Durch Wechsel der Konfession Freunde verlieren?
Vor einigen Wochen habe ich einen Mann kennengelernt, der katholisch erzogen wurde, aber dann die Konfession gewechselt hat und nun evangelisch ist. Er ist auch an sich mit seiner Wahl nicht unzufrieden, da er sich ja bewusst dazu entschieden hatte. Aber trotzdem sagt er, dass er doch einige Freunde, die streng katholisch waren, durch diese Entscheidung verloren hat. Das würde er sehr schade finden, aber zu ändern wäre es leider nicht.
Habt ihr vielleicht auch selber die Konfession gewechselt oder Freunde oder Familienmitglieder, die sich dafür entschieden haben? Habt ihr dafür Verständnis, weil jeder den Glauben leben soll, mit dem er eben glücklich ist? Oder habt ihr auch Freundschaften verloren oder selber entschieden, demjenigen die Freundschaft zu kündigen, weil ihr die Entscheidung nicht gutheißen konntet?
In meiner Umgebung spielt die Religion eigentlich bei niemandem eine derart große Rolle, dass ein Konfessionswechsel auch nur angedacht werden würde. Die meisten meiner Freunde und Verwandten wissen zwar noch, ob sie katholisch oder evangelisch sind, und manche gehen auch außerhalb von Weihnachten in die Kirche oder engagieren sich bei einem der zahllosen karitativen Projekte, die die christlichen Kirchen aller Konfessionen noch tapfer betreiben, aber ehrlich gesagt habe ich eher den Eindruck, dass es der überwältigenden Mehrheit gar nicht richtig bewusst ist, dass es katholische und evangelische Christen (und weitere Unterarten) gibt.
Auch mit den Unterschieden in Lehre und Bekenntnis kennt sich in meinem Umfeld sowieso kaum jemand aus. Es würde also eher überraschtes Stirnrunzeln hervorrufen, wenn sich jemand generell genügend Gedanken über die Unterschiede zwischen den Konfessionen machen würde, um den Entschluss, lieber evangelisch zu sein, begründet fassen zu können. Aber obwohl ich aus einer erzkatholischen Gegend komme, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Freundschaften daran zerbrechen können, dass jemand die Konfession wechselt. Und solche "Freunde" braucht dann sowieso niemand. Ich selber würde meine Haltung zu derlei religösen Richtungswechseln auch weniger als "Verständnis" bezeichnen, sondern eher als "ausgeprägte Apathie". Was interessiert es mich, ob die Gottesmutter nun Jungfrau war oder nicht.
Das muss doch jeder selber wissen. Ich habe religionsfreie Freunde, aber wenn diese sich dazu entschließen würden in die Kirche zu gehen und an Gott zu glauben, wären es ja dennoch meine Freunde, es würde für mich persönlich nichts ändern. Außerdem muss man ja wissen, was man glaubt und wenn man es für sich selber begründen kann, ist es doch in Ordnung.
Natürlich kann ich mir aber vorstellen, dass es sehr schwierig ist, wenn das Thema Religion in der Freundschaft so eine große Rolle spielt und man dann die Konfession wechselt. Immerhin erschüttert es dann ja das, woran man jahrelang gemeinsam geglaubt hat und kann auch den Alltag der Freundschaft verändern, dennoch sollte es in einer wahren Freundschaft keine Rolle spielen an was man glaubt.
Den Wechsel von katholisch zu evangelisch oder umgekehrt finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht so krass. Mein Mann war einst katholisch, mit 15 wurde er dann evangelisch, was auch gut so war, denn er ist später Pfarrer geworden. Ich kenne einige Leute die evangelisch sind und den katholischen Gottesdienst besuchen oder umgekehrt, weil man den einen Pfarrer eben lieber mag. Finde ich vollkommen ok. Große Unterschiede gibt es da ja nicht.
Verstehen kann ich es daher nicht, dass Religionen daran zerbrechen. Ich habe nur einen Menschen in meiner Familie der vom Christentum zum (wie ich finde) radikalen Islam konvertiert ist und da er auch wirklich radikale Ansichten zu Themen wie die Rolle der Frau oder dergleichen hat ist mir wirklich Angst macht. Aber wir haben aus unterschiedlichen Gründen eh keinen Kontakt mehr zueinander.
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