Deutsche Arbeitswelt und Kinderbetreuung zu traditionell?
Neulich habe ich im Fernsehen die Sendung ''Plan B - Glückliche Familien und zufriedene Chefs'' gesehen. Man kann dem Titel sicher schon entnehmen, dass hier nicht von Deutschland die Rede sein kann. In dem Bericht wurde auch ein Däne interviewt, der eine Zeit lang in Deutschland gearbeitet hat. Er war überrascht davon, wie traditionell und altmodisch die deutsche Arbeitswelt ist. Die Arbeitszeiten sind sehr unflexibel und die Mitarbeiter haben nichts zu sagen und müssen sich stets nach den Vorsitzenden richten. In vielen Ländern ist das längst nicht mehr der Fall.
Die Arbeitszeiten in Dänemark sind deutlich flexibler und häufig auch kürzer. Generell werden in Dänemark über 80% der Kinder auch außerhalb der Schulzeiten betreut. In Deutschland sind es gerade mal 15%. Das mag an den wenigen Betreuungsmöglichkeiten liegen, aber sicherlich auch daran, dass wir ein sehr altertümliches Familienbild haben.
Verpennt Deutschland diesbezüglich jeglichen Fortschritt? Brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn immer mehr gut ausgebildete Kräfte ins Ausland gehen, weil die Arbeitsmöglichkeiten dort attraktiver sind?
Ach, Crispin, ist das Gras mal wieder woanders grüner? Ja, in Dänemark ist vieles anders, ob es aber besser ist? Drück mal Einwohnern anderer Länder die dänischen Steuern und Sozialabgaben aufs Auge, die werden sich bedanken. Wohnen ist sauteuer, ein Mietmarkt kaum vorhanden. Also musst du viel Kredit für wenig Wohnung aufnehmen. Die Lebenshaltungskosten stemmt man als Familie nur als Doppelverdiener. Ein Auto ist für die meisten trotz zwei Einkommen nicht drin, also hetzt man mit dem Lastenfahrrad durch den Winter. Man verzichtet im Vergleich zu hier zwangsweise auf viel.
Dazu kommt die dänische Mentalität. Da man so viel bezahlt und es eine gute staatliche Versorgung gibt, muss man zusehen, wie man zurechtkommt. Funktionierende Nachbarschaften? Fehlanzeige. Dazu hat keiner Zeit. Und Jammern gilt nicht, das gilt als schwach, die Fassade ist alles. Und wenn man auf dem Zahnfleisch geht, Gleichberechtigung ist immer super und natürlich schafft man zu den 1.000 Aktivitäten immer selbst gemachte Speisen mitzubringen. Ich möchte nicht tauschen. Denn es ist nicht besser, es ist anders.
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