Einleitung bei eigenem Text zuerst oder zuletzt schreiben?

vom 08.04.2019, 07:16 Uhr

Als ich noch studiert habe, musste ich viele wissenschaftliche Arbeiten verfassen, wobei ich es da aber immer so gehandhabt habe, dass ich die Einleitung zum Schluss geschrieben habe. Denn nur so konnte ich ja wissen, worüber ich geschrieben habe. Die Einleitung zu schreiben ist mir persönlich immer am schwersten gefallen, wobei das aber einfacher war, wenn die restliche wissenschaftliche Arbeit schon fertig war.

Ich weiß aber auch, dass manche Dozenten verlangt haben, dass man zuerst ein Exposé schreibt, inklusive Einleitung, wenn man ein bestimmtes Hausarbeitsthema beleuchten wollte. Solche Dozenten hatte ich aber glücklicherweise nie, sodass mir das erspart geblieben ist, eine Einleitung direkt zu Beginn schreiben müssen, wobei es da sicherlich individuelle Präferenzen gibt. Wie ist das bei euch? Wann schreibt ihr persönlich die Einleitung am liebsten? Zu Beginn oder zum Ende hin? Was findet ihr besser und warum?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Um eine unnötig komplizierte aber in meinen Augen sinnvolle Antwort zu geben: Am besten ist, man schreibt am Anfang eine Einleitung, für sich selbst, in der man sich erst einmal klar macht, was das hier eigentlich werden soll, was das Ziel ist, wie es erreicht werden soll und was nicht dazu gehört. Dann kommt alles andere und wenn der Text dann eigentlich fertig ist, schaut man sich an, was man eigentlich verbrochen hat und dann schreibt man noch einmal eine Einleitung. Ob man die vom Anfang nur updaten muss oder komplett neu schreibt, kommt dann auf die Realität an aber ich finde, so hat man am Anfang eine gesunde Struktur vor Augen und am Ende eine reale Zusammenfassung des fertigen Arbeit.

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» Phynx » Beiträge: 23 » Talkpoints: 4,76 »


Prinzipiell steht die Einleitung ja nicht ohne Grund am Anfang eines Textes, denn in ihr soll die Aufgabenstellung der nachfolgenden Analyse und die Zielsetzung der Arbeit klar werden. Die Einleitung ist keine Zusammenfassung des Inhalts eines Textes und kein Resümee des Aufsatzes - denn dafür gibt es die Zusammenfassung oder das Fazit am Schluss. Schreibt man die Einleitung zuerst und vernachlässigt darin wichtige Aspekte, dann kann man diese im Schlussteil immer noch aufgreifen und erwähnen. Formuliert man aber in einer zuletzt abgefassten Einleitung womöglich Erkenntnisse, die man erst im Laufe der Arbeit erlangt, verfehlt man eigentlich die Aufgabenstellung und wiederholt sich wahrscheinlich.

Es gibt aber durchaus Unterschiede je nach Art der Arbeit. Aufsätze in der Schule wie Gedichtanalysen oder Buchinterpretationen sollten schon eher dem klassischen Schema und der empfohlenen Reihenfolge aus Einleitung, Hauptteil und Schluss folgen. Auch hat man bei handschriftlich verfassten Klausuren da sowieso wenig Spielraum in der Variation. Demnach habe ich in Klassenarbeiten die Einleitung immer am Anfang verfasst.

Umfangreiche Hausarbeiten oder Doktorarbeiten hingegen sind oftmals so komplex, dass man zu Beginn in der Tat noch nicht das volle Ausmaß der Anforderungen überblickt und vielleicht während des Schreibprozesses auch noch mehrfache Anpassungen der Inhalte sowie Ergänzungen von Themen vornimmt. Somit ist es da vertretbar, seine initiale Anleitung am Ende dem finalen Text etwas anzugleichen oder aber - um doppelte Arbeit zu sparen - die Einleitung am Schluss zu schreiben und sie so aussehen zu lassen, als wäre sie der Startpunkt gewesen. Beides habe ich probiert und beides hat für mich auch funktioniert. Letztendlich muss sowieso jeder für sich entscheiden, mit welcher Methode er besser fährt.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Bei mir im Studium war es auch so, dass viele Dozenten direkt zu Beginn eine Einleitung haben wollten, als man mit dem Schreiben der eigentlichen Arbeit noch gar nicht begonnen hatte. Von daher blieb mir da natürlich nichts anderes, als die Einleitung als erstes zu schreiben, auch wenn mir das immer eher schwer fiel.

Zum Schluss habe ich die Einleitung dann aber immer noch geändert und angepasst. Bei uns hat man beispielsweise auch reingeschrieben, welche Werke von besonderer Bedeutung waren und welche Forscher da besonders wichtig waren und das weiß man ja nicht immer direkt zu Beginn. Zudem ändert man dann ja allgemein einfach noch vieles ab - zumindest ich mache das.

Wenn der Dozent keine Einleitung zu Beginn wollte, habe ich mir da zunächst immer nur ein paar Stichpunkte notiert und dann meine Gliederung abgearbeitet. Die Einleitung habe ich nicht immer komplett zum Schluss geschrieben, aber ich habe dann immer mal wieder drin herum gearbeitet und immer mal wieder etwas angepasst, wenn ich mal wieder ein Kapitel beendet hatte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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