Durch Zeitdruck besser und schneller Entscheidungen treffen?

vom 08.06.2017, 08:46 Uhr

Ich habe oftmals das Problem, dass ich bei manchen Entscheidung doch recht lange überlege. Ich möchte dann das Richtig tun und grüble deswegen manchmal schon ziemlich lange. Gerade, wenn es sich eben um Entscheidungen handelt, die einiges verändern könnten.

Nun meinte eine Bekannte mal, dass sie sich dadurch selbst immer etwas unter Zeitdruck setzt und meint, dass sie sich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt entschieden haben muss. Dies würde ihr dabei helfen, dann schneller eine Entscheidung zu treffen. Bisher wäre sie so auch immer gut zurecht gekommen.

Ich muss sagen, dass ich es gar nicht so mag, wenn ich bei einer wichtigen Entscheidung unter Zeitdruck stehe. Meist entscheide ich mich dann dagegen und belasse alles wie es ist. Ich habe dann das Gefühl ansonsten vielleicht doch eher unüberlegt zu handeln.

Trefft ihr besser und schneller Entscheidungen, wenn ihr dabei unter Zeitdruck steht? Macht ihr euch diesen Druck vielleicht auch sogar selbst, um schneller zu einem Ergebnis zu kommen? Oder findet ihr das eher zusätzlich belastend?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde schon, dass ein wenig Druck doch die Entscheidungsfreudigkeit erhöhen kann. Ich kenne das nämlich auch, dass man sehr lange nachdenkt und eigentlich nicht vorwärts kommt, weil man zig Sachen und Aspekte in den Denkprozess mit einbezieht. Ein wenig Druck kann dagegen dazu führen, dass man einfach die Schwerpunkte erkennt und sich auf das Wesentliche beschränkt.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde das ist ein klassischer Fall von nicht zu Ende gedacht. Nur weil eine Entscheidung "schneller" getroffen wird, weil man beispielsweise Zeitdruck hatte, heißt das noch lange nicht, dass das die richtige Entscheidung war. Hinterher kann man besagte Entscheidung trotzdem bereuen, daher finde ich diese Argumentation total unlogisch. Ich kenne auch Menschen, die viel zu stolz sind zuzugeben, wenn sie eine falsche Entscheidung bzw. einen Fehler gemacht haben und die würden es auch nie zugeben, wenn sie unter Zeitdruck sich falsch entschieden haben. Wie es im Kopf eines Menschen aussieht, wird man so nie sagen können.

Solange ich nur geringste Zweifel bei einer Entscheidung habe, egal worum es geht, schiebe ich die Entscheidung auf. Ich entscheide mich nicht bei Zweifel, egal ob ich mich unter Zeitdruck entscheiden muss oder ewig lange Zeit dafür habe. Daher verstehe ich diese Argumentation noch weniger. Eine Entscheidung, die man zweifelnd getroffen hat, führt meiner Meinung nach automatisch zu Reue und man ärgert sich hinterher darüber, weil man so doof gewesen ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich würde sagen, dass es auf die Entscheidung selber ankommt. Sicher kann man sich immer ein Zeitlimit setzen, aber wenn man dann später das Gefühl hat, sich falsch entschieden zu haben, weil man sich selber unter Druck gesetzt hat, dann hat man doch auch nichts davon. Darum finde ich es gerade bei großen Entscheidungen schon wichtig, dass man sich selber die Zeit nimmt, die man so braucht, damit man hinterher mit der Entscheidung auch zufrieden ist.

Bei kleineren Entscheidungen wie der Frage, ob man sich die Hose nun kaufen soll oder nicht kann es allerdings schon hilfreich sein, wenn man sich selber unter Druck setzt. So geht es mir dann zumindest, dass ich das oft aus dem Bauch heraus entscheide und wenn ich dann zu lange darüber nachdenke, dann kommt gar nichts vernünftiges dabei heraus. Darum finde ich es bei solchen Dingen schon nicht verkehrt, sich selber ein wenig unter Druck zu setzen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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