Durch schlechte Sprachkenntnisse jemanden in Gefahr bringen?

vom 29.06.2017, 13:59 Uhr

Ich habe von einem einem Fall gehört, bei dem eine junge Frau ums Leben kam, weil es wohl ein schlimmes Missverständnis mit der Sprache gab. Die 17 Jährige wollte einen Bungee-Sprung machen und sprang aber, bevor das Seil in ihrem Geschirr eingehakt war.

Die soll daran gelegen haben, dass der Mann, der die junge Frau sichern sollte, wohl gesagt hätte "No Jump" It`s important" No Jump!"gerufen haben. Aber das Gericht meint, dass die Frau wohl durch das schlechte Englisch des Mannes "Now Jump" also "Spring jetzt" verstanden hätte. So ist sie dann 40 Meter tief in den Tot gesprungen. Dies ist wohl so in Spanien passiert. Das Gericht meint, dass der Mann "Don`t Jump" hätte sagen müssen und das dies die korrekte Wahl gewesen. So hat das Gericht entschieden, dass nicht ausreichende Sprachkenntnisse und falsche Verwendung von Englisch zu dem tragischen Tot geführt haben.

Meint ihr, dass man bei solchen gefährlichen Dinge nur Mitarbeiter mit sehr guten Sprachkenntnissen anstellen sollte? Sollten diese vorher einen Test machen müssen, in dem sie ihren Aussprache und die Sprachkenntnisse beweisen müssen? Oder meint ihr, dass es bei dem Bungee-Sprung noch weitere Sicherheitsvorkehrungen hätte geben müssen, als nur einen Mitarbeiter der der die Kommandos gibt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Egal wie gut man eine Sprache spricht, es gehören immer mehr Faktoren dazu. Ist es laut, dann kannst du schon mal etwas anderes verstehen als gesagt worden ist und wenn man weiß wie das beim Bungee ist, da ist es meistens doch etwas zugiger und lauter, dass man da auch schon mal etwas anderes verstehen kann. Von daher ist das Kommando auch nicht "Now Jump" sondern wird mit Handzeichen und Sprache vermittelt. Darüber wird aber auch jeder aufgeklärt und unterschreibt es, der springt. So kenne ich es und wer vorher springt, der ist einfach nur dumm und selbst Schuld.

Aber ja, Sprache ist manchmal eine schwere Sache nicht nur in der Aussprache sondern auch vom Verstehen. Als ich mitbekommen habe, wie mein Kollege einem Patienten erklären wollte, dass er einen Infarkt hat und wir uns beeilen müssen da er sonst stirbt, kam auch etwas falsch an. Der Patient meinte dann hinterher, dass wir uns nicht beeilt hätten und er deswegen den Infarkt hatte, einfach weil das etwas unglücklich formuliert worden ist und komplett anders verstanden. Und selbst wenn er in dem Moment vor Schreck die Herzaktivität eingestellt hätte, wäre der Patient direkt in den besten Händen gewesen für eine Reanimation.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich denke auch, dass man es gerade in solchen Jobs auch noch mal mit Gesten unterstützen muss, da es hier wirklich auch um Leben geht. Man kann nicht erwarten, dass jeder Mensch auch in dem Stress gleich in die Tiefe springen zu wollen und sich überwinden zu müssen auf sprachliche Kenntnisse setzen. Vielleicht sollte man den Leuten vorher etwas in die Hand geben, dass sie beschäftigt sind bis es soweit ist.

Auf jeden Fall ist das sehr tragisch und vielleicht auch der Aufgeregtheit zu schulden, die man in einer solchen Situation hat. Sprachlich hätte man das besser machen können, aber ob das dann so gehört worden wäre weiß man auch nicht. Vielleicht muss man einfach die Abläufe anpassen, so dass es nicht mehr auf Sprache ankommt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Hast du den Artikel überhaupt gelesen, Nelchen? Dort steht doch explizit drin, dass die ganze Geschichte merkwürdig ist. Der Veranstalter hat sich den Ausweis des Mädchens nicht zeigen lassen, das mit 16 Jahren gar nicht hätte springen dürfen. Abgesehen davon war die Brücke nicht für den Sprung freigegeben.

Ansonsten stimme ich meinen Vorrednern zu, man kann doch auch durch Gestikulierung seine Worte unterstreichen. Selbst wenn der Veranstalter perfektes Englisch gekonnt hätte, ist das doch keine Garantie dafür, dass das auch korrekt bei den Springern ankommt. Sprachkenntnisse sind auf beiden Seiten wichtig.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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