Daten über Weltseuchenlage peinlich oder nachvollziehbar?
Ich habe kürzlich einen sehr interessanten Vortrag hören dürfen. Es ging dabei um die Weltseuchenlage und es wurde dann allerhand Erkrankungen und deren globale Verbreitung thematisiert, beispielsweise HIV, Cholera und Marlaria. Der Vortrag wurde von einer Expertin gehalten, die bei der WHO beschäftigt ist und sich daher am besten damit auskennen muss. Diese Mitarbeiterin der WHO meinte dann auch, dass die aktuellsten Zahlen über die Weltseuchenlage von 2015 wären, andere Zahlen gab es aber nur von 2014, also waren die Daten noch lange nicht aktuell und hinkten 2 Jahre hinterher. Das finde ich persönlich schade. Der Vortrag war zwar trotzdem interessant, aber ich hätte gerne aktuellere Zahlen gehabt.
Haltet ihr es für zumutbar, wenn "aktuelle Zahlen" zwei Jahre alt sind und sich damit gar nicht auf den gegenwärtigen Stand beziehen lassen? Kann man vielleicht den Auswertungsprozess optimieren und beschleunigen durch die moderne Technik, dass man die Zahlen schneller parat hat? Woran liegt es, dass es so lange braucht, bis die Zahlen veröffentlicht werden? Sind die Mitarbeiter zu langsam oder ist das einfach zu aufwendig an sich? Wie läuft der Prozess der Datenaufnahme, Datenweitergabe und anschließenden Analyse durch die WHO eigentlich ab und was könnte man daran verbessern?
Ich würde es eher als "peinlich" empfinden, wenn man derlei hoch komplexe Studien innerhalb von drei Monaten heraushauen würde, damit nicht irgendwelche ahnungslosen Volltrottel sich darüber beschweren, dass die Daten ja nicht mehr "aktuell" seien. Ich selber bin nie davon ausgegangen, dass "aktuelle" Studien wirklich nur wenige Monate alt sein können, sondern es immer als "die aktuellsten Daten, die uns zur Verfügung stehen" interpretiert. In allen Bereichen der Forschung kommt es vor, dass die aktuellsten Studien schon ein paar Jahre alt sind, entweder, weil seitdem niemand dazu gekommen ist, weiter zu forschen oder weil es keine neuen Erkenntnisse gegeben hat.
Wenn man tatsächlich auf globaler Ebene ein derart komplexes Thema wie Seuchen auch nur ansatzweise statistisch fassbar machen möchte, leuchtet es mir vollkommen ein, dass man das nicht in ein paar Wochen abhandeln kann, sondern schon ein bisschen Sorgfalt hinein stecken muss. Außerdem handelt es sich nicht um ein statisches Thema, sondern es gibt ständig Änderungen, wenn mal wieder die Pest aufflackert oder eine Hungersnot ausbricht, oder auch ein neues Medikament auf den Markt kommt. All diese Faktoren gehören berücksichtigt.
Ob die WHO an Personalmangel leitet, ob da nur Trottel arbeiten, oder ob es wirklich nicht schneller geht, kann ich von außen natürlich auch nicht beurteilen. Aber nicht jede Arbeit kann man durch "moderne Technik" beschleunigen, zumal da ich auch nicht glaube, dass die WHO Mitarbeiter mit Feder und Tinte in den kongolesischen Dschungel schickt, die ihre Ergebnisse dann per Brieftaube liefern.
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