Beziehungskrisen in Facebook austragen, wo führt das hin?
Immer wieder fällt mir auf, wie meine Freunde zu mir kommen und erzählen, was sie denn schon wieder im Facebook gesehen hätten. Meistens beobachten sie das Profil ihrer ehemaligen Beziehung. Ich selber bin schon lange nicht mehr im Facebook aktiv. Wahrscheinlich aus genau solchen Gründen.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man sich selber quälen kann, indem man sich immer wieder das Profil und die Neuigkeiten seiner verflossenen Liebe ansieht. Genauso wie ich auf der anderen Seite nicht verstehen kann, warum man denn extra, um einen anderen zu verletzen, neue Fotos der Beziehung ins Internet einstellt, um Achtung zu bekommen oder den Expartner eifersüchtig zu machen.
Wenn ich mir auch bei den Promis die ganzen Shitstorms immer ansehe und was sie teilweise schon ausgelöst haben, mit Therapie und allem möglichen, da frage ich mich schon ab und an, wo Facebook noch hin führt und ob es nicht mehr schadet als nutzt. Aber da schon fast jeder auf Facebook aktiv ist, werden wir dem kaum Einhalt gebieten können. Was meint ihr dazu?
Ich sehe das eigentlich nicht so negativ wie du. Man interessiert sich eben nach einer Beziehung dafür, was der andere macht. Ich habe auch nach meiner letzten längeren Beziehung (damals noch auf StudiVZ) ab und an geschaut, ob sich da was verändert. Aber ich würde nicht sagen, dass ich mich damit gequält habe, ich wollte den ja nicht wieder.
Mich hätte das vermutlich auch gar nicht gestört, wenn es da Bilder mit einer neuen Freundin gegeben hätte, denn ich wusste ja, dass der Typ ein Depp war und die neue Freundin wäre eher zu bemitleiden gewesen. Vielleicht habe ich auch gehofft, Hinweise darauf zu finden, dass es ihm schlecht geht, denn das hätte ich als Genugtuung empfunden und ich glaube, zumindest wirkte das damals bei StudiVZ so, dass er sein Studium nicht geschafft hat. Ja, die gerechte Strafe.
Auch wenn man anders drauf ist und dem anderen doch hinterhertrauert, will man vielleicht wissen, wie es dem geht oder was der macht. Ich halte das für ein normales und nicht verwerfliches Interesse. Früher hat man halt dann seine Freunde ausgefragt, was der Ex-Partner macht und heute braucht man das nicht mehr, da gibt es Facebook. Was ist daran so schlimm? Ob Liebeskummer schneller vorbei ist, wenn man das nicht macht, weiß ich nicht.
Wer deswegen psychisch total fertig ist oder eine Therapie braucht, der braucht die nicht wegen Facebook, sondern weil derjenige vorher schon einen weg hatte und dann kam nur das Tüpfelchen auf dem i dazu. Aber normale Menschen brauchen wegen einer Trennung oder irgendwelcher Facebooktexte keine Therapie.
@Zitronengras: Mit der Therapie habe ich auf die Stars angespielt, die eine Anspielung auf eine vermeintlich fette Figur nicht vertragen haben und sich daher in Therapie begeben mussten. Und ich denke schon, dass es nicht ganz einfach ist, wenn nicht nur hundert Freunde, sondern die ganze Welt ein Profilbild sieht und dann die Meinung dazu äußert. Da muss man schon ein dickes Fell haben, um so etwas nicht an sich heran kommen zu lassen.
Und wenn du es als Genugtuung empfunden hast, dass dein Expartner sein Studium nicht geschafft hat, dann liegt dir immer noch etwas an dem Menschen. Denn sonst wäre es dir ja egal, ob er es geschafft hat, oder nicht. Also ich finde die ganzen sozialen Netzwerke zwar toll, wenn man Beziehungen aufrecht erhalten möchte, oder Menschen finden möchte, die man vielleicht aus den Augen verloren hat. Aber wenn es um Punkto dreckiges Beziehungsspiel geht, da bin ich eben außen vor. Das ist das, was ich damit gemeint habe.
