Braucht man als Privatperson heute noch Facebook?

vom 22.05.2018, 12:31 Uhr

Immer mehr Menschen sind unzufrieden mit Facebook, nachdem wir erfahren haben, dass ein Unternehmen in England namens Cambridge Analytica Informationen von Facebook verwendet hat, um die amerikanischen Wahlergebnisse 2016 zu ändern. Und viele Leute löschen jetzt ihre Konten. Auch viele Firmen wollen nicht (mehr) auf Facebook werben. Mozilla, das Unternehmen hinter Firefox, und die Commerzbank, die zweitgrößte Bank in Deutschland, stoppen ihre Werbung.

Aber nicht nur Unternehmen fragen, ob Facebook gut für sie ist. Junge Menschen sagen mir, dass sie andere soziale Medien bevorzugen. Sie verwenden Instagram oder Snapchat. Tatsächlich benutzt die Mehrheit der jungen Leute scheinbar nicht Facebook. Sie sagen mir, dass Facebook für alte Leute ist! Was ist mit euch? Denkt ihr darüber nach, euren Facebook-Account zu löschen? Braucht man als Privatperson heute noch Facebook?

» ANDi27 » Beiträge: 293 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Gebraucht habe ich das in dem Sinne nie, weil ich nicht die Neigung habe, mein Leben online zu stellen. Damals habe ich mich angemeldet, weil ich mit drei oder vier Leuten darüber den Kontakt gehalten habe. Ab und an mache ich mal ein Gewinnspiel mit und die Stadtgruppen sind interessanter und informativer als die Lokalpresse. Das war es aber auch schon.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Dass junge Leute Facebook altmodisch finden, hat nun aber nichts mit dem Skandal um Cambridge Analytica zu tun. Sie nutzen andere Plattformen, um sich besser von der Generation ihrer Eltern abzugrenzen, denn die hängen ja schon primär auf Facebook rum. Ich hätte da als Teenie ganz sicher auch keine Lust drauf gehabt. Ungeachtet dessen haben aber immer noch auch viele Jugendliche dort einen Account, er hat für sie nur nicht mehr den primären Status.

In meinem Umfeld hat sich meines Wissens nach in den letzten Wochen niemand dort abgemeldet, warum auch? Wenn man vernünftig mit seinen Daten umgeht, seine Pinnwand sperrt, keine Fotos hochlädt und nicht jeden Blödsinn anklickt, kann man eine gewisse Anonymität auch dort wahren. Und wer einem amerikanischen Multimilliardendollarkonzern irgendeine Art von Vertrauen geschenkt hat, muss auch ansonsten recht naiv durchs Leben gehen.

Das sind dann sicher auch die Menschen, die begeistert und sinnfrei irgendwelche Apps anklicken, welche vollem Zugriff auf alle ihre Profildaten haben wollen, damit sie erfahren, ob sie im nächsten Leben als Bisamratte oder doch Biber wiedergeboren werden.

» Verbena » Beiträge: 4803 » Talkpoints: 4,43 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Verbena hat geschrieben:Dass junge Leute Facebook altmodisch finden, hat nun aber nichts mit dem Skandal um Cambridge Analytica zu tun. Sie nutzen andere Plattformen, um sich besser von der Generation ihrer Eltern abzugrenzen, denn die hängen ja schon primär auf Facebook rum.

Diese Beobachtung habe ich auch machen können. Es ist doch immer genau das angesagt, wo die Eltern eben nicht sind. Die Eltern haben den Hype um Facebook doch vor Jahren mitbekommen, sich zunehmend auch dort angemeldet, um eben sehen zu können, was der Nachwuchs da so treibt. Viele Kinder fühlen sich dann überwacht und "gestalkt" von den eigenen Eltern, selbst wenn die Privatsphäreeinstellungen keinen maximalen Einblick auf das Profil zulassen.

Da verlässt man eben Facebook, wenn die kritische Masse an "alten" Menschen überschritten ist. Das ist doch kein Geheimnis und hat nicht im geringsten mit dem Datenschutz dort zu tun. Derselbe Effekt wäre eingetroffen, wenn der Datenskandal ausgeblieben wäre und mir erschließt sich nicht, wie man in dieser Hinsicht dermaßen kurzsichtig denken kann.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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