Eltern darauf ansprechen, dass ein Kind bevorzugt wird?

Mein Freund hat ein Patenkind welches inzwischen 12 Jahre alt ist. Wir waren letztens zu Besuch, da der Junge Geburtstag hatte. Dabei ist mir wiederholt aufgefallen, dass der Junge deutlich bevorzugt wird. Die Eltern haben auch noch ein Mädchen, welches aber in meinen Augen ganz offensichtlich benachteiligt wird.

Das zeigt sich schon bei der Förderung. Der Junge hat die Musikschule besucht und durfte sich ein Instrument aussuchen. Er besucht Sportkurse und die Eltern haben viel Kontakt zum Klassenlehrer und besuchen die Elternsprechtage. Das Mädchen wird kaum gefördert und die beiden gehen auch nicht zum Elternsprechtag. Angeblich ist sie nie in die Musikschule gegangen, da sie nicht wollte. Der Junge wurde mit 6 Jahren sicherlich auch nicht groß gefragt.

Da ich die Eltern generell aber nicht gut kenne und nur selten sehe, fällt es mir sehr schwer das Thema anzusprechen und ich habe bisher nichts gesagt. Würdet ihr Eltern offen sagen, dass sie in euren Augen eines der Kinder bevorzugen? Oder würdet ihr euch zurückhalten, da man möglicherweise doch nicht den kompletten Überblick hat und nicht weiß, wie es wirklich ist?

Ich finde nicht, dass das deine Aufgabe ist. Es wäre eher die Aufgabe deines Freundes, da er ja viel mehr mit ihnen zu tun hat als du. Sieht er es denn auch so? Generell kann es schnell den Eindruck machen, wenn man von außen draufsieht, aber es kann ja schon sein, dass man einfach noch nichts gefunden hat, was die Kleine gerne macht und was sie auch im Verein oder sonst irgendwie professioneller betreiben könnte.

Sollte es aber tatsächlich so ungerecht zugehen, sollte man da auch seine Meinung dazu sagen, aber du als Außenstehende hast da meiner Meinung nach nichts zu sagen, sondern das sollte dein Freund übernehmen, es ist ja auch seine Familie.

Ich finde schon das man die Eltern darauf ansprechen sollte. Das Ganze muss ja nicht direkt erfolgen, sondern erst mal hinten rum. Denn ich finde so bald Kinder aus einer Familie bevorzugt werden, muss was unternommen werden. Ich weiß das das ein Denken ist, was nicht wirklich durchzusetzen ist, aber für das Mädchen ist es doch so kein schönes Leben.

Vielleicht nimmt sie das nicht bewusst wahr, aber innerlich wird sie das schon merken das ihr Bruder bevorzugt wird. Vielleicht kann dein Mann sich ja darum kümmern und du hältst dich da erst mal zurück, denn es ist ja sein Patenkind und somit wird er wohl besseren Kontakt oder längeren Kontakt zu der Familie haben.

Ganz ehrlich, ich finde das geht niemanden etwas an. Da kommt jemand daher der einfach nur eine Momentane Aufnahme gesehen hat und meint direkt seinen Senf dazu geben zu müssen. Selbst wurde geschrieben, dass man das Patenkind nicht oft sieht und warum ist das wohl der Fall? Da man auch sich selbst dafür wenig interessiert, denn wenn es einem so wichtig wäre, dass das Kind gefördert wird und auch mal sein Ding machen kann, dann nimmt man das Patenkind mit und macht es mit ihm in Absprache mit den Eltern. Und nicht einfach nur Mund aufreißen und seinen Senf dazu geben.

Es kann ja sein, dass das Mädchen hier kein Interesse an der Musikschule hat. Beim ersten Kind wird gerne alles "perfekt" gemacht, da soll der Nachwuchs optimal gefördert werden, alles mitbekommen was einem wichtig erscheint und somit ist es nicht selten, dass das erste Kind zu sämtlichen Mist gezogen wird, während es die Geschwisterkinder dann einfacher haben, da dann schon ein Gang herunter geschaltet worden ist. Das erste Kind ist meistens das Aushängeschild was perfekt sein muss, und so geformt sein muss, wie es die Eltern gerne hätten während Nummer 2 und 3 dann einfach nur Mitläufer sind.

Aber es geht gar nicht, dass einfach jemand daher kommt und sein Maul aufreißt, der das Kind nicht jeden Tag sieht und auch genau weiß, dass das der Fall ist. Ihr habt hier nur momentane Aufnahmen gesehen, ansonsten nichts und daraus bildet ihr euch das Recht einer Meinung die mehr Wert ist, als das was die Eltern machen die jeden Tag mit dem Kind zu tun haben? Würde mir damit jemand ankommen, der könnte mein Haus auch direkt verlassen mit solch einem Klugscheißer Modus der dort hinein fällt und soll erst mal seinen eigenen Dreck aufkehren, bevor er bei anderen anfängt. Denn was hat der tolle Patenonkel gemacht bislang mit dem Kind? Nichts, kommt ab und an zum Kaffee und will dann noch Ratschläge erteilen wenn er das Kind im Quartal einmal sieht?

Ich finde auch nicht, dass du die richtige Person bist, die das Ganze ansprechen sollte. Du solltest dich da eher raushalten und dann eher deinen Freund damit beauftragen die Sache anzusprechen. Allerdings weiß man ja auch nicht, wie viel Kontakt dein Freund zu seinem Patenkind hat. Ich denke, dass sich die beiden bestimmt auch nicht jeden Tag sehen werden, so dass man das auch nicht entsprechend gut beurteilen kann.

Natürlich kann einem etwas merkwürdig vorkommen, wenn man eine Familie über zwei oder drei Stunden besucht und es einem so erscheint, als würde ein Kind bevorzugt werden. Du weißt ja aber nicht, wie es an den 22 restlichen Stunden aussieht und eben die anderen Tage, wenn die Familie unter sich ist. Das kann dann ja auch wieder ganz anders sein.

Wenn man wirklich viel Kontakt mit der Familie hat und sie oft sieht und die Situation immer wieder beobachtet, kann man das Thema bestimmt vorsichtig ansprechen. Wenn man sich aber nur alle paar Wochen oder Monate nur für wenige Stunden sieht, kann man das ja auch nicht so richtig als Außenstehender beurteilen, wie ich finde.