Bieten Leute bei Ebay dumm oder sind es Absprachen?

Ich habe auf der Beobachtungliste bei Ebay gerade eine sehr schöne Markentasche, die ich mir gönnen möchte. Die Auktion noch ganze vier Tage und ich werde sowieso erst 20 Minuten vor Auktionsende überlegen, welches Angebot ich abgebe. Aber das endgültige Angebot kommt auf jeden Fall erst ein, zwei Minuten vor Schluss rein.

Leider haben sich, obwohl es bis zum Ende ja noch eine Ewigkeit hin ist, zwei andere User darauf geworfen und es wurden schon 13 Gebote abgegeben. Sowas finde ich immer verdächtig, es fällt mir aber bei nahezu allen Auktionen auf.

Gibt es bei Ebay tatsächlich so viele unerfahrene User oder meint ihr, dass solches Verhalten ein Hinweis auf Absprachen ist, um die Preise in die Höhe zu treiben?

Es gibt durchaus Nutzer, die das lieber selber eingeben und kein Maximalgebot eingeben. Ich finde das auch sinnlos, aber würde nun nicht unbedingt davon ausgehen, dass es wirklich an einer Absprache lag. Es gibt ja auch ältere Nutzer, die das vielleicht auch gar nicht so recht verstanden haben, wie man das anders machen kann.

Es gibt unerfahrene Nutzer, das stimmt schon. Es gibt aber auch Leute, die geben ihr Höchstgebot einfach ein und lassen die Sache laufen. Kommt nun jemand, der auch Interesse hat, drückt der den Preis automatisch hoch und das kann dann eben zu dem Ergebnis führen, wie du das sehen kannst. Man bekommt ja nicht angezeigt, wie hoch das Gebot von anderen ist.

Nehmen wir als Beispiel, dass Interessent A ein Höchstgebot von 50 Euro gesetzt hat. Die Tasche war vielleicht für 5 Euro eingestellt worden. Also stehen dann erst mal die 5 Euro als Gebot drin. Nun kommt Interessent B und gibt 6 Euro ein. Da bekommt B nur die Meldung, dass dies nicht ausreicht und man mindestens 6,50 Euro bieten muss. Und so geht das weiter, bis A entweder überboten wurde oder B einfach aufgibt.

Ich weiß nicht, ob es zwangsläufig Dummheit ist, wenn man keine Lust hat, sich auf den Bieterkrieg in den letzten Sekunden einzulassen. Das hängt auch immer ein wenig davon ab, ob es ein einzelner seltener Artikel ist oder ob ähnliche Artikel immer mal wieder über die Plattform gehen.

Gerade bei Taschen beispielsweise schaue ich mir an, wie viele überhaupt angeboten werden und wann die Auktionen auslaufen. Gleichzeitig schaue ich auch, zu welchen Preisen sie über den Tisch gehen. Da lasse ich mir auch manchmal richtig Zeit bei. Und erst wenn ich einen Überblick habe, steige ich ein.

Da kann es sogar gut sein, dass ich mal ein paar Testballons starte und gucke, was der Mitbieter macht. Da kann es auch sein, dass ich früh meine Schmerzgrenze als Maximalangebot setze. Damit kann man andere auch abschrecken. Und wenn das nicht klappt, suche mich mir die nächste Auktion.

Na ja, Leute die meinen, es würde ihnen irgendeinen Vorteil bringen, wenn sie möglichst die ganze Auktionsdauer über das Höchstgebot halten, gibt es durchaus. Ich muss sagen, dass ich früher auch manchmal ungeduldig war und recht früh geboten und dann auch wieder ein erneutes Gebot abgeben habe, wenn mich jemand überboten hat. Irgendwann habe ich aber auch kapiert, dass das nichts bringt.

Generell ist es aber bei Artikeln, die am Ende einen einigermaßen hohen Preis erzielen, aber mit niedrigem Startpreis angesetzt werden, so, dass meistens schon recht früh einige Gebote eingehen. Da kann die Situation dann eben auch so sein, wie Punktedieb beschrieben hat. Jemand gibt recht früh ein hohes Maximalgebot ein, was in meinen Augen auch nicht verkehrt ist, und dann kommt jemand anders und gibt mehrere Gebote ab, bis er das Maximalgebot des anderen überboten hat, oder auch nicht. Da sieht es dann so aus, als hätten die beiden sich einen Krieg geliefert, aber in Wirklichkeit war es gar nicht so.