Kann eine Handarbeit durchaus aussterben?

vom 27.02.2018, 12:32 Uhr

Ich kenne viele die gerne Handarbeiten machen. Vor allem sind das mittlerweile junge Menschen. Es gab aber auch eine Zeit, da war es eher nicht mehr so beliebt, Handarbeiten zu machen. Ich kenne die üblichen Handarbeiten wie Stricken, Häkeln, Nähen, Weben und solche Dinge.

Allerdings frage ich mich, ob es durchaus Handarbeiten gibt, die eher aussterben. Weben scheint nicht mehr so im Trend zu sein und ich höre eher, dass die Leute stricken, häkeln oder nähen. Auch Sticken scheint durchaus noch hin und wieder ein Hobby zu sein, aber auch eher selten.

Meint ihr, dass Handarbeiten durchaus aussterben können? Kennt ihr sogar eine Handarbeit die es mittlerweile nicht mehr gibt oder die nur noch sehr selten praktiziert wird?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich glaube auch, dass Handarbeiten und handwerkliche Tätigkeiten durchaus aussterben können oder eben nur von einer kleinen Gruppe Enthusiasten am Leben gehalten werden. Die Grenzen zwischen Handarbeit und den klassischen Handwerksberufen sind sowieso fließend. Wer kann heutzutage beispielsweise noch Strohhüte flechten oder weiß, wie man ein Wagenrad baut?

Ein paar Leute gibt es bestimmt, die sich noch oder wieder mit diesen alten Techniken befassen, aber mehr als ein Hobby oder die Demonstration dieser Fertigkeiten auf Ausstellungen oder in Museen wird dabei kaum herauskommen. Ich finde es einerseits schade, wenn solche Fähigkeiten oder Fertigkeiten aussterben, aber andererseits geht es auch hier um Angebot und Nachfrage. Wer möchte schon berufsmäßig Posamente herstellen oder Hohlsaum nähen, wenn die Produkte längst nicht mehr gefragt oder zeitgemäß sind? Da kann ich niemandem einen Vorwurf machen, wenn derlei Berufe und die damit verbundenen Kompetenzen allmählich aussterben.

Andererseits werden aber auch immer wieder Handarbeitstechniken wiederentdeckt oder importiert, die dann wieder einen Aufschwung erleben. Man denke nur an das Makramee-Knüpfen aus den 1970ern oder die Brettchen Webtechnik, die schon die Kelten nachweislich verwendet haben. Ich denke daher, dass alle kulturellen Tätigkeiten Auf- und Abschwüngen unterworfen sind, manches ausstirbt, aber die "Klassiker" sich auch über Jahrhunderte hinweg halten können.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich würde schon sagen, dass es auch Handarbeiten gibt, die aussterben oder eben nur noch von einigen wenigen Menschen gemacht werden. Dazu zählt für mich definitiv das Klöppeln, was ich vor kurzem erstmals gesehen habe und was es nur noch ganz selten zu geben scheint, dass das jemand macht. Aber bei den gängigen Handarbeiten denke ich auch, dass diese noch länger praktiziert werden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich musste bei dem Thema auch direkt an geklöppelte Spitze denken. Das sieht ziemlich kompliziert und langwierig aus und vor allem ist das Ergebnis nicht mehr angesagt. Ich kenne jedenfalls niemanden in meinem Alter, der noch Spitzendeckchen besitzt. In der Generation der Großeltern war es noch üblich auf alle vertikalen Flächen Deckchen drauf zu legen, aber heute ist eben ein viel cleanerer und minimalistischer Look mit möglichst wenig Staubfängern gefragt.

Allerdings hat man ja im DIY Bereich wie fast überall sonst auch immer wieder neue Trends und wenn man neue Trends kreieren möchte muss man sich ja irgendwo bedienen und inspirieren lassen. Ich könnte mir deshalb gut vorstellen, dass auf diese Weise auch alte Techniken und Materialien immer wieder mal aufgewärmt werden, wahrscheinlich mit einem Update verstehen damit es neu und modern wirkt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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