Die ganze Nacht lesen, weil ein Buch so gut ist?

vom 20.06.2017, 16:13 Uhr

Ich habe es durchaus auch schon mal, dass Bücher wirklich so gut und fesselnd sind, dass ich sie kaum aus der Hand legen kann. Allerdings habe ich deswegen trotzdem noch keine ganze Nacht gelesen.

Ich habe jedoch schon häufiger mal gehört, dass jemand ein Buch zu packend fand, dass er die Nacht gelesen hatte, weil er das Buch einfach nicht weglegen konnte. Ich würde das alleine durch die Müdigkeit nicht schaffen, die sich irgendwann automatisch einstellt, wenn eine gewisse Uhrzeit erreicht ist.

Habt ihr schon eine ganze Nacht durch gelesen, weil ein Buch so fesselnd war? Werdet ihr da nicht automatisch irgendwann müde und schlaft ein? Ist es wirklich machbar die ganze Nacht zu lesen? Wäre euch das ein Buch durchaus wert?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das habe ich als Jugendliche mit den Harry-Potter-Büchern gemacht und das ist mir vor einem Jahr auch mit dem ersten Band der Literaturreihe Das Rad der Zeit des US-amerikanischen Schriftstellers Robert Jordan passiert. Natürlich werden mit der Zeit die Augen und der Geist müde, aber wenn das Buch so spannend ist und man wissen möchte was passiert, dann kann man sowieso nicht ruhig schlafen. Da kann man auch noch ein paar Seiten lesen bevor man völlig erschöpft mit dem Buch im Morgengrauen einschläft.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Dass ich ein Buch schon mal nur sehr schwer aus der Hand legen konnte und aus einem Stündchen Lesen dann doch drei oder vier wurden, ist mir durchaus passiert - aber eine ganze Nacht habe ich noch nie durchgehalten und würde das freiwillig auch nicht machen. Da geht es mir in Bezug auf Bücher ganz ähnlich wie mit Filmen. Nach einer Weile ermüden meine Augen und ich bin auch geistig nicht mehr aufnahmefähig.

Bei Filmen merke ich dann, dass die Bilder nur so an mir vorbeiziehen und ich gar nicht mehr aktiv aufpasse, und bei Büchern fällt mir in der Regel ab einem gewissen Zeitpunkt auf, dass ich die Sätze zwar mit den Augen abfahre, aber deren Sinn gar nicht mehr erfasse. Wenn ich dann den gleichen Absatz zwei- oder dreimal lesen muss, um nichts wichtiges zu verpassen, wird es mir zu anstrengend und ich lege das Buch lieber beiseite und komme später wieder darauf zurück, wenn ich wieder mehr Lust und Energie zum Lesen habe.

Allerdings kenne ich durchaus einige Menschen, die ganze Nächte durchlesen können. Eine Freundin von mir ist beispielsweise so begeistert von Online-RPGs, dass sie damit schon die ein oder andere Nacht durchgemacht hat. Das ist nun zwar etwas leicht anderes, weil man nicht nur passiv mitliest, sondern auch aktiv selbst seinen Beitrag leistet, aber vom Grundprinzip her handelt es sich dennoch um eine Geschichte, die man mitverfolgt.

Zu Schulzeiten kam es außerdem häufiger vor, dass Klassenkameraden von mir sich das neueste Harry-Potter-Buch innerhalb einer Nacht zu Gemüte geführt und danach wie Zombies im Klassensaal gesessen haben. Da sie genau wussten, dass zumindest einer der Mitschüler den Inhalt am nächsten Tag bis ins Detail kennen würde und somit möglicherweise etwas spoilern könnte, wollten sie das Risiko nicht eingehen und die Geschichte lieber auch gleich komplett lesen. Ich habe dabei aber nie mitgemacht.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Auf so eine Idee kann meiner Meinung nach nur jemand kommen, der ansonsten nichts zu tun hat. Ich habe als Schüler selbst bis sehr spät in die Nacht gelesen, wenn das Buch so interessant war. Das war aber meist in den Ferien der Fall und ich musste als Schüler nicht arbeiten.

Auch würde ich so ein Verhalten eher von einem Arbeitslosen erwarten oder einer gelangweilten Hausfrau. Ich habe zwar auch noch interessante Bücher zu Hause, aber ich höre auf zu lesen, wenn es Zeit ist. Ich muss arbeiten gehen und es bringt mir nichts, wenn ich die halbe Nacht ein Buch lese und dafür dann am nächsten Morgen auf Arbeit halbtot bin, dass man mich nicht für die Arbeit gebrauchen kann.

Wenn man schon Verpflichtungen wie Arbeiten zum Lebensunterhalt hat, dann muss man auch zusehen, dass man entsprechend topfit für die Arbeit ist und auch leistungsfähig. Dasselbe gilt für Schüler, die am nächsten Tag in die Schule müssen. Ich finde, dass man derartige Faktoren dabei auch berücksichtigen sollte.