Ich bin auch nicht mehr bei Facebook vertreten, denn mir geht dieses ganze öffentliche Austragen von Beziehungen gehörig auf den Keks. Und ich möchte auch weder eine andere Person so sehr verfolgen können, was sie alles gemacht und gepostet hat, auf welchen Profilen sie war und was sie geteilt oder kommentiert hat, noch möchte ich, dass man mich so verfolgen kann. Und so etwas wie eine persönliche Beziehung dort austragen, finde ich ehrlich gesagt das Allerletzte.
Ich bin der Meinung, es geht keinen was an, was zwischen meiner Freundin und mir abläuft. Und im Internet dann dreckige Wäsche waschen, zeigt meiner Meinung nach auch sehr deutlich, was für Persönlichkeiten diese Leute sind. Mit so jemandem möchte ich nichts zu tun haben. Und mich interessiert auch nicht, was irgendwelche Promis oder auch Möchtegern-Promis da auf ihren Seiten posten.
Ich denke, dieses Verhalten führt immer mehr dazu, dass Privates in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Das finde ich nicht gut und ich denke, da gehört es auch nicht hin. Ich mag dieses öffentliche Leben einfach nicht und bin froh, dass ich auch eine Freundin habe, die ebenfalls kein Profil bei Facebook hat. Ich würde auch später, falls diese Beziehung nicht halten sollte, nicht im Internet gucken, was sie jetzt macht oder auch nicht macht. Es interessiert mich dann einfach nicht mehr, denn danach führt jeder wieder ein eigenes Leben.
Es ist ja immer noch etwas anderes, ob man eben still auf dem Profil eines Ex Partners liest, als wenn man dort einen offenen Rosenkrieg ausfechtet. Ich finde es unschön, wenn sich dort Paare offen schriftlich streiten und nieder machen. Vor kurzem habe ich das auch bei Bekannten so mitbekommen. Dort wurde unter einem Foto gestritten was das Zeug hielt und auch nicht gerade nette Dinge geschrieben.Kurze Zeit später waren die beiden wieder zusammen und ein Herz und eine Seele.
Ich würde es nicht wollen, dass meine Beziehung dort so öffentlich vorgeführt würde. Es spricht ja nichts dagegen, wenn man seinen Beziehungsstatus dort verändert, aber ich finde solche offenen Streitigkeiten oder Krisen schlimm, bei denen dann jeder mitlesen kann, warum es gerade kracht und wie einer kein gutes Haar am anderen lässt.
Ich finde es gar nicht schlimm, wenn man Bilder mit seinem Partner postet und das auch als Profilbild reinstellt. Wenn der Ex Partner damit ein Problem hat oder einen stalkt, ist das sein Problem und nicht meines. Wobei ich kein Fan von öffentlichen Diskussionen bin. Seine Beziehungsstreits sollte man schon woanders führen und nicht bei Facebook, jedoch sehe ich auch nicht ein, warum ich meinen Freunden nicht zeigen sollte, welchen Mann ich an meiner Seite habe.
Ich habe allerdings auch einen Kumpel, bei dem das Ganze ein bisschen ausartet. Dort schreibt seine Freundin immer zu jedem ein Kommentar und die beiden machen auf verliebte Teenager in den Kommentaren, obwohl beide schon über 30 sind. Natürlich gönne ich ihm seine Liebe, aber er macht sich damit schon ein bisschen zum Affen, was ja auch nicht sein muss.
Generell finde ich, dass man das richtige Maß finden muss. Irgendwelche Diskussionen oder Austragungen irgendwelcher Streitigkeiten finde ich zu viel des Guten, ebenso wie übertriebene Liebesbekundungen. Wenn man aber normal Bilder postet oder sich mal ein paar nette Worte schreibt finde ich das nicht schlimm.
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