Diskussion um weibliche Bodyguards nachvollziehbar?

vom 29.10.2018, 11:07 Uhr

Herzogin Meghan und ihr Mann Harry befinden sich zur Zeit auf einer Australienreise. Dort sollen sie großes Aufsehen erregt haben, da Meghans Bodyguard eindeutig weiblich ist. Findet ihr es so ungewöhnlich, dass eine Frau im 21. Jahrhundert den Job eines Personenschützers übernimmt? Oder sollte das ein Job sein, der nur Männern vorbehalten ist? Könnt ihr die Diskussion und die Debatte um dieses Thema nachvollziehen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Diese Diskussion wird doch gesellschaftlich hausgemacht erbeten. Es ist noch in fast jedem Land dasselbe Spiel, Frauen sind teilweise unterbezahlt in selben Jobs wie Herren. Die IT-Branche macht dies beispielsweise ganz deutlich. Das bedeutet also beruflich in vielen Jobs mit derselben Leistung und Arbeit, dass Frauen hier dennoch weniger wert sind, als Männer, was sich auf dem Gehaltscheck deutlich macht. Der Film mit Whoopi Goldberg „Wer ist Mr.Cutty?“ ist noch immer aktuell wie eh und je.

Berufe, die mit körperlicher Arbeit zusammenhängend sind wie Maurer, MMA-Fighterinnen oder Kick-Boxerinnen sowie eben auch Bodyguard machen da nochmal einen dicken Batzen raus. Hier kommen dann wieder die schlauen Füchse ums Eck, die glauben, Frauen sind generell immer das schwächere Geschlecht, sind schwächer als Männer und haben daher auch in diesen Berufen oder Kampfsportkursen & Co nichts zu suchen.

Kann ich in keiner einzigen Silbe bestätigen. Ich selbst bin Kampfsportlerin gewesen und gehe gerade wieder zurück ins Training, wegen Unfall usw, musste ich aussetzen. Ich kenne neben mir zig Frauen, die den Kerlen im wahrsten Sinne des Wortes und seien sie noch so muskelbepackt den Arsch wahrlich versohlen würden, wenn es darauf ankäme.

Ich bin mit Schlägern jeglicher Couleur aufgewachsen und habe damals schon mit geprügelt ohne Ende und ohne Kampfsporterfahrung, die kam erst später. Ich habe selten Frauen geschlagen, sondern Männer/Jungs und ich kann mich nur an wenige Situationen erinnern, wo ich als Verliererin daraus gegangen bin. Aber auch ich hab von 3-6 Männern durchaus beziehungsweise damals Jugendliche auf die Fresse gekriegt. So schamhaft man das heute als erwachsene Frau im Bezug auf mein damaliges Scheißverhalten sagen muss.

Bis heute ist es allerdings so, dass ich mir 0,0 gefallen lasse und wer was vor die Backen benötigt, der kriegt es auch unvermittelt, wenn ich keine andere Wahl habe, die Situationen verbal und ohne Probleme zu klären oder zu verlassen. Und in 90 Prozent der Fälle sind es weiterhin die Kerle, die besoffen oder aufgrund ihrer komischen Weltkulturansichten es provozieren. Meine Arbeitskollegin kann davon ebenfalls ein Lied singen. Je später unsere Arbeitsschicht, desto gefährlicher wird es mittlerweile für uns.

Mir hat man auch immer eine glorreiche Karriere als Bodyguard, Kampfsportlerin und ähnliches vorausgesagt. Doch zu meiner Zeit war es noch schwerer, da Fuß als Frau zu fassen und heute wäre ich wohl zu alt.

Die Gesellschaft bedient diese Klischees weiter fein, sodass ein weiblicher Bodyguard natürlich auch gerne durch den Kakao gezogen wird. Das ist aber auch dasselbe Thema mit der Polizistin und den Polizistin. Sie durchlaufen genau dieselben Ausbildungen, dieselben schweren sportlichen Schwerpunkte und mehr. Hier gibt es kein Mann und Frau bei der Ausbildung im Unterschied, aber trotzdem wird er gesellschaftlich immer gemacht. Das Problem ist also ganz wo anders.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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