Auch privat kann man aber Termine haben, wo man nicht ewig aufbleiben kann, weil man zum Beispiel früh aufstehen und dann eine lange Autofahrt auf sich nehmen muss. Ich würde mich nie müde in ein Auto setzen und entsprechend vorher ausschlafen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Als Teenager habe ich das öfter gemacht. Klar sollte man eigentlich ausgeruht in die Schule gehen, aber als Teenager ist man da ja nicht immer so einsichtig. Und gerade wenn die Eltern da besonders Wert darauf legen, dass man rechtzeitig ins Bett geht um ausgeschlafen in der Schule zu sitzen bietet sich das geradezu als Ziel für pubertären Widerstand an.

Machbar ist es natürlich. Dazu muss das Buch aber ausreichend spannend und leicht zu konsumieren sein. Wobei das natürlich alles relativ ist, was jemand als leichte Lektüre bezeichnet.

Mittlerweile bin ich zum Glück aus dem Alter raus, wo andere darüber bestimmen, wann die richtige Schlafenszeit ist und so gibt es keinen Anlass zur Rebellion mehr. Im Gegenteil, wenn man erst mal kleine Kinder hat oder hatte, dann lernt man einen guten Schlaf in der Nacht erst richtig zu schätzen. Und ein gutes Buch bleibt ein gutes Buch, egal zu welcher Tageszeit man es liest.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich habe es auch schon öfter erlebt, dass ein Buch so spannend und fesselnd war, dass ich einfach nicht mehr damit aufhören und es aus der Hand lesen konnte. Dass ich deshalb aber schon eine ganze Nacht wach geblieben bin, glaube ich nicht. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Außerdem wäre das bei mir auch schwer machbar, so dass ich das auch gar nicht machen will, egal wie gut ein Buch nun ist.

Unter der Woche muss ich jeden Tag früh raus, so dass es keinen Sinn macht, die ganze Nacht zu lesen und keinen Schlaf zu bekommen. Am Wochenende bin ich selten allein, so dass sich das auch nicht einrichten lässt. Und auch sonst sehe ich da keinen Sinn darin. Immerhin schläft man dafür dann wieder bis zum Mittag, so dass der halbe Tag dann im Eimer ist. Oder man ist den ganzen Tag platt und gerädert, was auch nicht gerade toll ist. Von daher würde ich mich einfach zusammenreißen und am nächsten Tag dann weiterlesen.

Es kommt schon vor, dass ich etwas später ins Bett gehe, als ich eigentlich vorgehabt habe, weil das Buch so gut ist. Aber ich achte schon immer darauf, dass ich wenigstens ein paar Stunden Schlaf bekomme. Alles andere fände ich unvernünftig und eben auch kontraproduktiv. Am nächsten Tag findet man ja bestimmt irgendwie die Zeit, um noch etwas zu lesen, so dass man sich da auch etwas zusammenreißen kann.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Die ganze Nacht habe ich noch nicht gelesen, aber bei bislang zwei Büchern hatte ich es schon mal, dass ich bis in die Nacht hinein gelesen habe, weil ich abends noch etwas lesen wollte und einfach nicht aufhören konnte. Das waren dann schon Nächte, in denen ich zu wenig Schlaf abbekommen habe, aber es ist nicht bei vielen Büchern der Fall, dass ich das Bedürfnis verspüre, immer weiter zu lesen, darum geht das schon.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Warum muss man dafür Teenager, gelangweilte Hausfrau oder Arbeitsloser sein? Meine Teenagerzeiten sind lange vorbei und die kleinen Kinder sind groß geworden, ohne dass ich die gestörte Nachtruhe gruselig fand. Ich lese heute noch gerne mal eine Nacht durch.

Vor einigen Jahren habe ich noch acht Tage am Stück Tagschichten von zwölf Stunden plus Nachtbereitschaft mit mindestens drei Störungen abgeleistet und musste danach mit dem Auto in die eigene Wohnung fahren. Da hält mich auch eine Nacht ohne Schlaf nicht von meinen alltäglichen Pflichten und Hobbys ab.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Also ich schaffe es problemlos mal eine Nacht durchzumachen ohne am nächsten Tag arbeitsunfähig zu sein. Ich habe auch schon zwei Nächte geschafft. Ich habe schon Nächte mit feiern, lernen, zocken, Kino, arbeiten und ja, auch mit lesen verbracht. Und das alles ohne eine gelangweilte arbeitslose Hausfrau zu sein. Ist das heute wirklich so unüblich geworden?

Für mich ist das keine große Leistung wenn ich mal eine Nacht nicht geschlafen habe und am nächsten Tag dann arbeiten muss. Nach acht bis zehn Stunden habe ich Feierabend und am Abend kann ich ja dann etwas früher ins Bett gehen. Ich glaube Eltern, die ein Baby haben, bekommen viel weniger Schlaf und schaffen es erstaunlicherweise trotzdem nicht monatelang im Beruf auszufallen und bauen nicht am laufenden Band Autounfälle.

In der Regel schlafe ich beim Lesen aber tatsächlich irgendwann ein und werden nicht vom Wecker aus einem spannenden Kapitel gerissen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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