Haben Väter von Trennungskindern zu wenig Rechte?

vom 09.03.2019, 09:26 Uhr

Familienministerin Giffey hat bekannt gegeben, die Rechte von Vätern von Trennungskindern zu stärken und ihnen mehr Rechte einzuräumen. So sollen Väter nicht mehr den vollen Unterhalt zahlen, wenn sie viel Zeit mit ihrem Nachwuchs verbringen. Wie denkt ihr darüber? Meint ihr, dass Väter von Trennungskindern zu wenig Rechte haben? Welche Rechte sollte man diesen Vätern eurer Ansicht nach zusätzlich einräumen? Was muss verbessert werden?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Warum betrifft das nur Väter? Ich habe einen Mann in meinem Bekanntenkreis, der mit seinen zwei Söhnen zusammenlebt, weil die Mutter weggezogen ist und sie hier die Schule zu Ende machen wollen. Ich nehme an, dass sie Unterhalt bezahlt - jedenfalls habe ich noch nichts gegenteiliges gehört - also müsste sie doch dann auch das Recht habe den Unterhalt für die Wochenende zu kürzen, an denen die Kinder bei ihr sind, oder?

Aber von den überholten Geschlechterklischees mal abgesehen, macht diese Forderung für mich schon Sinn. Wenn der monatliche Unterhalt für ein Kind basierend auf 30 Tagen berechnet wird, das Kind aber 8 Tage davon bei dem anderen Elternteil wohnt, dann fallen in der Zeit keine Kosten für die Verpflegung an, das müsste schon berücksichtigt werden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich glaube, dass die Dame etwas auf dünnem politischen Eis wandert. Es gibt genug Beispiele, wo Väter nicht wollen, keine Frage. Doch auch die Zahlen der liebenden Damen unter den Eltern wachsen, die sich einfach mal aus dem Staub machen, verpissen, keinen Unterhalt zahlen usw. Mittlerweile sollte man eher genauer schauen.

Ich finde die Regelung mit dem Unterhalt, das was ich im TV gesehen habe, richtig dämlich. Dort hieß es, wenn das Kind 1 Woche beim Papa wohnt, soll er die Woche auch als Unterhalt eben nicht zahlen müssen. Die Idee an sich mag genial gedacht sein, weil die eine Woche bedeutet, dass der Papa eben mehr Kosten hat und dann könnte er den Teil des Unterhalts dafür nutzen. Logo. Doch es wird auf etwas anderes herauslaufen, wenn ich meinen ebenfalls tatkräftigen Arbeitskollegen aus der Abteilung Jugendamt glauben darf: Es werden auf einmal Mütter und Väter auftauchen, die sich so toll um das Kind kümmern wollen, aber eigentlich nur Kohle sparen möchten und kein wirkliches Interesse am Kind haben.

Das ist im Übrigen auch als erstes meine Befürchtung und die meines Freundes gewesen. Wir sagten sofort, oh okay, dann kommen bald die nicht vorhandenen „Mustereltern“, wollen auf einmal Kontakt zum Kind, um weniger blechen zu müssen. Also diese Unterhaltsangelgenheit halte ich daher für fragwürdig.

Ansonsten im Bezug auf Rechte? Mütter und Väter haben für mich die gleichen Rechte zu haben. Wer sie wahr nimmt, soll auch die Hilfen kriegen. Wer sich um sein Kind nicht kümmert, soll auch entsprechend erst einmal lange darauf hinarbeiten, zum Schutz des Kindes, dass man ein Kontakt aufbauen kann usw. Doch ansonsten Mutter und Vater sollten per se immer dasselbe Recht haben. Sie haben schließlich auch beide ein Kind gemacht und der Elternteil, der seine Rechte nicht wahrnimmt und Pflichten, der soll auch entsprechend „sanktioniert“ werden.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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