Enttäuscht sein, wenn Partner aus Krankenhaus entlassen wird

vom 15.03.2017, 20:01 Uhr

Eine Freundin ist gerade im Krankenhaus und kann nun aber entlassen werden und wieder nach Hause. Ihr Partner war darüber aber anscheinend nicht all zu glücklich. Er hat wohl das alleine sein zu Hause recht genossen. Er konnte essen was und wann er wollte und hatte einfach seine Ruhe. Er hatte eben nicht wie sonst seine Partnerin da, die ihn mit irgendwelchen Dingen genervt hat, die er noch erledigen sollte.

Ich finde es schon etwas krass, wenn jemand regelrecht enttäuscht ist, dass der Partner schon aus dem Krankenhaus entlassen werden kann. Nun hatte meine Freundin zum Glück nichts schlimmes, aber sie ist natürlich trotzdem froh wieder nach Hause zu können und freut sich schon darauf. Sie weiß auch gar nichts von der Reaktion ihres Partners. Sicher würde sie das enttäuschen und auch traurig stimmen.

Könnt ihr verstehen, dass man enttäuscht ist, wenn der Partner aus dem Krankenhaus entlassen wird? Ist es da verständlich, weil man noch etwas länger seine Freiheit genießen möchte? Wärt ihr als Freundin da nicht auch enttäuscht und traurig, wenn ihr so etwas hören würdet?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wenn ich als Frau so einen Satz von meinem Partner hören würde, dann würde ich schleunigst mein Verhalten reflektieren und ändern. Denn mal ehrlich, wenn die Freundin nicht eine kleine Diktatorin mit Starallüren wäre, die auf Kompromisse pfeift, würde der Partner so etwas auch nicht sagen und so auch nicht denken. Dann würde er nicht froh sein, dass er endlich machen kann, was er will, nur weil sie im Krankenhaus ist.

Ich führe eine glückliche, auf Kompromisse basierende Beziehung, wo man dem anderen auch genügend Freiraum lässt. Ich mache meinem Partner keine Vorschriften was Hobbys, Kleidung oder Essgewohnheiten angeht und dementsprechend vermisst er mich auch wahnsinnig, wenn ich auch nur einen halben Tag nicht da bin. Ich frage mich gerade ernsthaft, was deine Freundin für eine komische Beziehung führt. Sie belügt sich doch selbst, wenn sie meint, es ist alles in Ordnung. Glücklich scheint der Mann mit ihr ja nicht zu sein, sonst hätte er das nicht gesagt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Den Mann kann man schon irgendwie verstehen, wenn sie zu Hause alles bestimmt und nur noch nervt. Wobei ich dann eher Schluss machen würde. Scheinbar passt es einfach nicht und dann sollte man schon schauen, dass man sich trennt. Immerhin sollte man sich doch eher freuen, wenn es dem Partner wieder so gut geht, dass dieser nach Hause kann. Sich darüber zu ärgern oder enttäuscht zu sein finde ich schon schade.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Verstehe ich das richtig, dass die Freundin in deiner Geschichte von den Gefühlen ihres Partners überhaupt nichts weiß, du aber aus welchen Gründen auch immer gut informiert bist? Wie muss man sich den weiteren Verlauf der Geschichte vorstellen damit deine Fragen überhaupt Sinn machen? Würdest du sie darüber in Kenntnis setzen oder wie? Nimmst du an, dass sie selber darauf kommt, dass er lieber weiter sturmfreie Bude hätte?

Angenommen die Geschichte ist wahr - dann stimmt doch irgendwas in der Beziehung und im Zusammenleben nicht. Also ich muss jedenfalls nicht darauf hoffen, dass mein Partner ins Krankenhaus eingeliefert wird wenn ich das essen möchte, was ich will oder einfach mal meine Ruhe haben möchte. Das bespreche ich dann mit ihm und gut ist. Er berücksichtigt meine Bedürfnisse und ich berücksichtige seine Bedürfnisse, ich wüsste nicht, wie eine Beziehung auf Dauer anders funktionieren sollte.

Als mein Partner aus dem Krankenhaus entlassen wurde habe ich mir den Tag übrigens frei genommen und es gab erst mal Krankenhausessen-Detox für ihn mit einem richtig leckeren Essen. Jeder, der schon mal im Krankenhaus war weiß, wie wenig Spaß das macht und sollte sich für einen geliebten Menschen freuen, dass er nun wieder ordentliches Essen bekommt und in Ruhe in einem ordentlichen Bett schlafen kann.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Also ich kann ihn ja schon irgendwo verstehen. Ich bin auch ganz froh, wenn mein Partner mal ein paar Tage nicht anwesend ist und ich fuhrwerken kann, wie ich es möchte. Aber genauso freue ich selbst mich natürlich dann auch wieder, wenn er wiederkommt und man die Zweisamkeit genießen kann.

