Hattet ihr schon das Gefühl, kein zu Hause zu haben?

Das Gefühl zu haben, kein zu Hause zu haben, kann mehrere verschiedene Ursachen haben. Viele Teenager haben ja mit großen Konflikten im Elternhaus zu kämpfen, so dass sie sich da vielleicht auch nicht willkommen fühlen und das dann letztendlich auch nicht als zu Hause ansehen.

Hattet ihr schon einmal das Gefühl, kein richtiges zu Hause zu haben? Bei mir war das noch nie so. Sicher gab es auch viele Konflikte, als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, allerdings war es nie so, dass ich mich da nicht willkommen gefühlt und das nicht als zu Hause angesehen habe. Meine Eltern hatten mich auch nie dazu gedrängt, auszuziehen und hätten mich so lange wie möglich bei sich wohnen lassen wollen.

Schon mit 16 Jahren habe ich es mal gedanklich durchgespielt, wie es denn wäre, wenn ich ausziehe und in eine eigene Wohnung ziehe. Aber der Grund war jetzt nicht, dass ich mich zu Hause nicht geborgen gefühlt hätte, sondern diese Idee entstand wohl mehr aus jugendlichem Leichtsinn oder einer Laune heraus und scheiterte schon rein aus wirtschaftlichen Erwägungen. Erst mit 23 bin ich aus meinem elterlichen zu Hause ausgezogen, aber nur wegen Platzmangel und der anstehenden Geburt meines Sohnes.

"Zu Hause" ist für mich, wenn ich's recht bedenke, weniger ein Ort als ein Zustand. Ich habe mich in einer gammligen Studentenbude genauso zu Hause gefühlt wie in meinem Elternhaus, diversen Mietwohnungen oder jetzt in meiner "richtigen" Eigentumswohnung, die allerdings noch zum Großteil der Bank gehört.

Bei meinen Eltern gab es zwar die üblichen Pubertätskonflikte, die aber nie so weit gingen, dass ich mich nicht mehr zu Hause gefühlt hätte. Und ich bin auch rechtzeitig ausgezogen, als es meinen Eltern einerseits noch ein bisschen leid getan hat, andererseits aber die Zeit offensichtlich reif war. Und ich bin generell gerne in meinen eigenen vier Wänden, weil ich Privatsphäre sehr schätze. Für mich braucht es also kein freistehendes Einfamilienhaus als Eigenheim, damit ich mich zu Hause fühle, sondern eher Dinge, Menschen und Erlebnisse, die ich mag.