Ist die Schule für gesunde Ernährung mitverantwortlich?

vom 15.04.2015, 09:27 Uhr

An unserer Schule gibt es eine Mensa, an der jeden Wochentag etwas zu Essen angeboten wird. Das hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. Zu Beginn gab es sehr ungesunde Dinge und die Schule hat sich eher weniger darum gekümmert. Dann wurde dem Anbieter gekündigt und einer neuer kam her.

Ab diesem Zeitpunkt übernahm die Schule mehr Verantwortung. Jetzt gibt es reaktiv günstiges Essen wovon man aber auch satt wird. Es ist vollwertig und schmeckt eigentlich immer. Zudem wird dafür gesorgt, dass es auch abwechslungsreiches Essen ist.

Mir gefällt es so viel besser, ich finde das für Schule in solchen Dingen auch ein bisschen Verantwortung mitträgt, wenn sie selbst in der Schule etwas anbieten. Ich finde es daher gut, dass sich unsere Schule um eine Lösung bemüht hat. Somit wird gesunde Ernährung in unserer Schule möglich.

Wie ist dies an eurer Schule? Bemühen sie sich um gesunde Ernährung? Ist es aus eurer Sicht auch Aufgabe der Schule sich darum zu kümmern?

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich finde, wenn eine Schule schon Essen anbietet, das die Eltern der Schüler ja auch bezahlen müssen, dann sollten die Schüler davon auch satt und gut versorgt werden. Dazu ist es wichtig, dass Abwechslung geboten ist, aber es muss eben auch schmecken, damit die Schüler das Angebot auch gern wahr nehmen - selbst wenn es nicht jeden Tag Burger und Pommes gibt. Alles andere ist eigentlich eine Verschwendung von Geld und Lebensmitteln.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn die Schule Essen anbietet, gerade auch Mittagessen muss das meiner Meinung nach gesund sein. Das Essen was ich in meiner Vergangenheit in der Schule zu essen bekommen habe, war alles andere als lecker und sicherlich auch nicht besonders nahrhaft, auch wenn man sich Mühe gegeben hat, aber zu der Zeit war das eben so, dass es da nicht so viel Auswahl gab beim Kantinenessen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn die Schule Essen anbietet, dann denke ich schon, dass auch ein gewisses Maß an gesundem Essen mit angeboten werden sollte. Das Problem sind aber auch oft die Schüler, die sich dann aber eher an dem ungesunden Essen vergehen. Bei mir an der Schule war es damals so, dass normales Mittagessen angeboten wurde, es aber auch die Möglichkeit gab, Snacks wie Chicken Nuggets oder Pommes zu bekommen.

In der Unterstufe bin ich noch brav in die Kantine gedackelt und habe eher die normale Kost zu mir genommen. Ab der Mittelstufe wurde es ungesünder, aber auch weil meine Freunde auch nicht mehr in die Kantine gegangen sind und unter Aufsicht der Lehrer essen wollten. Da kamen dann öfters Chicken Nuggets oder andere Dinge auf die Hand.

In der Oberstufe hatten wir nicht viel Auswahl. Wir mussten in der Kantine des nahegelegenen Krankenhauses essen und dort gab es halt das Tagesmenü mit Suppe und Nachtisch zum kleinen Preis für uns Schüler. Da war die Ernährung dann wieder gesünder. Auch in den Automaten war nicht nur Schokolade eingepflegt, sondern auch Äpfel oder gekühlte Fertigsalate oder Ähnliches. Also ich denke schon, dass die Schule zum gewissen Teil mitverantwortlich an der Ernährung ist, aber der größte Teil obliegt den Eltern und den Schülern selbst und wenn Schüler unkooperativ sind, dann kann man auch nichts machen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Unsere Schule bietet schon seit Jahren gesundes und vollwertiges Essen an, es gibt sogar eine extra Schüler AG die sich mit dem Thema beschäftigt und gesunde Snacks zubereitet, für Veranstaltungen, Erstklässler und Projekte. Mal abgesehen davon, das auch mein Sohn hier gut aufgehoben ist und das Essen sehr gerne mag, finde ich es absolut wichtig für all die Kinder, für die diese Mahlzeit oft die einzige am Tag darstellt.

