Bezeichnung Rente oder Rentner nicht mögen?

vom 05.12.2016, 09:34 Uhr

Vor kurzem habe ich eine Sendung gesehen, in der auch eine ältere Frau dabei war. Sie war um die 70 Jahre alt und so mit auch schon Rentnerin. Der Reporter fragte sie dann auch, ob sie denn schon in Rente sei und sie meinte, dass sie das in ihrem Alter natürlich wäre, aber das Wort Rente oder die Bezeichnung Rentnerin gar nicht mögen würde.

Der Frau sah man ihr Alter auch gar nicht an und ich hätte sie viel jünger geschätzt. Aber Rente hat ja nicht immer zwingend etwas mit dem Alter zu tun. Es gibt ja auch krankheitsbedingt Frührentner, die manchmal auch noch wirklich jung sind. Ich kann verstehen, dass jemand die Bezeichnung Rente oder Rentner nicht so mag. Aber wie sollte man das anders nennen. Man könnte natürlich auch sagen, dass jemand im Ruhestand ist, aber das macht es ja auch nicht unbedingt besser oder schlechter.

Könnt ihr verstehen, dass jemand die Bezeichnungen Rente und Rentner nicht mag? Wie erklärt ihr euch das? Würdet ihr dies dann irgendwie anders betiteln? Und wie könnte man das noch anders ausdrücken?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich glaube mal eher, dass dies abhängig vom Zusammenhang ist. Ich kenne auch sehr viele, die das Wort Rentner nicht mögen. Nur im Zusammenhang mit dem Beschäftigungsstatus akzeptieren sie dies. Also wenn mehrere Personen direkt nach ihrem Beruf gefragt werden, dann sagt derjenige, welche im Ruhestand ist, dass er Rentner sei.

Viele bemängeln einfach, dass das Wort Rentner immer mehr oder immer wieder als Bezeichnung für Jemanden genommen wird um ihn zu etikettieren. So ähnlich wie man sagt, dass dieser oder jener Mensch schwul sei, obwohl diese Neigung ja an sich gar nichts mit der Bewertung oder Einordnung einer Person zu tun hat. So war beispielsweise beim Regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit doch gar nicht entscheidend, dass er schwul ist, sondern seine Tätigkeit und seine politische Laufbahn.

Und so erlebe ich es immer wieder, dass Menschen die ich mit „Hallo, bist du schon Rentner“ anrede, zuweilen sehr gereizt reagieren. So, als würde man ihre Persönlichkeit auf diesen Status festmachen. Ich selbst, als mittlerweile 54-jähriger, werde auch schon zuweilen in dieser Art angesprochen, und gebe zu, dass auch bei mir dann eine Abneigung gegen den Fragesteller aufkommt. Die Bezeichnung Rentner hat irgendwie eine Verschiebung der Bedeutung erfahren. Sie ist immer mehr negativ besetzt. So in Richtung „alter Mensch“, Wahrscheinlich meinte die Dame, genau dies.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es kommt bei so einer Aussage von Ruheständlern auch darauf an, wie der Zusammenhang ist und wie das Thema gewesen ist. Ich habe in meinem Bekanntenkreis einen Beamten in Ruhestand und der will auch nicht als Rentner bezeichnet werden, weil er ein Pensionär ist und kein Rentner. Man weiß also in deinem Fall einfach zu wenig um da eine Aussage zu treffen und kann nur vermuten.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde eigentlich nichts schlimmes an dem Wort. So ist das aber, wenn man selber nicht betroffen ist und das Wort verwendet, hat man sicherlich auch nichts dagegen. Es kann sein, dass man als Betroffener einfach nicht mit vielen Menschen in einen Topf geworfen werden möchte. Über Rentner wird ja auch leider viel Negatives gesagt und da möchte man vielleicht einfach nicht Teil der Gruppe sein, gerade wenn man sich selber als jung empfindet.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Die Bezeichnung "Rentner" ist für mich nur eine Darstellung von Fakten. Ich meine, wenn man eine staatliche Rente bezieht, ist man doch "Rentner", egal wie alt man ist oder wie krank man ist. Was ist also so schlimm an den Fakten? Wenn die Fakten einen so dermaßen stören und einem sogar peinlich sind ("was sollen bloß die Leute denken?") der soll der Fakten ändern und nicht rumsitzen, beleidigt schmollen und jammern, mal ehrlich. Für so etwas habe ich kein Verständnis.

Dass ein Pensionär sich daran stört, dass er als "Rentner" bezeichnet wird, kann ich schon nachvollziehen, denn die Faktenlage sieht bei einem Pensionsbezug eben anders aus. Ich habe auch nie verstanden, warum manche Menschen sich daran stören als "Großeltern" bezeichnet zu werden, wenn sie doch offensichtlich Enkelkinder haben und das nur eine Darstellung von Fakten ist. Ich käme gar nicht in den Sinn, mich wegen einer faktischen Bezeichnung beleidigt zu fühlen oder einen Aufstand zu machen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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