Jemanden schlecht reden, um das Interesse zu erwecken?

vom 19.06.2019, 00:41 Uhr

In einer Serie habe ich gesehen, dass eine Frau einen Mann bewusst schlecht gemacht hat. Sie hat ihn als „hässlich“ bezeichnet, nicht ihrer würdig und mehr. Ihre Begründung war, dass dies eine umgekehrte Psychologie sei, um das Interesse des Gegenübers mehr auf sich zu ziehen. Das klingt für mich auf den ersten Blick total bescheuert, um es mal salopp zu sagen.

Doch mein Freund meinte zu mir, dass er dieses Verhalten schon das eine oder andere Mal gesehen hat, bei Frau und Mann. Er meinte aber, dass die Erfolgschancen da eher bei 50:50 lagen und das wohl auch nur reiner Zufall war, jedenfalls sieht auch er keinen psychologischen Aspekt dahinter, aber welche sollte es auch sein?

Meint Ihr, dass eine umgekehrte Psychologie wirklich so simple funktionieren kann? Würdet Ihr jemanden haben wollen, der euch im Vorfeld schlecht geredet hat, um Euer Interesse auf sich zu ziehen oder kennt Ihr auch ein derartiges Verhalten mit oder ohne Erfolgsaussichten?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich frage mich, ob das tatsächlich funktionieren kann. Mal ehrlich, ich würde nicht darauf anspringen, wenn ein Mann mir sagen würde, ich sei zu hässlich und vielleicht sogar zu dumm für eine Beziehung mit ihm. Das funktioniert bei mir nicht, da ich mich nicht von oben herab behandeln lasse und so etwas finde ich schon ziemlich respektlos.

Dagegen frage ich mich, ob das funktionieren würde, wenn man sich selbst schlecht redet, also im Sinne von "ich bin nicht gut genug für dich" etc. Mich würde auch das abschrecken, weil ich nicht auf Männer stehe, die so wenig Selbstwertgefühl haben, dass sie sich ständig schlecht reden müssen - ich finde diese Eigenschaft bei Menschen grundsätzlich anstrengend und unattraktiv, weil es erfahrungsgemäß völlig egal ist, wie man darauf reagiert, es ändert nichts an solchen Komplexen. Bei manchen Menschen mit dem Helfersyndrom funktioniert das aber vielleicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wenn mich jemand als hässlich bezeichnet und eigentlich meint, dass ich schön bin, dann hat er für mich einen Knall und das würde bei mir auch nicht funktionieren. Es ist eine Sache, ob dir jemand sagt, dass man etwas nicht schaffen kann und du dir dann denkst, dem zeige ich es jetzt, aber eine ganze andere Sachen jemanden zu beleidigen. Für mich ist das eine Beleidigung und auf so eine Person würde ich mich dann sich nicht einlassen wollen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das jemand mit einem gesunden Selbstbewusstsein zulässt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich muss auch sagen, dass ich mich für eine Person sicher nicht ins Zeug legen würde, wenn diese mich beleidigen würde. Wenn mir jemand sagt, dass er mich hässlich findet, würde ich mir bestimmt keine Mühe geben, um irgendwie das Interesse zu wecken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich gut funktioniert. Es mag vielleicht den ein oder anderen geben, den dann der Ehrgeiz packt, aber bei mir wäre das sicherlich nicht so und solche Aussagen würde mich eher abschrecken.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann so etwas ehrlich gesagt nicht recht verstehen. Vorstellen kann ich es mir schon, dass es bei manchen Menschen funktionieren kann, dass sie dann interessiert sind, aber ich kann mir nicht wirklich erklären, wie das funktioniert. Ich kann aber sicher sagen, dass das bei mir nichts werden würde. Wenn mich jemand als hässlich bezeichnen würde, dann wäre es das gewesen und sicher würde das mein Interesse für die andere Person nicht gerade wecken.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ist das das berühmte "Negging", was die (hoffentlich inzwischen wieder sang- und klanglos untergegangene) "Pickup-Artist"-Sache aufgebracht hat? Darüber habe ich vor Ewigkeiten mal was im Fernsehen gesehen.

Allem Anschein nach existiert eine Methode, Frauen für sich zu interessieren, indem man sie unterschwellig beleidigt, sodass sie sich herausgefordert fühlen, das Gegenteil zu beweisen. Angeblich(!) soll man(n) dann interessanter wirken, weil nach dieser Theorie gerade "heiße" Frauen ehrliche Komplimente schon so gewohnt sein, dass sie sie gar nicht mehr registrieren. Aber wenn man sie unter dem Anschein eines Kompliments beleidigt, kommen sie durcheinander und sind leichter rumzukriegen. Über das so vermittelte Frauenbild möchte ich mich lieber nicht auslassen.

Die Theorie ist jedenfalls, dass Frauen gut darauf ansprechen, wenn man sie subtil als unattraktiv ("Die Frisur ist toll, aber der Ansatz ist schon ziemlich herausgewachsen!") prüde oder schlecht angezogen bezeichnet, und offensichtlich scheint es auch anders herum zu funktionieren. Ich habe kein Interesse an dem ganzen Theater, weswegen ich mich auf solche Spielchen nicht einlasse und als "nicht-heiße" Frau damit auch nicht belästigt werde.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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