Leider gibt es bei uns sehr viele Kinder, die am Tag schon mal mit einer trockenen Semmel oder weniger auskommen müssen. Nicht nur das sie hier gut versorgt werden und so gut gerüstet in den Nachmittagsunterricht gehen, sie lernen auch gleich noch, was sie für ihr zukünftiges, gesundes Leben brauchen. Im Idealfall liegt natürlich die Verantwortung bei der Familie, die ihr bestes gibt, die Kinder ausreichend und gesund zu ernähren. In der Realität ist das leider oft nicht gegeben, ob aus Gleichgültigkeit, Mittellosigkeit oder Ignoranz.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe in der Schule damals eigentlich nie mitgegessen, aber soweit mir bekannt, konnte man durchaus auch was Gesundes kaufen, wie beispielsweise Salate. Mir persönlich war das aber unangenehm, da mit zu essen. Ich habe zum Essen gerne Ruhe und Stille um mich herum, das geht in einer vollen Kantine nicht. Das Essen gefiel mir auch nicht. Das war vermutlich gar nicht so ungesund, aber als Schüler hatte ich keine Lust auf Reis und Gulasch oder solche Dinge.

Ich hatte eigentlich den ganzen Schultag über nicht so richtig Hunger und wollte daher auch nichts mithaben. Ich habe dann gegessen, wenn ich zu Hause war, das reichte mir.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zu meiner Schulzeit gab es in der Schule kein Mittagessen, weil mittags grundsätzlich Schulschluss war. Für die Pausen haben wir uns selber von zu Hause unser Butterbrot und einen Apfel mitgenommen. Auch meine Kinder habe ich nicht in den Ganztagsunterricht geschickt. Es gab zwar eine Schulkantine, aber sie haben dort nicht gegessen.

Selbstverständlich ist die Schule dafür verantwortlich, dass das Schulessen gewissen Qualitätskriterien genügt, aber sie ist natürlich nicht dafür verantwortlich, was zu Hause auf den Teller kommt. Das liegt nur in der Verantwortung der Eltern und der Kinder selbst, wenn sie größer sind.

Und was gesunde Ernährung ist, darüber lässt sich ja trefflich streiten. Die Schulmensa sollte genügend Abwechslung bieten. Nicht jeder verträgt Vollkornbratlinge und nicht jeder verträgt Fleisch. Es sollte neben Fleischgerichten auch immer ein vegetarisches Angebot geben. Außerdem sollte es an Schulen mit muslimischen Kindern auch schweinefleischfreies Essen angeboten werden.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wir hatten an meiner alten Schule keine Kantine, sondern lediglich ein kleines Verkaufshäuschen mit belegten Broten, Getränken und Schokoriegeln. Da die Innenstadt aber in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar und die Auswahl an Pausensnacks dort viel größer und günstiger war, hat irgendwann niemand mehr dort eingekauft und der Kiosk wurde geschlossen. Auch, als wir später Nachmittagsunterricht und eine längere Mittagspause bekamen, haben wir entsprechend meistens Bäckereien oder Schnellimbisse in der Stadt angesteuert, was selbstverständlich nicht die gesündeste Ernährung dargestellt hat.