Natürlich kann man die "Freizeit" genießen, aber hat er sie eigentlich überhaupt mal besucht? Also das wäre trotz der gewonnenen Freizeit das Mindeste. Irgendwie klingt es jedoch nicht so, als wäre er mal bei seiner Freundin gewesen. Krankenhaus ist nämlich keine tolle Sache und ich wäre zumindest so fair und würde meinen Partner besuchen, damit er die Zeit besser rumbekommt. Die Freizeit kann ich ja immer noch genießen, entweder vor oder nach dem Besuch.

Es muss nicht unbedingt etwas in der Beziehung falsch laufen. Das Einzige, was falsch läuft, ist, dass er ihr nichts gesagt hat und es scheinbar auch nicht vor hat. Ich kann mit meinem Partner offen über das Thema reden und wenn er mal einige Tage wegfährt, dann sagt er mir auch, dass ich die Zeit genießen soll. Das tue ich dann aber auch und er weiß es.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Die Dame ist an der Reaktion ihres Freundes aber nicht ganz unschuldig, wenn sie ihren Freund ansonsten nervt und ständig dabei ist, ihn herumzuscheuchen, ihm Vorschriften zu machen - wer kann es dem Mann dann verübeln, dass er froh ist, wenn sie weg ist?

Es gibt ja auch Menschen, die haben so einen dominanten Charakter und da wird man einfach unterdrückt, die lassen gar nicht mit sich reden. Vielleicht ist die Dame so und man müsste eher mit dem Mann Mitleid haben?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Irgend etwas ist in dieser Beziehung im Argen, soviel ist offensichtlich. Ich weiß nicht, was ich bedenklicher finde - die Tatsache, dass der Mensch die Anwesenheit seiner angeblichen Lebensgefährtin wohl nur schwer erträgt, oder dass er sie bewusst im Unklaren darüber lässt, und statt dessen seine schmutzige Beziehungswäsche bei jemand Drittem wäscht. Ich bin auch in einer Beziehung, und ich bin auch nicht immer zu einhundert Prozent zufrieden. Aber ich würde nie einem Außenstehenden meine tiefsten, wenn auch nicht immer positiven Gefühle offenbaren, und meinen Partner darüber im Unklaren lassen.

Wohlgemerkt: Das heißt natürlich nicht, dass ich vor meinem Partner gar keine Geheimnisse habe oder nie auch nur ein kritisches Wort gegenüber Dritten über ihn verliere. Aber hier geht es dem Anschein nach ja nicht um die üblichen Alltags-Ärgernisse, sondern hier merkt jemand, dass er ohne seine Partnerin eigentlich viel glücklicher ist. Dass es ihm offensichtlich nicht viel ausgemacht hat, dass sie im Krankenhaus war, ist hier nur eins von mehreren Symptomen, die darauf hinweisen, dass es gerade, gelinde gesagt, wohl nicht so rund läuft zwischen den beiden.

Als Unbeteiligte wäre ich dennoch vorsichtig, zu schnell ein Urteil über den Herrn zu fällen und ihn gleich als den "Bösen" hinzustellen, und seine Freundin als Unschuldslamm. Wie Zitronengras schon gesagt hat, könnte es durchaus sein, dass er sich daheim gar nicht traut, den Mund aufzumachen, oder dass ihm tatsächlich erst zu diesem Anlass gedämmert ist, dass er in der Beziehung schon lange nicht mehr glücklich ist. Die Frage ist jetzt, wie er mit dieser Erkenntnis umgeht. Fair wäre es, mit der Partnerin darüber zu sprechen, und nicht irgendwelchen Dritten die Ohren voll zu heulen und vorne herum so zu tun, als wäre alles ganz großartig.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich finde diese Aussage wirklich sehr krass. Ich kann mir gar nicht vorstellen, enttäuscht zu sein, wenn mein Partner aus dem Krankenhaus entlassen werden würde. Ich denke, dass ich mich da sicherlich freuen würde - zum einen eben, weil er dann wieder zu Hause wäre und zum anderen, weil seine Krankheit oder Verletzung dann so weit abgeheilt wäre, dass er nicht mehr im Krankenhaus sein müsste.

