Gibt es in Deutschland zu viele Prüfungen?

A ist seit einem Jahr in Deutschland und ist noch dabei, sich hier einzugewöhnen und zu integrieren. Sie möchte hier ihr Studium fortsetzen und besucht daher Sprachkurse, damit sie das entsprechende Niveau erreicht um überhaupt zum Studium zugelassen zu werden.

A war ein wenig verwirrt und hatte den Eindruck, dass man in Deutschland für alles eine Prüfung als Voraussetzung abgelegt werden muss. So dachte sie sogar, dass man für die Teilnahme an einem simplen Sprachkurs schon eine Prüfung abgelegt haben muss, weil man sonst die Sprache gar nicht lernen kann. Umso erstaunter war sie, dass das bei Sprachkursen nicht der Fall ist.

Findet ihr, dass es in Deutschland viel zu viele Prüfungen als Voraussetzungen für etwas anderes gibt oder kommt das nur Migranten so vor, die sich hier noch nicht so gut auskennen und sich daher noch einleben müssen?

Ich finde auf jeden Fall, dass es zu viele Prüfungen in Deutschland gibt, aber so ist es nun mal. Man könnte sich sicherlich einiges leichter machen, wenn man weniger Prüfungen haben würde und dann nur eine Abschlussprüfung machen würde, aber so ist es nun mal. Allein schon die ganzen Klassenarbeiten in der Schule sind ja eigentlich schon recht viel. Nun ist es ja aber auch so, dass man in Deutschland gut gefördert wird und man eine gute Bildung haben kann und wenn man dafür eben Prüfungen machen muss, ist es doch in Ordnung.

Wieso sind Klassenarbeiten zu viel? Wie soll man denn sonst den Wissensstand von schüchternen Schülern ermitteln oder die Grundlagen lernen, die für wissenschaftliches Arbeiten nötig sind, falls ein Studium angedacht ist?

Wer schon woanders gelebt hat, der weiß deutsche Prüfungen zu schätzen. Ich erinnere mich noch mit viel Freude an den Handwerksbetrieb, der unseren Flachbildferseher an der Wand installieren sollte und das Gerät einfach angeklebt hat. Bauleiter und Architekten ohne Ausbildung finde ich auch nicht so prickelnd.