Wenn eine Schule eine interne Küche hat und richtige Mahlzeiten anbietet, dann sollten sich diese meiner Meinung nach aber schon an den Ernährungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche orientieren und eine ausgewogene Zusammensetzung aufweisen. Es gibt ja durchaus Gerichte, die sich auch für Großküchen günstig und schnell zubereiten lassen und nicht vor Zucker und Fett triefen. Ich denke da an Rührei mit Kartoffelbrei und Spinat oder an Frikadellen mit Bratkartoffeln und Erbsen-Möhren-Gemüse. Auch gegen Nudeln mit einer Soße ist ja nichts einzuwenden. Sowas schmeckt den meisten Kindern und ist im Vergleich zu McDonalds und dem Döner am Eck immer noch leichter, auch wenn vielleicht mal ein Bestandteil auf einem Pulver basiert. Zudem kann man den Pausenverkauf ja um ein Angebot an Obst und Vollkornbackwaren für den kleinen Hunger zwischendurch erweitern.

Letztendlich beschränkt sich die Verantwortung der Schule auf diesem Gebiet auf eine Integration des Themas in den Unterricht und das eigene Essensangebot. Dass sich die älteren Schüler in der langen Pause trotzdem in den Bus zum nächsten Burgerladen setzen werden, wird sich nicht verhindern lassen, selbst wenn das Schulessen noch so lecker und günstig ist. Dafür üben die Fast-Food-Tempel eine zu große Anziehungskraft aus und werden in der Jugendkultur zum Statussymbol erhoben. Aber man kann das der Schule nicht vorwerfen und es auch nicht aktiv eingrenzen, finde ich. Schließlich müssen die Teenager auch irgendwann selbstständig werden und ihre eigenen Entscheidungen treffen, auch was den eigenen Körper und die Gesundheit angeht. Hier kommt es dann auch auf die Erziehungskompetenz der Eltern und deren Umgang mit Taschengeld und „Ausnahmen“ im Speiseplan an.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Bei uns in der Schule (ich denke, wir waren so 600 Schüler insgesamt), gab es zwar keine Mensa, aber Essen wurde geliefert. Das musste man bis acht Uhr bestellen und dann in der Mittagspause konnte man es abholen. Das war eigentlich immer recht lecker und frisch. Da gab es auch nur zwei Sachen zur Auswahl. Generell gehört aber auch Ernährung in der Schule mehr besprochen. Wir haben darüber mal nur eine Woche geredet in einem Workshop mit einer Ernährungswissenschaftlerin, war natürlich viel zu wenig.

» polsterchen » Beiträge: 70 » Talkpoints: 7,81 »


Ich habe immer bei Mensa gegessen bis ich circa 18 war. Ich war in der glücklichen Situation, dass meine Schule diese Möglichkeit versichert hat. In der heutigen Welt spielt gesunde Ernährung eine sehr wichtige Rolle, was früher nicht typisch war.

Damals waren wir glücklich, wenn wir etwas zum Essen bekommen haben, und wir nichts von Zuhause mitnehmen mussten. Aber das war gute 10-15 Jahre vorher. Heute ist das System wieder anders, es gibt schon neue und höhere Erwartungen. Als gesunde Ernährung eine immer wichtigere Rolle spielt, werden die Erwartungen in Bezug auf die Mensa auch höher.

Aber viele vergessen, dass es nicht eine einfache Aufgabe ist, für so viele Kinder etwas Gesundes zu kochen, das alle gerne haben. Einerseits kostet es viel mehr Geld für die Schulen, da frisches Obst und Gemüse generell teurerer sind. Und der Hauptgrund bei der Mensa zu essen ist, dass es billiger und einfacher ist, als für dich selbst zu kochen.

Was meiner Meinung nach auch sehr wichtig ist, dass die Anzahl an Allergikern und Leuten mit irgendwelcher Intoleranz viel höher ist als es damals war. Auf alle Allergiker aufzupassen und separate Portionen vorzubereiten, ist eine große Herausforderung für alle. Es gibt natürlich Schulen, wo dieses Problem gelöst werden kann, aber im Fall von kleineren Schulen ist es fast unmöglich.

» j.smith55 » Beiträge: 10 » Talkpoints: 2,60 »


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