Gründe für Erziehungsdefizite bei jungen Müttern

vom 11.01.2018, 13:15 Uhr

Eine Umfrage soll ergeben haben, dass Frauen viel mehr Stress mit der Kindererziehung haben als Männer. Bei den Frauen waren es 24% und nur 14% der Männer fühlen sich durch die Erziehung der Kinder gestresst. Anscheinend liegt ja auch immer noch die Erziehung hauptsächlich in der Hand der Frau. Viele Mütter bleiben beim Nachwuchs zu Hause und kümmern sich auch mehr um diesen. Gerade, wenn das Kind noch klein ist und gestillt werden muss, wird das wohl hauptsächlich so sein.

Meint ihr, dass Stress einer der Gründe für Erziehungsdefizite bei jungen Müttern ist? Fühlen sich Frauen eher durch die Kindererziehung gestresst, weil sie sich mehr kümmern und die meisten Aufgaben dabei ihnen zufallen? Meint ihr, dass gestresste Mütter weniger erfolgreich in der Kindererziehung sind? Welche Beobachtungen habt ihr da schon gemacht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Natürlich. Wenn man gestresst oder genervt ist, hat man nicht so viel Geduld wie normal. Man lässt schneller etwas durchgehen oder fängt schneller an zu brüllen, als man es eigentlich will. Ferner ist negativer Stress auch nicht gesundheitsfördernd, egal ob für Eltern oder Kind. Und wenn Mami brüllt, tut das auch nicht dem Kind gut und es wird irgendwann genauso reagieren, wenn es später groß ist und mal Stress hat.

Gestresste Mütter sind ganz sicher weniger erfolgreich in der Kindererziehung. Der Meinung ist auch der Staat, weswegen er für überforderte Eltern Mutter-Vater-Kind-Kuren, Beratungsangebote und ähnliches eingerichtet hat.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn man dabei unterstellt, dass beispielsweise Mama zu Hause bleibt, bis der Nachwuchs aus dem gröbsten heraus ist, so habe ich im Umkreis festgestellt, dass Mama neben dem Kind auch in der Regel mit der Haushaltsführung betraut, samt Kochen und Einkaufen. Alles in allem auch nicht zu unterschätzen. Wenn dann Papa seinen Teil der Elternzeit genommen hat, dann lief es in der Regel mit dem Kind wunderbar, während Papa das Thema Haushaltsführung halt deutlich entspannter sah und diesem Thema einfach weniger Prioritäten zuwies. :lol:

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Oftmals ist es eben die Mutter, die zu Hause bleibt. Dennoch würde ich nicht automatisch sagen, dass gestresste Mütter schlechte Mütter sind oder Defizite haben. So kann man beispielsweise ein Schreibaby haben, welches absolut stresst und dennoch kann man liebevoll mit dem Baby umgehen und letztendlich auch das Kind gut erziehen. Oftmals ergibt sich der Stress ja auch einfach aus Situationen heraus und sicherlich gibt es auch einfach stressige Phasen.

Wenn man sich aber wirklich überfordert fühlt kann man sich ja auch jederzeit helfen lassen, was ja kein Problem ist. Natürlich gibt es da gestresst mit Wutanfällen und einfach nur gestresst von der Situation, man beruhigt sich und macht weiter. Da gibt es durchaus Unterschiede. Automatisch würde ich einer gestressten Mama nicht ihre Erziehungsfähigkeit absprechen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Oftmals ist es eben die Mutter, die zu Hause bleibt. Dennoch würde ich nicht automatisch sagen, dass gestresste Mütter schlechte Mütter sind oder Defizite haben.

Das nicht, aber ich denke auch, dass gestresste Mütter was falsch machen. Gut, für ein Schreibaby kann man in der Regel nichts, aber ansonsten kommt der Stress doch meist dadurch zu Stande, dass die Mutter sich keine Zeit für sich nimmt, sich zu wenig entspannt, wenn die Gelegenheit dazu da ist und viel zu hohe Anforderungen an sich stellt, was Haushalt, Kochen, Einkaufen und die Kindererziehung angeht. Nicht zu vergessen die Beziehungspflege, wenn ein Partner denn existiert. Wenn man sich aber von dem Gedanken an Perfektion verabschiedet und sich regelmäßig eine Auszeit nimmt und auch Hilfe besorgt hat man solche Probleme doch gar nicht erst.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich halte nichts von diesen abertausenden Umfragen und wissenschaftlichen Erkenntnissen in Thema Menschenforschung. Natürlich kann es sein, dass sich die Mütter mehr stressen lassen, weil an sie einfach immer noch höhere Anforderungen gestellt werden. Auch höhere Anforderungen, wie es etwa noch vor 50 Jahren der Fall war.

Eine Frau muss heute Kindererziehung, Haushalt und dann ziemlich gleich einmal auch wieder die Arbeit unter einen Hut bringen, weil sich die meisten Familien mit einem Alleinverdienenden den Lebensunterhalt oder Lebensstandard nicht mehr leisten können.

Es kommt aber auch auf die Kinder an, die man hat. Sie können schon vom Charakter her eher pflegeleicht sein und man muss als Mutter nicht mehr viel dazu tun. Genau so können sie aber sehr aufgekratzt und unzufrieden sein, was nicht immer etwas mit der Erziehung zu tun hat, obwohl man es gerne darauf zurück schiebt.

Viele Frauen denken, dass sie von der Gesellschaft gewisse Normen aufgedrückt bekommen und dann stigmatisiert werden, wenn das ganze nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt haben. Da muss man als Mutter eben selbstbewusst sein und die positiven Dinge sehen. Es ist nicht immer alles einfach, aber niemand ist perfekt. Und bis jetzt sind noch alle Kinder groß geworden.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Meint ihr, dass Stress einer der Gründe für Erziehungsdefizite bei jungen Müttern ist?

Wieso beschränkst du dich auf junge Mütter? Bei älteren Müttern und Vätern wird Stress genauso ein Grund sein wieso sie ihre Kinder nicht mehr anständig erziehen. Ich sehe es so, dass viele Eltern heute einfach keine Zeit mehr haben um sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. Hinzu kommt die soziale Vereinsamung durch fehlende Geschwister, Bezugspersonen, etc.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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