Ich freue mich offen gestanden auch, wenn ich meinen Partner nicht jeden einzelnen Tag sehe, sondern ab und zu auch mal einen ganzen Tag für mich habe, an dem ich allein bin, mich mit Freunden treffe oder irgendetwas anderes mache. Allerdings würde ich mich trotzdem niemals darüber freuen, wenn mein Partner im Krankenhaus wäre und ich wäre da auch nie enttäuscht, wenn er entlassen werden würde.

Es ist doch einfach schrecklich, im Krankenhaus liegen zu müssen und das würde ich meinem Partner nie wünschen. Und natürlich würde ich es ihm nie wünschen, dass seine Krankheit nun so schlimm wäre, dass er so lange im Krankenhaus bleiben müsste. Außerdem reicht es mir auch aus, mal einen Tag oder einige Stunden ohne meinen Partner zu sein, aber dass ich froh bin, wenn wir uns mehrere Tage nicht sehen, wäre nie der Fall.

Ich denke, dass ich nach Möglichkeit auch ohnehin immer bei meinem Partner im Krankenhaus sein würde, wenn er dort liegen würde. Für mich wäre das absolut selbstverständlich, sich in dieser Hinsicht zu unterstützen und füreinander da zu sein. Und natürlich wäre es mir lieber, mich zu Hause um ihn kümmern zu können, anstatt immer extra ins Krankenhaus fahren zu müssen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Geil wie manche direkt wieder nach Trennung brüllen und direkt das als Maßstab ansehen, dass man auch unbedingt 100% zusammen passen muss und alles perfekt sein, man das gleiche denkt, das gleiche fühlt und im Prinzip als eine Person durchgehen muss, damit eine Beziehung klappt. Man sollte nicht von seiner eigenen Beziehung auf eine andere schließen und einfach den Mund aufmachen und direkt eine Trennung einfordern ohne die Beteiligten zu kennen ist schon sehr Anmaßend.

Warum auch nicht? Ich kann es gut verstehen, dass man freie Zeit in der man manchen kann genießt wenn der Partner nicht Zuhause ist. Aber alles hat mal ein Ende, dann kommt der Partner aus dem Krankenhaus wieder, von der Geschäftsreise oder auch sonstigen Dingen der Abwesenheit. Natürlich bedauert man dann, dass man diese gewonnene Freiheit wieder aufgeben muss und der Alltag einzieht, daran ist auch nichts verwerfliches.

Aber warum hier so ein aufstand gemacht wird wegen der Formulierung kann ich nicht verstehen. So etwas kann man auch in den falschen Hals bekommen und dann direkt nur das negative sehen. Wenn die zwei sich so gegenseitig auf den Keks gehen würden, dann hätten sie sich schon getrennt. Aber offenbar brauchen das beide Seiten und gehört zu ihrer Beziehung dazu, auch wenn man davon genervt ist, solche Dinge können ebenfalls verbinden.

Das es also reine Boßhaftigkeit ist und man das zu 100% Ernst meint würde ich nicht sagen. Manche machen auch nur auf harter Kerl um cool da zu stehen und würden nicht ihrem Umfeld sagen wie sehr sie die Partnerin doch vermissen und es kaum abwarten können, dass diese aus dem Krankenhaus dann auch wieder kommt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Geil wie manche direkt wieder nach Trennung brüllen und direkt das als Maßstab ansehen, dass man auch unbedingt 100% zusammen passen muss und alles perfekt sein, man das gleiche denkt, das gleiche fühlt und im Prinzip als eine Person durchgehen muss, damit eine Beziehung klappt.

Ich sehe keinen Beitrag, in dem das behauptet wird und wie gleich oder unterschiedlich ein Paar ist hat mit dem Problem hier auch gar nichts zu tun. In der Beziehung stimmt ganz offensichtlich die Kommunikation nicht. Er hätte anscheinend gerne mehr Freiräume oder mehr Zeit für sich und das funktioniert nur wenn die Freundin weg ist. Wenn man miteinander reden und dieses Thema zur Sprache bringen würde könnte man eine gemeinsame Lösung finden.

Wenn ich denke, dass so eine Beziehung längerfristig wahrscheinlich nicht funktionieren würde, sehe ich diesen Vorfall nicht als etwas isoliertes sondern als ein Symptom mangelnder Kommunikation. Und wenn man in einer Beziehung nicht mal sagen kann, was man gerne essen möchte, wird man früher oder später auch bei wichtigeren Dingen Probleme bekommen, weil man die eben auch nicht ansprechen wird.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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