"Der macht nichts" - Glaubt ihr den Hundebesitzern?

vom 14.11.2014, 16:22 Uhr

„Der macht nichts“ ist ein Satz, den sicher jeder schon einmal von einem Hundebesitzer gehört hat. Meine Mutter selbst sagt das auch immer wieder, wenn zum Beispiel Fremde wie ein neuer Postbote klingelt, dann sagt sie immer „Der macht nichts“, um deutlich zu machen, dass unser Hund harmlos ist, auch wenn er bellt, wenn jemand klingelt.

Ich kenne aber viele Menschen, die Hunden gegenüber nicht so aufgeschlossen sind und dann trotzdem noch unsicher sind, wenn jemand behauptet, sein Hund würde nichts machen. Auch ich selbst bin da immer ein wenig skeptisch, wenn ich selbst mit dem Hund unterwegs bin und dann auf andere Hundebesitzer treffe.

Glaubt ihr diesen Satz immer oder habt ihr vielleicht schon mal schlechte Erfahrungen gemacht?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Jedenfalls nicht so ganz. Ich mag Hunde sehr und glaube auch nicht dass ein Hundebesitzer sein Tier mit Absicht falsch einschätzt - trotzdem bin ich selbst zwar nicht so, mit meinem Kind aber äußerst vorsichtig.

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann diesem Satz meistens keinen Glauben schenken. Beispielsweise kam uns mal ein Hund entgegen. Von Weitem wurde dieser Satz gerufen und schon fing dieser Hund an zu kläffen, die Zähne zu zeigen und wollte auf meinen Hund los. So etwas kann man als Besitzer ja auch nicht immer vorhersehen, das weiß ich selber, aber man sollte meiner Meinung nach so einen Satz dann nicht verwenden.

Ein Hund ist immer auch ein bisschen uneinschätzbar und so sollte man solche Sätze nicht sagen. Natürlich, wenn der Postbote klingelt und der Hund bellt kann man ihm erklären, dass das für den Hund eben komisch ist und er deswegen bellt. Da muss man auch zusammen üben, wie ich finde.

Man verharmlost ja seinen Hund, aber ein Hund ist eben ein Tier und das kann man auch nur in bestimmten Dingen abschätzen. Wenn der Hund bellt muss das nicht immer ein schlimmes Zeichen sein, aber dann zu erklären das nichts passieren wird finde ich fahrlässig.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe noch keine schlechten Erfahrungen in der Hinsicht gemacht, aber trotzdem kann ich den Satz nicht immer glauben. Ich erinnere mich noch daran, dass auch meine Mutter immer vorsichtig war, wenn ich unbedingt einen Hund streicheln wollte und der Besitzer gesagt hat, dass ich das ruhig darf, weil der Hund nichts tut. Es kann ja immer mal etwas sein, dass der Hund doch zuschnappt. Bei der Arbeit höre ich den Satz auch öfter und bislang stimmte er immer. Trotzdem kann ich ihn nicht uneingeschränkt glauben, weil auch ein Tier nicht immer voll berechenbar ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Also wenn ich eine erwachsene Person bin, dann spielt das eher noch nicht so eine große Rolle. Ich muss dann also selber abschätzen, wie nahe ich dem Hund kommen kann und ob der jetzt gefährlich ist, oder eben nicht. Eher sorge ich mich bei Hundebesitzern, die mir beteuern wollen, ihr Hund würde nichts machen, wenn ich ein Kind dabei habe. Da bin ich immer sehr vorsichtig.

Da mein Kind aber sehr auf Hunde steht, hat sie sich schon von klein auf ein sicheres Verhalten angewöhnt. Zuerst geht sie auf Distanz und fragt den Hundehalter, ob man den Hund streicheln darf. Die Hundehalter antworteten bis jetzt immer wahrheitsgemäß und es ist auch tatsächlich schon vorgekommen, dass ein Hundehalter gesagt hat, dass es ihm lieber wäre, wenn nicht.

Aber die meisten Hundehalter antworten dann mit einem "Ja", worauf meine Tochter zuerst ihre Hand dem Hund hinhält und ihn schnuppern lässt, dass er den Geruch kennt. Dann erst streichelt sie den Hund und hört aber auch wieder auf, wenn sie merkt, dass er das gerade nicht mag.

Trotzdem kann man nie vorsichtig genug sein und ich würde niemals einen Hund und dessen Hundehalter ich auch nicht kenne, streicheln oder dem zu nahe kommen. Gerade erst ist ein schrecklicher Vorfall passiert, dass ein Nachbarskind von einem Hund brutal ins Gesicht gebissen wurde und operiert werden musste. Harmlos sind wahrlich nicht alle Hunde und Hundebesitzer.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe leider den Eindruck, dass viele Hundehalter ihre Hunde auch gar nicht so richtig einschätzen können. Nicht umsonst ist der Satz "Das hat er ja noch nie gemacht!" ebenfalls weit verbreitet.

Wenn mir jemand mit Hund entgegen kommt, dann kann ich ihm nur vor den Kopf schauen. Ich kann nicht wissen, wie gut er seinen Hund kennt, wie er sich so sicher sein kann, dass sein Hund nichts tut und inwiefern ich mich auf seine Aussage verlassen kann. Deswegen verlasse ich mich da auf meine eigene Analyse des Verhaltens des jeweiligen Hundes und auf mein Bauchgefühl.

Letztlich kommt es aber auch auf die Situation an, inwiefern ich dem Besitzer Glauben schenke und wie ich dann auf den Hund reagiere. Bisher habe ich den Satz nur in zwei Situationen erlebt. Die erste wäre, dass ich mir ein Bild vom Hund mache, ihn ansprechend finde und mich ihm nähern möchte. Dann lasse ich mir vom Halter versichern, dass der Hund nichts dagegen hat und "nichts tut".

