehen noch entscheiden. Angst muss also nicht sein.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



cooper75 hat geschrieben:PinkPirate, natürlich ist es eine Frage der eigenen Haltung, wenn man relativ wenig eingreifen möchte. Dann ist der Schmerz ganz sicher auch eine Frage der Stimmung und des Zulassens. Allerdings bin ich weder besonders belastbar oder gelassen. Ich hatte eine frühe und bis zum Ende der Geburt aufrechterhaltene PDA. :D

Ach so, naja aber trotzdem gut, dass es sowas wie eine PDA gibt. Ich glaube auch, dass ich mir diese Option erhalten will, wenn es mal soweit ist.

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» PinkPirate » Beiträge: 646 » Talkpoints: 2,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Diese Angst ist selbstverständlich begründet... Frauen machen oft ein tage langes Martyrium durch bevor das Kind endlich da ist.

Heutzutage gibt es wie bereits hier schon geschrieben viele Möglichkeiten es erträglicher zu machen die PDA, Vorbereitungskurse die einem Sicherheit geben können, die Möglichkeit einen Kaiserschnitt machen zu können und vor allem die medizinischen Möglichkeiten die man vor 25 Jahren noch nicht in dem Umfang hatte.

In aller erster Linie kann einem die Angst nie komplett genommen werden, jedoch hat man auch nach der Geburt ein Kind, wovon man Jahrzehnte lang was hat, da sind die Torturen hinter her schnell vergessen.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Angst vor einer Geburt begründet ist. Immer hin weiß man vorher nicht, was da auf einem zukommt, wenn man das erste Kind erwartet. Auch bei einer weiteren Geburt kann man nur ahnen, was da auf einen zukommt. Man weiß vorher eben nicht, was passieren könnte. Immer hin hört man ja auch immer wieder, dass man auch tagelang in Wehen liegen könnte und das es auch zu weiteren Komplikationen kommen kann. Da hat man natürlich vor der Geburt Angst.

Manche Frauen haben eben vor der Geburt solch eine Angst, dass sie es eben ablehnen, schwanger zu werden und Kinder zu bekommen. Natürlich kann man diese Frauen eben nicht verurteilen, weil es doch die eigene Entscheidung ist, ob man ein Kind bekommen möchte oder eben auch nicht. Und da spielen die Gründe, weshalb man kein Kind bekommen möchte, keine große Rolle. Das muss eben jede Frau für sich alleine entscheiden.

Aber es gibt eben auch Frauen, die Angst vor der Geburt haben, aber sich trotzdem ein Kind wünschen. Und das finde ich natürlich klasse. Immer hin sollte man bedenken, dass die Geburt irgendwann auch ein Ende hat und ein wundervolles Wesen das Licht der Welt erblickt hat. Die Schmerzen nach der Geburt sind ganz schnell vergessen und man hat dafür ein Leben lang ein Kind, was natürlich das Schönste an solch einer Situation ist.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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