Für Kind einen eigenen Ninja-Parcours im Garten bauen?

vom 29.09.2017, 12:27 Uhr

In einem Artikel wird berichtet, dass ein kleines 4 jähriges Mädchen sehr gerne bei den Ninja-Warrior mitmachen würde, allerdings dafür natürlich noch zu jung ist. Daher ist das Vater von Lylah auf die Idee gekommen, seiner Tochter einen eigenen Parcours im Garten zu bauen. Diesen nutzt die Tochter nun begeistert und ihre Internetvideos sind wohl der Renner.

Ich finde den Parcours wirklich gelungen, aber ich frage mich, wie es mit der Sicherheit des Mädchens bestellt ist. Wenn sie irgendwo herunter fällt, sind ja keine Matten oder ähnliches da, die sie auffangen würden. Das halte ich doch für etwas riskant. Zumindest wurde nichts davon gesagt, dass es irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen gibt.

Was haltet ihr von einem Ninja-Parcours für Kinder im eigenen Garten? Haltet ihr das für zu gefährlich? Oder würdet ihr euren Kindern so etwas auch durchaus gerne bauen? Hättet ihr da keine Bedenken, dass sich das Kind verletzten könnte? Sollte man da nicht für einen weichen Untergrund sorgen, damit sich das Kind nicht verletzt, wenn es mal abstürzt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich hab diesen Sommer für den Sohn einer Freundin einen kleinen Hindernisparcours im Garten aufgebaut. Das war aber nur was Schnelles für einen Tag. Ich hab da beispielsweise eine Holzleiter auf einer Höhe von etwa 40 Zentimeter auf etwas draufgelegt. Das war meiner Freundin zu hoch und zu gefährlich. Die Leiter kam dann auf jeweils einen Ziegelstein an jedem Ende. Also praktisch knapp über dem Boden.

Angesichts dessen finde ich den Parcours der kleinen Maus in dem Video auch wirklich beeindruckend. Sie ist offensichtlich sportlicher als der Sohn meiner Freundin und ihr Vater mutiger. :D Wirklich gefährlich sieht der Parcours aber nicht aus. Gut, manchmal hängt sie in einiger Höhe und würde sich womöglich den Fuß verknacksen, wenn sie runterfiele. Aber sie ist ja immer nur für ein paar Sekunden da oben.

Ich finde es gut und wichtig, dass ihr Vater ihr das zutraut und es sie ausprobieren lässt. Gerade auch, weil es ein Mädchen ist. Ich finde es besser, wenn ein Kind mal einen Gips hat, als dass es vor jeder Gefahr und jeder Herausforderung abgehalten wird. Damit tut man seinem Kind einen sehr schlechten Dienst.

Ich nehme mal an, dass der Vater genau weiß, was seine Tochter alles kann. Wenn er ein Hindernis baut, wird er zumindest beim ersten Mal immer dabei sein, wenn sie es ausprobiert. Wenn es zu schwer für sie ist, merken die das schon. Ansonsten muss man einfach einschätzen können, wozu sie fähig ist.

Kurzum: meiner Meinung nach ist der Parcours nicht zu gefährlich. Vielleicht tut sie sich mal was, aber bestimmt nichts Schlimmes. Und sie wird viel Selbstvertrauen daraus schöpfen, dass sie ihn so gut meistert. Ich find´s klasse.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Ich finde den Parcours wirklich gelungen, aber ich frage mich, wie es mit der Sicherheit des Mädchens bestellt ist. Wenn sie irgendwo herunter fällt, sind ja keine Matten oder ähnliches da, die sie auffangen würden. Das halte ich doch für etwas riskant.

Hattest du früher unter jedem Klettergerüst auf dem du warst auch immer eine Matte als Sicherheitsvorkehrung? Oder siehst du heute Matten auf irgendwelchen Kinderspielplätzen unter den Gerüsten?

Ich habe mir das Video mal angesehen und zum einen sind fast alle Hindernisse in einer Höhe die mit einem Klettergerüst zu vergleichen sind, der Abstand zum Boden ist häufig tatsächlich eher gering, so das da gar nicht viel passieren kann, wenn sie vielleicht einen halben Meter tief fällt. Da wird sie sich nicht das Genick brechen, sondern vielleicht mal den Fuß verstauchen oder ein paar blaue Flecken bekommen. Ausnahme wäre hier vielleicht das wo sie über ein Brett zwischen Dächern klettert. Da sind die Hindernisse beim echten Ninja-Parcours deutlich höher und man stürzt viel tiefer. Und man kann zum Beispiel in dem Video auch sehen, dass der Vater teilweise mitläuft und aufpasst, ob das immer so ist, keine Ahnung.

