Kaufen reiche Leute unüberlegter ein als andere?

vom 07.08.2017, 09:53 Uhr

Gut, die Geissens sind sicherlich eine Familie mit der man sich als normaler Mensch eher nicht vergleichen sollte. Aber ich habe vor kurzem ein Stück von ihrer Sendung gesehen, in der Robert und Carmen gemeinsam einkaufen waren. Dabei wurden dann keine Kleidungsstücke anprobiert. Carmen ist durch den Laden gelaufen und hat der Verkäuferin lauter Hosen und anderes in den Arm gedrückt, was sie kaufen wollte.

Dabei sagte sie dann auch immer wieder, dass dies will und jenes haben möchte. Anprobiert wurde dabei aber nichts. Vielleicht kannten sie die Marke und wussten das die Größe schon passen wird, aber es sah doch irgendwie sehr verschwenderisch aus.Auch bei Schuhen kaufte Carmen dann einen Stapel, ohne diese wirklich vorher mal auszuprobieren und ein paar Schritte damit zu laufen.

Ich überlege mir doch immer vorher recht genau, ob ich etwas wirklich kaufen möchte und gehe da nicht so verschwenderisch vor. Aber ich habe natürlich auch deutlich weniger Geld, als die Geissens. Natürlich muss ich dann auch schon mal etwas umtauschen. Aber ich versuche das durch einen Überlegten Kauf doch zu verhindern.

Meint ihr, dass reiche Leute doch unüberlegter Einkaufen? Sind diese dabei verschwenderischer als andere? Oder meint ihr, dass sie das nur so gemacht haben, weil die Kameras dabei waren? Allerdings sprechen die Kleiderschränke der Familie eine andere Sprache, wenn man diese sieht. Oder ist das eher ein Klischee, dass reiche Menschen gleich auch verschwenderischer sind?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Die Geissens würde ich nun nicht als typisch reiche Familie bezeichnen und was vor der Kamera läuft und wie es normalerweise geht, das steht auch auf einem anderen Blatt. Außerdem muss doch einfach mal überlegen: Wie sind die Leute reich geworden? Normalerweise führt der Weg zu einem überdurchschnittlichen Wohlstand nicht über die unüberlegte Schiene. Man trifft eher Disziplin und Zielstrebigkeit an, weil das eher zum Erfolg führt.

Dazu kommt, dass man es ab einer gewissen Bekanntheit sowieso anders regeln muss. Wenn ein sehr wohlhabender, aber wenig bekannter Unternehmer einkaufen geht, dann interessiert sich maximal die Verkäuferin aufgrund der Provision für ihn. Ansonsten erkennt den niemand. Aber wenn Z-Promi Y, eigentlich chronisch pleite, einkaufen geht, dann ist der Spaßfaktor halbnackt in der Umkleide zu stehen, doch deutlich gemindert. Der oder die fällt nämlich auf und greift dann lieber einfach zu und probiert in Ruhe. Ein bisschen Privatsphäre wollen die nämlich auch.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich kenne diese Sendung nicht, aber von der Familie habe ich natürlich schon gehört. Trotzdem würde auch ich nicht zwingend sagen, dass das eine normale reiche Familie ist. So ein Einkauf ist vielleicht auch nicht der Standard bei dieser Frau, sondern sie wird vielleicht auch bewusster einkaufen, wenn keine Kameras dabei sind.

Ich denke, dass es sowohl bei den reichen Leuten, als auch bei denen, die nicht so viel Geld haben, Menschen gibt, die unüberlegt einkaufen. Genauso gibt es auch viele Menschen, die viel Geld haben, aber eher geizig sind und nicht so viel kaufen. Von so einer Sendung, bei der vieles gestellt ist, würde ich nicht unbedingt auf das Kaufverhalten der reichen Menschen schließen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis Beispiele für beide Behauptungen, dass wohlhabendere Leute unüberlegter kaufen und dass sie eben genauso überlegen, bevor sie etwas kaufen, wie andere Leute.

Der eine aus meinem Bekanntenkreis hat einen Vater, dem die eigene Firma gehört. Dort arbeitet er auch und wird diese später mal übernehmen. Entsprechend macht er sich weniger Sorgen um das Geld. Das merkt man dann aber auch und er achtet dann bei Sachen, die wir gemeinsam machen, weniger darauf, was die anderen an Möglichkeiten haben, sondern sagt einfach nur etwas in dem Sinn wie "Egal was es kostet, machen!". Ich denke nicht, dass er sich viele Gedanken darum macht wie er sein Geld ausgibt oder was andere denken.

