Kann ChatGPT süchtig machen?
Derzeit gibt es einige Debatten, inwieweit die Nutzung von ChatGPT nicht nur problematisch für unsere Intelligenz sein könnte, sondern auch tatsächlich zu einer Art Sucht werden könnte. Das liegt wohl gemäß den Forschungen hauptsächlich am "Chat"-Charakter und dass man über jahrelange Nutzung das Gefühl bekommen könnte, dass die Kommunikation mit ChatGPT einfacher ist als mit einen Menschen.
Aus Sicht von sozialen Ängsten kann ich das durchaus nachvollziehen, bin selbst allerdings nicht anfällig für Süchte und könnte mir auch nicht vorstellen, dass ich die Kommunikation mit ChatGPT einem echten sozialen Kontakt vorziehen würde. Dennoch finde ich die Diskussion sehr spannend und da viele Menschen in meinem Umfeld tatsächlich immer mehr ChatGPT nutzen, um einfache Dinge zu hinterfragen, beispielsweise wenn man gerade bei einem Spieleabend beisammen sitzt, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das die nächsten Jahre noch mehr Fahrt aufnimmt.
Darüber hinaus gibt es ja auch andere Verhaltenssüchte dieser Kategorie, beispielsweise allgemein Internetsucht oder die Sucht nach Sozialen Medien. Wenn man bedenkt, dass es mittlerweile sogar KIs gibt, die als "Partnerersatz" fungieren und Menschen, die das entsprechend triggern kann, halte ich solche Entwicklungen durchaus für vorstellbar. Ob man dann wirklich von einer Sucht sprechen kann, ist jedoch eine andere Frage.
Wie steht ihr dazu und erlebt das in eurem Umkreis? Denkt ihr es wird in ein paar Jahren Süchte nach ChatGPT bzw. KI im Allgemeinen geben?
Ich glaube schon, dass es Menschen geben wird, die sich da verlieren - wie bei allem, was Feedback gibt und ein bisschen Nähe simuliert. Für viele ist’s halt leichter, mit einer KI zu reden, als mit echten Menschen.
Im Grunde ist ChatGPT ja ein Werkzeug, das uns vieles erleichtern kann. Genau das macht es aber auch so verlockend. Wenn man schnell eine Antwort braucht, keinen Nerv hat selbst zu recherchieren oder einfach jemanden “an der Hand” haben möchte, der jederzeit bereit ist zu helfen, dann ist KI natürlich eine super praktische Lösung. Für Menschen mit sozialen Hemmungen kann das sogar eine Art Entlastung sein, weil hier kein Druck entsteht, wie im Gespräch mit echten Personen. Dass sich manche dann vielleicht zunehmend auf KI-Kommunikation verlassen könnten, erscheint deshalb nicht völlig abwegig.
Ob das direkt eine Sucht wird, ist wohl eine andere Frage. Süchte entstehen ja meistens dann, wenn ein Verhalten nicht nur angenehm, sondern zur Kompensation von Problemen eingesetzt wird und man ohne dieses Verhalten Schwierigkeiten bekommt. Bei sozialen Medien, Gaming oder generell Online-Aktivitäten sieht man das ja bereits: Man flüchtet in eine digitale Welt, weil diese sich kontrollierbarer und einfacher anfühlt. Wenn KI jetzt noch persönlicher wird, vielleicht sogar etwas wie Nähe simuliert, kann ich mir vorstellen, dass manche Menschen emotional hineinrutschen. Gerade diese “Partner-KIs” könnten für Personen, die sich einsam fühlen, eine echte Falle sein. Für die meisten bleibt es aber wahrscheinlich ein hilfreiches Tool, das man nutzt, weil es schnell und bequem ist.
In meinem Umfeld erlebe ich eher den “Aha, wie praktisch”-Effekt. Leute fragen ChatGPT beim Essen nach einer Antwort oder nutzen es, um komplizierte Sachen einfacher erklärt zu bekommen. Das ist schon eine gewisse Gewöhnung, allerdings noch weit entfernt von Abhängigkeit. Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass mit der Zeit bestimmte Nutzungsformen entstehen, die ein größeres Suchtpotenzial haben, vor allem wenn KI weiter personalisiert wird.
