Geschenk mit großem Wert eventuell zurückgeben?

vom 29.11.2018, 10:15 Uhr

Ich habe vor ein paar Wochen ein recht altes Buch geschenkt bekommen. Es ist aus einem Nachlass und der Schenker dachte, dass ich es gerne hätte. Ich habe mich auch sehr darüber gefreut. Wir haben noch gerätselt, aus welchem Erscheinungsjahr das Buch stammen mag, da nichts im Buch zu finden war. Ich habe dann gesagt, dass ich mal im Internet recherchieren würde.

Das habe ich dann vor ein paar Tagen gemacht und festgestellt, dass das Buch von 1955 oder 1956 sein muss. Dabei habe ich gesehen, dass das Buch nach wie vor auch noch durchaus gesucht und gekauft wird und recht hohe Preise erzielt. Da die Person davon nichts wusste, die mir das Buch geschenkt hat, habe ich sie informiert und auch gefragt, ob sie das Buch zurück haben möchte. Immerhin war ja nicht klar, dass es durchaus noch Wert hat. Aber der Schenker wollte das Buch nicht wieder haben und ich würde es sowieso nicht verkaufen, da es eben aus einem Nachlass stammt und schon ein paar Mal weitergegeben wurde.

Würdet ihr ein Geschenk mit einem großen Wert zurückgeben, wenn der Schenker nicht wüsste, was er da verschenkt hat? Würdet ihr das zumindest anbieten? Oder hättet ihr darüber geschwiegen, weil man sich ja selbst vorab erkundigen kann, bevor man etwas verschenkt? Ist das eine Frage des Anstandes für euch?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich hatte so einen Fall noch nicht. Wäre es mir so wie dir ergangen, dann hätte ich sicherlich auch angeboten das Buch zurückzugeben. Ansonsten gehe ich aber einfach davon aus, dass der Schenker um den Wert seines Geschenkes weiß und letztendlich möchte man ja auch nicht, dass das weiterverkauft wird, sondern es genutzt wird und so nutze ich meine Geschenke auch immer und schaue nicht nach eventuellen Preisen, die die Geschenke erzielen könnten. Zurückgegeben habe ich noch nichts.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bei solch einer Fragestellung müsste man natürlich erst einmal einen "großen Wert" näher beziffern und definieren. Aber wenn man den Schenker schon auf die eventuelle Werthaltigkeit seines Geschenkes hingewiesen und die Rückgabe angeboten hat und er es nicht zurückhaben möchte, dann braucht man ja nun wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben und es ist doch eigentlich alles geklärt.

» pastisse » Beiträge: 137 » Talkpoints: 34,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Was ist das denn für ein tolles Buch, wenn ich fragen darf? Bücher aus den 50ern haben nämlich eigentlich keinen großen Wert, weil schon damals in hohen Auflagen produziert wurde, und du weißt ja anscheinend nicht mal, ob es eine Erstauflage ist oder nicht wenn du das genaue Datum nicht kennst. Außerdem wurde das Buch mehrmals weitergegeben, befindet sich also mit Sicherheit nicht mehr in einem neuwertigen Zustand. Ich bezweifle jedenfalls, dass das Buch wirklich so einen großen Wert hat wie du glaubst.

Ich habe aber tatsächlich mal alte Bücher zurück gegeben bzw. die Lesezeichen. Ich war bei einer Haushaltsauflösung, mein Partner hatte ein schönes String Regal ergattert und die Bücher waren die kostenlos Zugabe. Und zu Hause haben wird dann festgestellt, dass die ehemalige Besitzerin noch zu D-Mark Zeiten Geld in den Büchern versteckt hat.

Das war nicht der große Schatz, von dem man gerne mal in der Zeitung ließt, aber doch deutlich mehr als wir für das Regal bezahlt hatten. Deshalb fand ich es fair das Geld zurück zu geben, zumal die Familie, die da verkauft hat, nicht den Eindruck gemacht hat als würden sie im Geld schwimmen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Da frage ich mich auch, wie hoch dieser hohe Wert ist. Bei der Überschrift dachte ich an Preisklassen von mehreren Hundert bis über Tausend Euro, aber ob ein Buch, noch dazu in dem recht geringen Alter und im gebrauchten Zustand, so viel mehr als zwanzig oder dreißig Euro bringt? Wenn der ermittelte Preis auf Amazon gesehen wurde, ist er oft auch nicht realistisch. Im direkten Vergleich mit e-Bay merkt man, dass dort oft Mondpreise angegeben werden.

Ob ich in dieser Situation etwas gesagt hätte, käme sehr auf den Wert des Geschenks und auch auf die finanziellen Gegebenheiten des Schenkers an. Ich habe mal aus einem Nachlass eine Plattensammlung bekommen, die sich in ihrer Gesamtheit als wertlos herausstellte. Allerdings war dort ein einzelnes Sammlerstück enthalten, was so ca. 70 Euro gebracht hätte. Das war jetzt aus meiner Sicht aber nichts, was ich dem Schenker sofort mitgeteilt hätte. Bei seinem finanziellen Background hätte er sowieso nur abgewunken und sich ganz sicher die Ware nicht wieder zuschicken lassen.

Einmal habe ich von der Mutter meines Exfreundes eine Jacke bekommen, das ist schon ewig her, hinterher stellte sich raus, dass die Frau mal wieder Geld in die Taschen gesteckt und dort vergessen hat. Es waren fünfzig Mark, aber die habe ich natürlich dann nach der Entdeckung postwendend wieder zurückgegeben. Geld ist doch noch anders als etwas, was man selbst vielleicht irgendwann einmal durch eigenen Aufwand noch zu Geld machen müsste. Das war ja dann auch nicht Bestandteil des Geschenks, sondern ein Versehen.

» Verbena » Beiträge: 4795 » Talkpoints: 1,54 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich habe mal ein altes Buch geschenkt bekommen, was so gesehen nicht mehr viel Wert war. Im Inneren des Buches befanden sich aber vier 100-DM-Scheine. Ich habe den Schenker dann auch darauf angesprochen, ob er das Geld behalten möchte, denn auch wenn wir jetzt Euro haben, kann man das Geld ja noch umtauschen. Das waren ja immer noch knapp über 200 Euro, wenn man so will. Der Schenker wollte das Geld aber nicht haben und hat es mir überlassen. Dann nehme ich das natürlich dankbar an.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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