Wiederum ein Freund, der ungefähr in derselben Situation ist, denkt aber trotzdem jedes Mal darüber nach und lebt auch recht sparsam wie ich finde. Das ist mir persönlich schon deutlich sympathischer, weil er versucht sich in die anderen Menschen hineinzuversetzen. Wie es bei ihm privat aussieht, zum Beispiel beim Kauf von Kleidung weiß ich nicht, da bin ich meistens nicht bei. Würde aber Rückschlüsse aus seinem generellen Verhalten ziehen.

Aber ich gebe den Vorrednern Recht, man wird nicht durch dumme oder unüberlegte Handlungen wohlhabend. Da gehört Grips und Planung zu, vielleicht noch ein bisschen Glück usw. Außerdem wären die Geißens kein Vergleich für mich. Wenn die nicht alles von RTL bezahlt bekämen, würde es mich schon wundern :lol:.

» Antalis » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ja also, ich würde mich jetzt nicht unbedingt als reich bezeichnen, aber es ist schon so, dass man unüberlegter einkauft, wenn man nicht jeden Cent umdrehen muss. Ich hatte ja auch sehr schlechte Zeiten hinter mir, gerade als ich jung war und gerade ausgezogen bin, da hatte ich das Geld wirklich nicht übrig.

Nun ist es mittlerweile so, dass ich mir nicht so genau überlegen muss, was ich mir kaufe und deshalb auch einmal das eine oder andere kaufe, was ich eigentlich gar nicht brauche. Mir ist es auch schon passiert, dass ich Dinge gekauft habe, die ich schon zu Hause hatte. Ich habe es einfach vergessen, dass ich sie schon habe.

So etwas wäre mir früher nie passiert, weil ich mir fünf Mal überlegt habe, ob ich etwas wirklich brauche und die Dinge, die ich gebraucht habe dann am günstigsten dort erstanden habe, wo es sie eben gab. Ich freute mich auch immer über geschenkte Dinge. Nun muss ich mir Gott sei Dank über solche Sachen keinen Kopf mehr machen.

Ja und dass man wenn man Geld im Überfluss hat natürlich die Kleidung nicht einmal anprobieren muss, um sie zu kaufen ist auch klar. Außerdem kann man die ja drei Wochen umtauschen, soweit ich weiß ist das bei jeder Firma so, dass man etwas drei Wochen lang umtauschen kann.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 13.08.2017, 18:58, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Antalis hat geschrieben:Aber ich gebe den Vorrednern Recht, man wird nicht durch dumme oder unüberlegte Handlungen wohlhabend. Da gehört Grips und Planung zu, vielleicht noch ein bisschen Glück usw. Außerdem wären die Geißens kein Vergleich für mich. Wenn die nicht alles von RTL bezahlt bekämen, würde es mich schon wundern :lol:.

Dem stimme ich zu. Ich denke, dass die Geißens alles von RTL oder RTL II finanziert bekommen und mal ehrlich, wenn man mir massenweise Geld hinterher werfen würde, nur dass ich mich filmen lasse und mich von einem Kamerateam freiwillig stalken lasse, dann würde ich auch unüberlegte Einkäufe tätigen und das Geld quasi zum Fenster rauswerfen. Die Quelle versiegt ja nicht, solange diese Familie sich filmen lässt. Als ob reiche Menschen mit ihrem eigenen Vermögen so sorglos umgehen würden. Man wird schließlich nicht durch Dummheit reich.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Für mich sind die Geissens Kunstfiguren, deren Verhalten von vorne bis hinten gescriptet ist, wie man so schön sagt. Ihr Verhalten hat mit dem von reichen oder armen Leuten in der freien Wildbahn ebenso viel zu tun wie das von Löwen im Zirkus verglichen mit Löwen in der Savanne. Oder sonst irgendeinem dressierten Viehzeug. Reich ist außerdem relativ.

Ich selber bin nicht reich und kenne auch niemanden, den man ehrlichen Herzens als "reich" bezeichnen könnte, wobei der Begriff natürlich hoch relativ ist. Für manche Leute gilt es als ein Zeichen von Reichtum, wenn man sich ein neues Auto kaufen kann, ohne Schulden zu machen, für andere fängt Reichtum beim Privatjet an. Ich war allerdings selber schon richtig pleite und etwas weniger pleite, und ich muss sagen, dass ich auch "unüberlegter" eingekauft habe, als ich nicht jeden Cent umdrehen musste.

Bei mir hat sich unüberlegtes Einkaufen aber natürlich auch nicht darin geäußert, dass ich mir ein drittes Auto gekauft habe, obwohl ich nur zwei Stellplätze habe oder ähnlichen Schwachsinn. Ich bin vielleicht mal außer der Reihe in den Buchladen marschiert oder habe Geld für eins meiner sonstigen Hobbys ausgegeben, was ich mir in magereren Zeiten eher verkniffen hätte.

