Geld für mehrere Monate im Voraus nicht gut einteilen können

Mein Bruder studiert seit einer Weile und bekommt Unterhalt von meinen Eltern. Für mich haben meine Eltern damals eine Dauerüberweisung eingerichtet, so dass ich jeden Monat einen gewissen Betrag bekommen habe. Für meinen Bruder haben meine Eltern nun eine Überweisung alle sechs Monate eingerichtet. Er bekommt dann auf einen Schlag das Geld für sechs Monate.

Das ist für meinen Bruder eigentlich ganz gut, denn er muss für manche Praktika viel Geld bezahlen und in den anderen Monaten nichts. So muss er sich für das Praktikum nichts zurücklegen und kann sich das Geld einteilen. Leider klappt das bei ihm nicht so gut, Oft hat er dann zwei Monate vor der nächsten Überweisung schon kaum mehr Geld auf dem Konto.

Könnt ihr euch Geld einteilen, wenn ihr es mehrere Monate im voraus bekommt? Oder gebt ihr dann auch mehr aus, als ihr solltet, so dass am Ende nichts mehr übrig ist? Klappt es bei den meisten Menschen besser, wenn sie mit dem Geld nur einen Monat lang auskommen müssen?

Ich mache es so, dass ich jeden Monat sämtliches Geld, welches ich nicht für alltägliche Ausgaben im Monat brauche, auf ein Tagesgeldkonto überweise. Für größere Ausgaben greife ich dann auf das Tagesgeldkonto zurück. Inzwischen kommt das nur noch sehr selten vor, aber vor einigen Jahren habe ich das noch regelmäßig gebraucht.

Anstelle deines Bruders würde ich es umgekehrt machen. Die größere Summe von deinen Eltern würde ich auf das Tagesgeldkonto legen und dann ein monatliches Budget einrichten. Dieses überweist man dann einfach auf das Girokonto. Größere Ausgaben wie die Kosten für die Praktika können ja dann getrennt im Voraus geplant werden und einzeln überwiesen werden.

Wenn man das Geld für ein halbes Jahr auf einen Schlag bekommt, dann ist es sicherlich schon sehr schwer, sich das einzuteilen. Mir das Geld für einen Monat einzuteilen, ist für mich gar kein Problem, aber wenn ich das Geld für ein halbes Jahr auf einmal bekommen würde, würde das schon anders aussehen. Es ist schon sehr schwer, einfach für so eine lange Zeit im Voraus schon zu planen. Man kann ja einfach nicht abschätzen, welche Anschaffungen in dem halben Jahr alle anstehen werden und muss dann gezwungenermaßen sehr sparsam leben, weil das im Endeffekt vielleicht nötig ist, vielleicht aber auch nicht.

Am besten ist es natürlich, wenn man sich für jeden Monat den gleichen Betrag auf die Seite gibt, wobei man diesen dann ausgeben kann. Bei deinem Bruder ist die ganze Sache ja aber noch einmal etwas komplizierter, da er ja einige Monate sehr viel Geld ausgeben muss und andere weniger. Da muss man jeden einzelnen Monat sehr individuell schauen, wie viel man ausgeben kann.

Auf mich wirkt es so, dass dein Bruder noch nicht lange studieren würde. In so einem Fall finde ich das gar nicht so schlimm, wenn man sich das Geld noch nicht richtig einteilen kann, schließlich ist das ein Lernprozess. Ich musste das als Ersti auch erst lernen, Geld zu rationieren und mir einzuteilen, auch wenn ich jetzt nicht besonders verschwenderisch gelebt habe oder so.

Man ist es einfach gewöhnt, dass Geld immer (unbegrenzt) verfügbar war, sofern man nicht arbeiten musste und von den Eltern alles lebensnotwendige finanziert bekommen hat. Daher fällt die Umstellung schon schwer. Das ist eben ein Lernprozess und ich denke, dass er sich da gut eingewöhnen wird mit der Zeit.

Ich kann es schon verstehen, dass es schwierig sein muss, sich Geld für sechs Monate, was man auf einen Schlag überwiesen bekommt, richtig einzuteilen. Auch wenn man gut mit Geld umgehen kann, ist es sicher nicht leicht, es einfach immer auf diesen langen Zeitraum auszurechnen, bis man wieder Geld bekommt. Darum finde ich die Idee mit dem zweiten Konto auch gut, auf das man sich dann selber monatlich etwas überweist, was man dann eben zur Verfügung hat.

Ich kann ganz gut mit Geld umgehen, aber wenn mir einer nun Geld für ein halbes Jahr überweisen würde, würde ich wahrscheinlich auch schlechter klarkommen, weil einfach der Anreiz dann doch mal etwas teures zu kaufen einfach höher ist, wenn man immer die hohe Summe sieht. Da wäre es denke ich besser, wenn man einen Teil jeden Monat vom Konto nimmt und den Rest weglässt und auch nicht dran geht oder man benutzt 2 Konten.

Würde man mir Geld für ein halbes Jahr überweisen, dann müsste ich mir eingestehen, dass ich mich mit der Einteilung auch schwertun würde. Ich würde das Geld auf mein Sparbuch übertragen und zunächst nur so viel Geld behalten, wie ich für laufende Kosten benötige und es dann nach Bedarf sukzessive übertragen. So würde ich einen Überblick bekommen und könnte mir die Monate wahrscheinlich besser einteilen.