Einbürgerungen ausgesetzt wegen Gefahr des Händeschüttelns

In Dänemark gibt es derzeit keine Einbürgerungen, weil man dafür auch ein Händeschütteln braucht. Diese Geste wird aber in Zeiten des Coronaviruses nicht empfohlen. Nun könnte man auch mit Handschuhen das Händeschütteln machen, was aber laut dänischer Rechtslage nicht gültig ist.

Findet Ihr es kurios, dass Einbürgerungen ausgesetzt werden wegen der Gefahr der Krankheitsübertragung beim Händeschütteln? Ist das nachvollziehbar oder wird hier ein Gesetz ab absurdum geführt und man könnte die Einbürgerung auch ohne Händeschütteln vollziehen?

Ehrlich gesagt finde ich das bescheuert, da müsste man eine Ausnahme machen dürfen und das Ganze mit Handschuhen machen. Es kann ja nicht sein, dass Leute darauf warten und dann keine Zusage bekommen, weil das mit dem Hände schütteln nicht geht. Auf wann verlegt man das Ganze denn dann? Für mich ist das albern und keine Sache, die man in heutiger Zeit noch so machen sollte. Es gibt ja auch nicht jeder Arzt, jeder Beamte oder was auch immer die Hand, weil man sich anstecken könnte. Nur für die Geste kann man auch Handschuhe benutzen.

Kurios finde ich vor allem das Gesetz. Man kann da auch nicht wirklich mit Kultur argumentieren wenn man Handschuhe nicht gelten lässt. Wenn man im Winter draußen unterwegs ist und Bekannte trifft schüttelt man sich doch auch mit Handschuhen die Hände und da denkt niemand "wie unkultiviert, sie zieht die Handschuhe nicht aus!".

Was passiert eigentlich mit Menschen, die gar keine Hände haben? Oder mit Menschen, die sich kurz vor dem Einbürgerungstest mit dem E-Roller lang legen und sich beide Handgelenke brechen? Das letzte kommt öfter vor als man denkt.

Das ist echt kurios und diskriminierend. Denn wenn jemand im Krieg beide Hände verloren hätte, dann könnte man diese auch nicht mehr schütteln. Inzwischen sind wahrscheinlich aber nicht mehr die Hände allein das große Problem, sondern die menschliche Nähe beziehungsweise eine mögliche, feuchte Aussprache.