Fußballspiele wieder erlauben?

vom 26.04.2020, 23:38 Uhr

Ich kenne mich mit Fußball gar nicht aus, habe es aber so verstanden, dass Bundesligaspiele wieder erlaubt werden sollen, wenn die Hygienekonzepte, die die Vereine erstellt haben, durchgehen. Ich finde das nicht okay, weil ja begrenzte Ressourcen verschwendet werden, wie Tests oder Polizeiaufgebote vor den Stadien. Außerdem ist es Kindern wahrscheinlich schlecht zu vermitteln, wenn die Erwachsenen Fußball spielen, sie aber auf einem einsamen Spielplatz die Rutsche nicht benutzen dürfen. Welche Meinung habt ihr dazu?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mein Verein befindet sich in der vierten Liga West, was aber nicht bedeutet, dass wir kein professionelles Team sind. Jedoch gilt die 4. Liga eben nicht als Profi und unterliegt nicht direkt dem DFB, sondern dem WDFV. Für uns als Verein geht es um mögliche Regress-Zahlungen von bis zu 2.5 Millionen Euro und einer Fanbase, die regelmäßig 10.000 Zuschauer aufbringt, bei entsprechenden Spielen auch locker 14.000.

Das ich meinen Verein vermisse, das Spiel und die Stimmung, darüber müssen wir nicht reden. Doch ich sehe es ähnlich wie unsere „Ultras“ und viele ähnliche Fangruppierungen. Es geht nicht unser Sport vor, sondern das Leben vieler Menschen. Ich bin es auch leid, dass Leute noch immer so tun, als würden wir hier nur von einer „Grippe“ reden. Eingehend davon hat nicht jeder ständig durch eine Grippe eine Lungenentzündung, Langzeitschäden oder offenbar auch weitere organische Schwierigkeiten.

Klar vermisse ich das Spiel, bei uns geht es auch noch um einen möglichen Aufstieg in Liga 3 und den Einzug ins DFB-Pokal. Das muss aber hinten anstehen. Es geht eben um mehr und wie will man so viele Fans eigentlich vor Geisterspielen stellen? Kann man machen, aber einige Idioten stehen dann dort.

Dazu kommt, viele Vereine sind auf Einnahmen angewiesen und gehen kaputt. Wir sind ja leider nicht in der 1. und 2. oder 3. Bundesliga, aber an uns denkt auch niemand. Hauptsache die Millionengehälter fließen, die Bosse haben dick Kohle und scheiß auf die anderen.

Ganz ehrlich, ich kann dem Ottonormalverbraucher nicht sagen, du darfst dann Laden schließen, aber die Bundesliga darf spielen. So läuft es am Ende auch nicht. Vor allem die ganze Diskussion um Test bei Bundesligaspielern usw. das geht überhaupt nicht.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Mir fehlt da auch jegliches Verständnis dafür. Bei Markus Lanz wurde da auch schon darüber diskutiert und da war unter anderem der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer vertreten. Es gab einen intensiven Diskussionsaustausch mit dem SPD Politiker Karl Lauterbach.

Fußball hat anscheinend einen so hohen Stellenwert in der Gesellschaft bzw. Politik, dass man da alle Ansichten, Regeln und Vorschriften über Bord werfen kann. Oder hat man eventuell Angst, dass man die Insolvenzen dieser Vereine selbst mit dem Rettungsschirm nicht verhindern kann? Ich denke schon, dass dies ein entscheidender Punkt ist. Immerhin erhalten die Vereine durch die Übertragungsrechte der Fernsehanstalten einen Teil ihrer Einnahmen. Zumindest hatte der Ministerpräsident ja auch geäußert dass versucht werde so viel zu retten wie möglich.

Ich finde es nur schade, dass man damit auch jungen, (naiven) Menschen ein völlig falsches Signal setzt. Einem Kleinkind kann man das Fußballprogramm vielleicht noch vorenthalten aber erkläre mal Jugendlichen dass er alleine im Zimmer sitzen bleiben muss während Erwachsene fröhlich übers Spielfeld einem Ball hinterher jagen und das auch noch ohne jeglichen Schutz (Maske). Ganz zu schweigen von den verschwendeten Ressourcen an Corona-Tests und Arbeitskräften.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ja, was soll man dazu noch groß sagen? Es werden mal wieder Ausnahmen im Ausnahmezustand gemacht. Ich könnte mir vorstellen dass die Basketballer, Handballer und Volleyballer dieser Nation auch gerne ihren Sport wieder ausüben würden. Aber ich vergaß, dass diese Sportler ja nicht so hoch im Kurs der Politiker stehen und die Vereine keine so großen Verluste einfahren würden.

Ich würde gerne hören, wie die Politiker den Kindern der Nation erklären, was ihre Sportbegeisterung von der von Fußball-Profis unterscheidet und warum die Profis weniger gesundheitliches Risiko eingehen als "Normalos". Da braucht sich wirklich keiner wundern wenn demnächst wieder Sportplätze und Co. mit uneinsichtigen Jugendgruppen belegt sind. Aber denen werden dann wieder fleißig Bußgelder aufgebrummt.

» Huibuu » Beiträge: 390 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^