Ist man während der Schwangerschaft doch kündbar?

Ich habe gerade gehört, dass einer Bekannten in der Schwangerschaft gekündigt wurde. Es handelt sich hierbei um keine Sonderkündigung wegen Insolvenz oder ähnlichem und es ist auch nur ihr gekündigt worden. Angeblich will der Arbeitgeber auch nichts von ihrer Schwangerschaft wissen.

Wie soll sie nun vorgehen, damit sie ihre Arbeitsstelle behalten kann? Welche Fristen gelten in diesem Fall?

Also das kann nicht rechtens sein, wie du hier nachlesen kannst, verkürzt sich während der Schwangerschaft sogar die Probezeit. Offensichtlich ist das Gesetz in Deutschland sogar recht großzügig und empfiehlt, dem Chef ab dem sechsten Monat Bescheid zu geben. Natürlich könnte die Schwangere auch erst kurz vor der Entbindung Bescheid sagen, allerdings wäre das einfach ein unfaires Verhalten, da der Chef dann keine Zeit mehr hätte, eine Nachfolgerin zu suchen, geschweige denn diese einzuarbeiten.

Also wenn der Schwangeren wirklich gekündigt wurde, dann hat sie ein Recht über die Arbeiterkammer (so heißt das bei uns in Österreich, wie es bei euch heißt, weiß ich nicht) zu klagen und bekommt dann auch meistens Recht. Wenn es dem Chef das wert ist, lieber diese Geldstrafe zu bezahlen und der Schwangeren trotzdem zu kündigen, dann ist das seine Sache. Aber straffrei kommt er normalerweise nicht davon.

Wenn der Arbeitgeber tatsächlich nichts von der Schwangerschaft einer Angestellten weiß, ist sie eine ganz normale Arbeitnehmerin wie jeder andere Arbeitnehmer in diesem Betrieb auch. Also stehen ihr auch keinerlei Sonderrechte zu, auch ist sie dann nicht unkündbar.

Kann die Arbeitnehmerin jedoch den Nachweis erbringen, dass sie ihren Arbeitgeber form- und fristgerecht über die bestehende Schwangerschaft informiert hat, genießt sie eben schon einige Sonderrechte, auch in Bezug auf eine Kündigung. Ohne Nachweis wird es aber schwierig, Recht zu bekommen.