Aber ich kann mir auch vorstellen, dass manche Leute unabhängig vom Geldbeutel einfach gerne einkaufen und es in ihren Augen an sich schon zweitrangig ist, ob sie den Krempel brauchen. Das ist sowieso so gut wie nie der Fall, also kann es auch gleich egal sein, ob einem die Schuhe, die man nie tragen wird, weil man schon 500 Paar daheim hat, auch passen oder ob sie nicht doch drücken. Genauso gut könnte man von Leuten mit dieser Art Einkaufsverhalten erwarten, dass sie darauf schauen, ob ein Teil "zeitlos" ist oder gut verarbeitet oder zu welchen Hosen es sich gut kombinieren lässt. Es liegt sowieso nur im Schrank.

Und dass man mit einem dicken Geldbeutel eher unüberlegt Geld ausgeben kann, ist logisch. Allerdings gibt es bestimmt auch Leute, die sich genauso gebärden, obwohl sie nicht gerade im Geld schwimmen. Die machen dann eben Schulden oder kaufen in Ramschläden ein, wo das Stück 3 Euro kostet. Da könnte ich auch 50 Teile herausschleppen und mir wunder wie reich vorkommen, weil ich mir so viel leisten kann. :roll:

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ab wann ist denn jemand für dich "Reich"? Fangen wir mal damit an. Ist jemand für dich Reich der Geld zur freien Verfügung hat nach seinen Fixkosten, sich keine Gedanken machen muss woher das Geld kommt oder wie willst du das "reich" hier festmachen. Dann wäre im Endeffekt jeder reich, der am Monatsende noch etwas übrig hat und das ab und an mal dann ausgibt oder auch jeden Monat für Dinge ausgibt.

Reich oder Arm sein alleine heißt nicht, dass man sich keine Gedanken macht über das was man kauft. Hat man nur 1 Euro übrig und muss sich dann zwischen 3 Dingen entscheiden die man unbedingt braucht, dann ist das etwas anderes als wenn ich 1 Euro übrig habe mit dem ich machen kann was ich will. Meinst du jedes Kind überlegt es sich was es mit Taschengeld einkauft und kauft nicht unüberlegt ohne großartige Gedanken? Diese sind auch nicht alle reich und dennoch gleiches Verhalten.

Auch ist es eine Frage wie man mit Geld umgeht und den Umgang damit gelernt hat. Manch einer kann einfach nichts sparen, nicht vorausschauend wirtschaften und sieht nicht, wenn am Jahresanfang die ganzen Versicherungen dann kommen, dass man das Geld vorher dann ansparen muss und auf dem Konto lassen. Mein Ex Partner ist nun wirklich nicht reich, er kann aber auch mit Geld nicht umgehen. Er meint, dass alles am Monatsanfang abgezogen wird und der Rest dann zur freien Verfügung steht, gibt es munter aus und wundert sich dann, warum in der letzten Woche Kühlschrank leer ist und Bankkonto auch.

Ich bin nun nicht von der armen Sorte, heißt ich muss nicht mehr alles drei mal umgehen und mir überlegen ob ich nun von 1 Euro die Woche nur mit Toast leben kann. Geld ist da, das Konto ist immer voll auch wenn ich mal etwas vierstelliges aus einer Laune heraus kaufe. Reich würde ich mich dennoch nicht ansehen vom Geld her sondern eher als Wohlständig betiteln. Dennoch bin ich ein Geizknochen, überlege mir drei mal was ich kaufe, ob ich es brauche und schaue gebraucht weil mir der Neupreis nicht immer alles Wert ist.

Das Geld fällt nicht vom Baum und ganz ohne dieses wirtschaften wäre es heute nicht auf meinem Konto drauf. Vor allem war ich auch nicht immer wo wohlhabend wie jetzt, noch vor 4 Jahren stapelten sich die Rechnungen, der Kühlschrank war leer, Nudelsuppe und Toast sowie Nudeln mit Ketchup an der Tagesordnung als billiges Essen. Ich kenne also beide Seiten und nur weil ich auf einmal mehr Geld zur Verfügung habe, muss ich mich nicht um 180 Grad drehen und ausrasten und mit Geld um mich werfen.

Ich halte mein Geld zusammen, achte darauf was ich ausgebe und unüberlegt ist daran maximal, ob ich mir nun 20 Cent mehr für einen Vollkorntoast genehmige oder doch das normale Weizentoast für 50 Cent schnappe, aber das ist auch täglicher Bedarf. Alles was kein täglicher Bedarf ist, steht hier hart und kritisch auf dem Prüfstand, ganz gleich welcher Betrag das kosten würde ob nun 3 Euro oder auch 300 Euro.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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