Am Ende hängt viel vom eigenen Umgang ab. Ich finde es wichtig, neugierig und offen zu bleiben, aber gleichzeitig das echte Leben, soziale Kontakte und das eigene kritische Denken nicht aus den Augen zu verlieren.
Chat GPT kenne ich nicht. Aber es gibt seit Einführung der "künstlichen Intelligenz" eine ganze Reihe von nützlichen Werkzeugen, die ich mittlerweile auch nicht mehr missen möchte, auch wenn sie nicht ganz umsonst zu haben sind.
Beispielsweise konnte ich bei der Digitalisierung meiner alten Tonbänder unerwünschte Störgeräusche von der KI herausschneiden lassen, was mit herkömmlichen Methoden absolut undenkbar wäre. Als Beispiel möchte ich nennen: Musik und gesungenen Text auseinanderhalten.
Oder die sonst sehr mühsame Art, gesprochene Radiobeiträge wieder zu verskripten. Hier gibt es einige Programme, die Audiodeskription mit Hilfe KI anbieten, wenn diese Untertitelung in Videofilmen nicht bereits vorgesehen ist.
Und ein so "zurückgewonnener" Text kann dann auch in eine andere Sprache übersetzt werden. So konnte ich den Wortlaut eines polnischen Senders auf Tonband oder sonst wie aufnehmen und anschließend aus dem Tonband ein Wav-File machen. Aus diesem mit Hilfe des entsprechenden Audiodeskription Programmes ein Text-File erstellen lassen und aus diesem wiederum eine Übersetzung ins Deutsche. Oder schon direkt bei der Transkription die Ziel-Sprache eingeben und eine entsprechende Ausgabe erhalten.
Dieses File wiederum kann man in einem weiteren Schritt wieder einer künstlich generieten Text to Speech Engine zuführen, womit wir den ursprünglich polnischen Text in Deutsch vorgelesen bekommen.
Faszinierend, was Radio Jedynka auf Langwelle 225 kHz am 13. September da von sich gab nach Übersetzung:
Originalton: "Dzień dobry. Mówi rzecznik dowództwa operacyjnego rodzaju sił zbrojnych, podpułkownik. Alert Rządowego Centrum Bezpieczeństwa w związku z zagrożeniem atakiem z powietrza w województwie lubelskim został odwołany. Także lotnisko w Lidlinie pracuje już normalnie. Natomiast nie potwierdzę tego, dopóki wszystkie nasze zapisy nie zostaną dokładnie sprawdzone, bo równie dobrze mogło dojść do tego, że na naszych systemach pokazała jakaś anomalia pogodowa."
Übersetzung: "Guten Morgen. Hier spricht der Sprecher des operativen Kommandos der polnischen Streitkräfte, Oberstleutnant. Die Warnung des Sicherheitszentrums der Regierung vor einem drohenden Luftangriff in der Woiwodschaft Lublin wurde aufgehoben. Auch der Flughafen Lublin arbeitet wieder normal. Zu den Ereignissen in der Nacht zum Mittwoch, als russische Drohnen den polnischen Luftraum verletzten, gibt es keine weiteren Kommentare. Die Drohnen, die eine Bedrohung darstellten, wurden abgeschossen. Ich werde dies jedoch erst bestätigen, wenn alle unsere Aufzeichnungen gründlich überprüft wurden, da es sehr gut sein könnte, dass in unseren Systemen eine Wetteranomalie aufgetaucht ist."
Ohne Übersetzungshilfe hätte ich das nicht so bearbeiten können. Man könnte jetzt sogar noch weiter gehen, und das Fremdsprachenprogramm quasi-simultan ins Deutsche übersetzen lassen - mit einer entsprechenden Latenz eingerechnet.
Muss ehrlich gestehen, was da mit KI heute möglich ist, sprengte meine kühnsten Phantasievorstellungen. Aber mit Suchtverhalten hat das nichts zu tun.