Ich sehe das ganze deshalb als nicht wirklich gefährlich an, da ist ein normales Klettergerüst zumindest von der Sturzhöhe teilweise höher und damit im Endeffekt genauso gefährlich. Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich cool, was der Vater da gebaut hat und man sieht auch das er nicht einfach einen Original Ninja-Parcours nachgebaut hat, sondern das ganze mit vielen Bestandteilen von Klettergerüsten und ähnlichem gebaut hat, so das das ganze auch irgendwo wieder ein Stück weit kindgerecht ist. Außerdem hat die Kleine auch wirklich Spaß, das kann man ja deutlich sehen und Kinder müssen nunmal nicht immer in Watte gepackt werden, man darf ihnen auch etwas zutrauen und das macht der Vater hier ja auch.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Ich finde den Parcours wirklich gelungen, aber ich frage mich, wie es mit der Sicherheit des Mädchens bestellt ist. Wenn sie irgendwo herunter fällt, sind ja keine Matten oder ähnliches da, die sie auffangen würden. Das halte ich doch für etwas riskant. Zumindest wurde nichts davon gesagt, dass es irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen gibt.

Kein Wunder, wenn viele junge Leute so denken, dass heutzutage kein Kind mehr auf den Bäumen herum klettert. Bist du früher nicht geklettert? Hattest du, wenn du auf Bäumen geklettert bist eine Matte unter dem Baum liegen? Hattest du einen Helm auf? Kinder sind sportlicher als man denkt, besonders, wenn man sie noch fördert und man darf einfach nicht zu ängstlich sein. Ich frage mich bei solchen Äußerungen aber immer, wie Menschen meiner Generation durch die Kindheit gekommen sind.

Ich habe das Video schon vor einiger Zeit im Netz gesehen und finde es toll, wenn ein Kind das so machen möchte und die Eltern es auch noch fördern. Aber leider sind die heutigen Eltern meistens viel zu ängstlich und packen ihr Kind lieber in Watte als Sport zu fördern.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Erstaunlicherweise ist die Menschheit noch nicht ausgestorben, obwohl Kinder früher ohne Matten und weiche Untergründe und der über allem kreisenden Helikopter-Mutter auf Bäume geklettert sind. Davon abgesehen ist ein Garten doch ein weicher Untergrund.

Bei dieser Einstellung ist es wirklich kein Wunder, dass die Kinder immer dicker und unsportlicher werden und bei der Einschulung teilweise schon an den einfachsten motorischen Tests, wie zum Beispiel rückwärts laufen, scheitern. Schön zu sehen, dass es noch Eltern gibt, die nicht so über besorgt sind und die sportlichen Interessen ihres Kindes fördern und aus einer kleinen Schramme wahrscheinlich nicht gleich einen Fall für den Notarzt machen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Die Hindernisse sind doch auch nicht höher als die meisten Klettergerüste. Sicher tut das weh, wenn man da runterfällt, na und? Ich bin in der Grundschule mal von der Seilbahn auf dem Schulhof geflogen, die war zwar ein wenig niedriger, aber dafür hatte ich ordentlich Schwung. Tat eine Weile weh, aber mehr auch nicht. Ansonsten hatte sich eine Freundin mal was am Fuß getan, als sie vom Dach eines Klettergerüstes gesprungen ist. Keine Ahnung, was genau, aber das war auch ein gutes Stück höher als die Hindernisse im Video.

Ich selbst saß in dem Alter regelmäßig ganz oben in den Ästen unseres Quittenbaums. Wäre ich da runtergefallen, wäre mir garantiert mehr passiert, als was der Kleinen passieren kann. Ich bin aber nicht gefallen, und besonders viele Sorgen habe ich wohl auch niemandem bereitet, denn meine Eltern wussten ja, dass ich da oben dauernd bin und kein einziges Mal gefallen. Man muss ja nicht immer den Teufel an die Wand malen. Das Mädchen könnte auch ausrutschen, eine Treppe runterfallen und sich das Genick brechen.