Worauf ich hingegen ganz allergisch reagiere, ist die Situation, in der ein Hund frei herum läuft und auf mich zugerannt kommt. Da gibt es diese Leute, die dann brüllen "der tut nix!" anstatt ihren Hund zurück zu pfeifen. Es ist mir völlig egal, ob der Hund in netter oder böser Absicht in mich oder meinen Hund reinbrettert. In solchen Situationen halte ich es für bodenlos unverschämt, mir ein "der tut nichts" entgegen zu rufen, anstatt den Hund zu bremsen und erst einmal zu fragen, ob der Kontakt überhaupt gewünscht ist.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ob ein Besitzer seinen Hund immer richtig einschätzen kann sei jetzt mal dahin gestellt. Aber ich bin eher ein Mensch, der eigene Erfahrungen machen muss. Also selbst wenn man mir sagt, dass der Hund nicht beißen würde und harmlos sei, würde ich das nicht sofort glauben, sondern erst, wenn ich diese Beobachtung und Erfahrung bei demselben Hund auch schon gemacht habe. Fehleinschätzungen sind an der Tagesordnung und in diesem Punkt vertraue ich nur meinem eigenen Urteil, auch weil Hunde unberechenbar sind.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Nein, solche Sätze glaube ich keinem Hundehalter. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass solche Sätze auch schnell mal zu einem "Das hat er noch nie gemacht." werden können. Wie schon geschrieben wurde, können viele Hundehalter ihre eigenen Hunde nicht richtig einschätzen. Wenn mir ein Hundehalter mit seinem Hund entgegen kommt, schaue ich mir erst das Gesamtbild an und entscheide dann wie ich vorgehe.

Ist mal wieder ein Idiot dabei, der seinen Hund mit nicht ganz so freudiger Absicht auf uns zurennen lässt, trete ich vor, stampf auf und bleibe groß aufgebaut vor ihm stehen. Meist reicht das schon und der Hund geht ganz schnell wieder stiften. Hilft das nicht pack ich mir den fremden Hund. Das ist auch einer der Gründe, weshalb sich meine Hunde in solchen Situationen völlig ruhig verhalten, im Hintergrund bleiben und auf mich verlassen.

Wie schlecht einige ihre Hunde einschätzen können haben ich erst vor kurzem mal wieder erlebt. Da kam mir eine kleine Familie entgegen. Eltern, eine kleine Tochter und zwei Hunde, die vom Mann geführt wurden. Als ich mit meinen entgegen kam, hingen deren beiden bereits in der Leine und haben einen riesen Krach gemacht. Ich hörte nur noch die Mutter sagen, dass sie erst fragen soll bevor sie den kleinen Schwarzen streicheln darf.

Als wir auf gleicher Höhe gewesen sind und deren Hunde immer mehr ausgeflippt sind, und das war alles andere als ein aufgeregtes Getue von denen, kam die kleine Tochter schon auf mich zu. Ich habe ihr direkt gesagt, dass ich das nicht möchte. Konnte der Vater, der die beiden Hunde kaum halten konnte nicht verstehen. Seine Hunde seien lieb auch wenn das nicht so aussehen würde. Und obwohl meine ganz ruhig neben mir standen, habe ich ihm gesagt, dass das Verhalten seiner Hunde meine nervös macht und ich, wenn die schon nicht darauf achten, nicht die Verantwortung dafür übernehmen möchte, wenn deren Tochter einen meiner Hunde, der die beiden Terroristen im Blick hält, einfach anfasst.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Diesen Witz habe ich von meiner Nachbarin auch gehört. Dann lief eine Katze vorbei und das Gebelle ging los. Wenn man selber schon starke gesundheitliche Probleme hat und sich dann noch so etwas anhören soll, dann ist man wirklich etwas entnervt. Deshalb sind mir Katzen auch lieber. Die sind auf jeden Fall brav und immer lieb zu einem.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe einen großen Hund und habe sicherlich im Laufe einer Woche mit mindestens 30 anderen Hunden Kontakt. Es gibt so gut wie keinen Hund, der einen Menschen angreift. Aber das kann ein Mensch, der selber keinen Hund hat natürlich kaum nachvollziehen. Selbst die meisten Hundebesitzer haben so gut wie keine Ahnung von Hunden. Wenn ein Hund bellt, dann braucht man schon mal gar keine Angst zu haben, und ein zähnefletschender Hund hat meistens Angst. Wenn ein Hund einen anderen anknurrt und ihm die Zähne zeigt, dann heißt das noch lange nicht, dass die sich umbringen wollen.

Aber als Hundebesitzer sollte man nun auch einfach akzeptieren, dass nicht jeder weiß, wie Hunde wirklich ticken. Ich hatte ganz früher große Angst vor Hunden. Wenn dann ein Hundebesitzer sagte „Der tut doch nichts“, dann war ich wirklich angesäuert. Aus diesem Grunde würde ich diesen Satz auch niemals gebrauchen. Wenn Jemand Angst vor Hunden hat, muss man das eben akzeptieren.

Schlimm finde ich allerdings, wenn ein Hundebesitzer selbst nicht weiß, wie Hunde ticken. Wenn ein Hund meinen anknurrt und die Zähne fletscht, dann lasse ich ihn von der Leine und der andere Hundebesitzer seinen ebenfalls, und anschließend ist alles in Ordnung. Leider halten viele Leute Hunde und haben keinen blassen Schimmer von Hundehaltung.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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