Hat man durch einen Personal Shopper weniger Auswahl?
Heute habe ich eine interessante Reportage über teure Kaufhäuser gesehen und es wurde auch eine Frau interviewt die als Personal Shopper arbeitet. Diese befragt Kunden nach ihren Wünschen und stellt ihnen dann eine Auswahl zur Verfügung.
Es wurde dann auch ein solcher Einkauf am Beispiel einer Kundin gezeigt. Ihr wurden sechs Kleider präsentiert, die sie anprobierte. In den Verkaufsräumen waren aber natürlich noch sehr viel mehr Kleider. Die Frau hat dann aber eines der sechs Kleider ausgewählt.
Hätte ihr nicht möglicherweise auch noch ein anderes Kleid aus der großen Auswahl besser gefallen können? Hat man mit einem Personal Shopper am Ende nicht sehr viel weniger Auswahl, als wenn man sich alleine umschaut?
Natürlich hat man durch einen Personal Shopper viel weniger Auswahl, weil man sich viel weniger ansehen muss. Wenn man es genau nimmt, bin ich der "Personal Shopper" meines Freundes.
Er hasst Shopping wie die Pest und wenn er irgendetwas neues braucht, egal ob Hose, T-Shirt, Hemd oder Jacke, dann läuft das meistens so, dass er mir genaustens beschreibt worauf er Wert legt. Das kann ein bestimmtes Material sein (keine Kunstfaser), bestimmte Optik (keine gebleachten Hosen oder welche im "Used Look") oder eben irgendwelche Farben, die er nicht mag und die ihm nicht gefallen. Bei Jacken kommen dann solche Faktoren wie Windfestigkeit dazu oder dass sie wasserabweisend sind.
Wenn ich alle Informationen habe, dann gehe ich durch das ganze Geschäft und sammle alles ein, was in diese Kategorie passen könnte und nehme wirklich nur das mit, was seine Kriterien erfüllt. Meistens lande ich damit einen Volltreffer, es kommt aber auch vor, dass ich Sachen zeige, die beim Anprobieren beispielsweise schlecht sitzen oder wo ihm dann hinterher auffällt, dass er bestimmte Kriterien vergessen hat zu erwähnen.
Ich finde solange man die Person gut genug kennt, für die man eine Vorauswahl an Kleidung trifft, spielt das doch keine Rolle, wie viele Sachen man präsentiert. Meinem Freund tun beim Shoppen immer sehr schnell die Füße weh und er hat da absolut keine Geduld für. Er ist immer sehr dankbar, wenn ich ihm das abnehme. Bei Fremden würde ich das jedoch nicht machen und auch nicht machen lassen. Da habe ich nicht genug Vertrauen.
Man muss mit Sicherheit weniger selbst sichten und auswählen. Aber das muss ja kein Nachteil sein, denn ich würde von einem Personal Shopper eben erwarten, dass er die Erfahrung hat, die dazu führt, dass er bestimmte Farben, Muster und Schnitte die dem Kunden nicht gefallen, sofort hängen lässt und dem Kunden Sachen präsentiert, die ihm auf jeden Fall stehen. Dann braucht dieser nur noch zu gucken, was ihm dann letztlich tatsächlich gefällt.
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