Leben ist niemals komplett risikolos, und man kann die Kinder auch nicht 24/7 im Blick haben. Rückblickend war's wahrscheinlich auch von uns damals eine dumme Idee, zu dritt oder gar zu viert oder fünft gleichzeitig auf der Seilbahn zu fahren. Aber glaubt ihr, ich oder sonst einer von uns hätte aufgehört, nachdem ich das eine Mal geflogen bin? Möglichkeiten, sich zu verletzen, lassen sich auch finden, wenn man keinen kompletten Parcours im Garten hat.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Soll man jedes Kind in Watte packen und alles absichern mit Matten? Die meisten Eltern haben heute schon eine Macke wenn es um das Thema Sicherheit geht. Fängt schon bei den kleinsten an, da wird jede Ecke abgeklebt, jede Kante mit Schaumstoff, alles zugenagelt und verklebt, hier ein Schutzgitter und alles weitere. Als wenn das so schlimm ist, wenn ein Kind mal die Finger im Schrank hat, mal den Kopf an einer Kante anschlägt oder auch an einer Ecke hängen bleibt. Da gibt es ein wenig Tränen, einen blauen Fleck und gut ist. Wirklich schlimmeres kommt selten vor, aber deswegen muss man noch nicht paranoid die komplette Wohnung abkleben und hermetisch absichern für alle Gefahren.

Gleiches ist es auch im Garten. Ich möchte wetten, dass unter deiner Schaukel keine Matte lag. Auf keinem Spielplatz ist eine Matte darunter, noch nicht einmal Rasen. Es gibt genug Spielplätze, die normalen Schotter darunter haben, Rindenmulch oder auch eine Tartanbahn. Willst du ein Kind da dann auch nicht spielen lassen weil vielleicht einmal es abrutschen könnte und hinfallen? Dann darfst du das Kind gar nicht mehr raus lassen, am besten komplett in Watte packen mit 1 Meter dicke und dann in die Ecke sitzen damit es nichts mehr macht und sich nicht verletzen kann.

Schlimm finde ich daran nichts, die Höhe ist doch ganz normal und in Ordnung. Als Kind bin ich auf Bäumen geklettert mit 10 Meter und mehr Höhe, da stand niemand, es lag keine Matte und nichts. Auch einige male ging es nach unten, tat weh aber mehr auch nicht und maximal blaue Flecken. Aber daran hat mich nichts gehindert wieder auf einen Baum zu klettern, vor allem weil keine paranoide Mutter da stand und direkt geheult hat, weil es mal mehr als 50 cm weg vom Boden waren. Ebenfalls bin ich lange genug Rettungsdienst gefahren um dir zu sagen, es sind absolute Einzelfälle mit schweren Verletzungen durch das toben im heimischen Garten mit Klettergerüsten dieser Art. Kam, soweit ich mich erinnern kann in 12 Jahren genau einmal vor.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich würde das nun auch nicht als gefährlich ansehen. Verletzen kann man sich doch schließlich immer und so ein Parcours zählt doch noch zu den harmlosen Dingen. In der Stadt meiner Eltern gibt es einen extrem hohen Kletterturm aus Seilen, wobei ich mich da nun nie mehr ganz hoch trauen würde, weil es eben schon extrem hoch ist. Als Kind bin ich da aber ständig rauf, bin sogar ganz auf die Spitze gestanden und dann auch gerne die Stange in der Mitte heruntergerutscht.

Ich weiß, dass ich als Kind auch ständig auf Bäume geklettert bin. Zweimal bin ich sogar ziemlich übel auf den Rücken gefallen. Ansonsten bin ich auch Halfpipe mit den Inline Skates gefahren oder auch freihändig mit dem Fahrrad einen ziemlich steilen Berg runter. Natürlich gab es immer wieder mal Verletzungen, was aber auch bei einer Kindheit dazugehört, wie ich finde.

Sorgen würde ich mir bei dem Parcours also überhaupt keine machen. Ich finde die Idee gar nicht so schlecht, wobei ich mir schon vorstellen kann, dass es viel Zeit und Mühe in Anspruch nimmt, so etwas aufzubauen. Und ewig wird das Kind ja auch nicht Interesse daran haben, da es den Parcours schon in kurzer Zeit in- und auswendig kennen wird, so dass mir das wahrscheinlich zu aufwändig wäre.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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