Habt ihr euch in eurer langjährigen Schulklasse wohlgefühlt?
Ich bin nie gerne in die Schule gegangen, weil es in unserer Klasse nicht besonders harmonisch zuging. Es gab kleine Grüppchen, die ziemlich abgegrenzt waren. Dann gab es Außenseiter, die zu niemandem so richtig Kontakt hatten und wollten, und wiederum andere, die gemieden, wenn nicht sogar gemobbt wurden. Erst im letzten Schuljahr hat sich so etwas wie eine Klassengemeinschaft gebildet, wahrscheinlich, weil zwei Mädchen abgegangen waren, die anscheinend eine große Rolle im sozialen Miteinander spielten und die sich nicht leiden konnten.
Wie war eure Klasse im sozialen Miteinander? Gab es Leute, die sich gar nicht leiden mochten? Gab es unterschiedliche Gruppen, die sich voneinander abgrenzten? Wurde gemobbt? Oder gab es eine gute Klassengemeinschaft, in die jeder aufgenommen wurde und seine respektierte Rolle hatte?
Ich habe mich ganz sicher nicht wohlgefühlt. Es gab eine Zeit, da habe ich zur großen Gruppe dazugehört, allerdings fand ich es unmöglich, wie die mit den vermeintlichen Außenseitern umgegangen sind. Daher habe ich mich dann eher mit denen verbunden gefühlt. Ich war dann auch ein Außenseiter und als dann nach für ein Jahr so ein rechter Typ in unsere Klasse kam, war ich vollends im Aus, denn ich war die einzige Person, die dem mal richtig eine Ansage gemacht hat.
Ich bin ungern zur Schule gegangen, das Schicksal von sicherlich sehr vielen Kindern. Heute muss das aber alles noch schlimmer sein, weil du dann zu Hause früher Ruhe hattest und heute durch das Internet gezogen wirst und da dann immer diese Lästereien über dich stehen bleiben.
So halbwegs. Ich hatte durchaus ein paar Freundinnen und Freunde, aber natürlich gab es bei uns anno dazumal auch Grüppchen, Cliquen, die "Coolen" und die "Nerds", und ein paar komische Gestalten, die immer nur weite Hoodys anhatten und Augenkontakt gemieden haben. Aber das hat mich auch nie groß gestört.
Schließlich wurden wir im Alter von 10 Jahren aus der ganzen Umgebung wild zusammengewürfelt und mussten uns irgendwie arrangieren. Ich war ein klassisches "Arbeiterkind", bevor es das Wort gab, ohne Klavier daheim und meine Eltern konnten mir auch mit Algebra nicht helfen. Andere Kinder waren vom Bauernhof, die meisten gutbürgerlich unterwegs und konnten sich Sprachkurse in den USA leisten. Auch charakterlich und von den Begabungen her war vom Latein-Genie bis zur Ballerina alles dabei.
Da wäre es in meinen Augen viel verlangt, eine "Klassengemeinschaft" à la Erich Kästner oder Burg Schreckenstein zu bilden, zumal da es den Lehrkräften sowieso egal war, solange kein massives Mobbing vorkam. Und natürlich hatten die auch ihre Lieblinge und haben die Außenseiter genauso ausgegrenzt wie die SchülerInnen selber.
Wir wurden als Kinder zu Klassen gebündelt, beschult und nachmittags wieder von der Leine gelassen. Der Einzugsbereich der Schule war noch dazu um die 50 km, sodass spontane Treffen jahrelang so gut wie unmöglich waren. Wie soll da eine Klassengemeinschaft entstehen?
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