Und nebenbei bemerkt: Langwelle ist längst nicht obsolet. Man sieht ja, dass in einem drohenden Notfall ein einziger Sender ausreicht, um ganz Polen und auch angrenzendes Deutschland mit wichtigen Meldungen zu versorgen, mit einfachsten Empfangsgeräten hörbar gemacht werden kann.
Also ChatGPT finde ich schon eine unglaubliche Erleichterung im Alltag. Ja natürlich verleitet es dazu, sich selber weniger Gedanken zu machen. Aber es gibt ja eben auch mal Sachen im Alltag, wo ich mir denke, ja irgendwie interessiert es mich schon ein wenig, aber jetzt auch nicht so brennend, dass ich da dringend eine halbe Stunde nach recherchieren muss. Da frag ich mal schnell ChatGPT und kriege schnell eine Antwort.
Und die Qualität ist ja oft wirklich sehr gut, was man da bekommt. Zumal man ja auch Vorschläge bekommt, wie man weiter fragen könnte um präzisere Antworten zu kommen, wo ich sonst vielleicht auch einfach in die falsche Richtung bei einer Suche abgedriftet wäre.
Ob es deswegen aber süchtig macht? Naja das kann schon sein, wie halt auch Facebook, Instagramm oder gar TikTok. Man verliert halt auch einfach schnell die Zeit aus den Augen. Aber das lässt sich ja auch verhindern. So muss man ja auch einfach nicht die Bezahlversion kaufen. Damit hat man ja schon eine ganz natürlich Grenze. Ein paar Fragen gestellt und dann kommt die Antwort, dass man jetzt erstmal warten muss. Mir reicht das völlig aus. Viel mehr frage ich am Tag meistens eh nicht und bevor ich mir da dann noch unnötige Details anzeigen lasse, ist halt einfach Schluss damit. Das finde ich jetzt gar nicht so schlecht.
Und ehrlicherweise wüsste ich jetzt auch nicht, was ich ChatGPT jeden Tag stundenlang fragen sollte um die Vollversion auch wirklich entsprechend zu nutzen. Das ist dann glaub ich schon ein wenig so, dass man es dann einfach nutzt, weil man es halt hat und nicht unbedingt weil man es braucht.
Klar können Sprachmodelle wie ChatGPT süchtig machen. Da gibt es bereits Studien zu und erste Selbsthilfegruppen für Betroffene. Das ist nun auch nicht verwunderlich, denn diese Lösungen sollen auf die Bedürfnisse ihrer Nutzer eingehen.
Open AI und das MIT haben Intensivnutzer befragt. Das Problem ist halt, dass ChatGPT und andere darauf getrimmt sind, auch die emotionalen Wünsche und Bedürfnisse ihrer Nutzer zu erkennen. So wird die KI insbesondere für einsame Menschen zum "Freund".
Wobei interessanterweise das Abhängigkeitspotenzial bei Nutzern größer ist, die die Technik eher sachlich nutzen. Da scheint die emotionale Ebene unterschwellig stark zu wirken. Nutzer, die emotional herangehen, sind weniger gefährdet. Paradox, oder?
Ich denke schon, dass ChatGPT für manche ein gewisses Suchtpotenzial haben kann, nicht unbedingt im klassischen Sinn, aber man gewöhnt sich schnell daran, den eigenen Denkprozess zu verringern und die KI um Hilfe zu bitten. Es ist halt super einfach, sich Antworten, Ideen oder sogar Gesellschaft zu holen, ohne dass jemand genervt reagiert oder bewertet.
Gerade wenn man viel allein ist oder im Alltag wenig Austausch hat, kann das echt verlockend werden. Ich merke das selbst manchmal, man denkt nur kurz was nachschauen zu wollen und plötzlich sind zwei Stunden weg, weil man sich festquatscht. Ich finde, es ist wichtig, sich da bewusst kleine Pausen zu gönnen und den Kontakt zu echten Menschen nicht zu vernachlässigen. Trotzdem: Solange man’s reflektiert nutzt und merkt, wann’s zu viel wird, ist es ja auch nichts Schlechtes. ![]()
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