Bestimmte Berufsgruppen jährlich zum Hautkrebs-Screening?

vom 17.05.2017, 09:35 Uhr

Ich habe in den Medien mitbekommen, dass in der Politik gefordert wird, eine Art jährlich verpflichtendes Hautkrebs-Screening für bestimmte Arbeitnehmer einzuführen. Betroffen wären davon besonders die Arbeitnehmer, die überwiegend draußen arbeiten, also Menschen auf Baustellen, Gärtner und dergleichen. Die Arbeitgeber sperren sich gegen diese Regelung, was ja logisch ist, denn die müssten den jährlichen Spaß vermutlich bezahlen.

Wie seht ihr das? Sollte man tatsächlich für bestimmte Berufsgruppen so eine jährliche Vorsorge einführen in Bezug auf Hautkrebs oder ist das kompletter Unsinn? Würdet ihr eine derartige Gesetzesänderung begrüßen oder eher ablehnen? Sollte man Menschen dazu zwingen, zum Hautkrebs-Screening zu gehen oder sollte alles auf freiwilliger Basis beruhen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Zwingen ist meiner Meinung nach der falsche Weg. Eher sollten die Krankenkassen einen jährlichen Gesundheitscheck vollständig übernehmen.

Entdeckt man schwere Krankheiten frühzeitig, kann auch die Krankenkasse Kosten sparen. Alleine die Kosten für eine Operation oder eine Krebsbehandlung sind ja schon extrem teuer. Auch Diabetes könnte man erkennen und die Erkrankung bremsen oder hinauszögern.

» Bascolo » Beiträge: 3578 » Talkpoints: 33,15 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bascolo hat geschrieben:Zwingen ist meiner Meinung nach der falsche Weg. Eher sollten die Krankenkassen einen jährlichen Gesundheitscheck vollständig übernehmen.

Dir ist schon klar, dass die Krankenkassen das übernehmen? Nur ist das Angebot bislang freiwillig und nicht jeder nimmt es wahr. Oder wie viele Männer kennst du, die ab 30 Jahren zur Prostatauntersuchung gehen, oder zur Darmkrebsvorsorge? Es ist nach wie vor "unbeliebt" und die wenigsten machen sich darüber in den jungen Jahren Gedanken. Frauen sind ein wenig weiter mit ihren Vorsorgen, aber auch da ist noch viel Luft nach oben. Angebote gibt es, sie werden nur nicht wahrgenommen.

Sicherlich hast du damit recht, dass man manche Vorsorgen weiter nach unten ziehen könnte damit man manche Dinge rechtzeitig erkennt. Aber wenn du auf dem Diabetes herum reitest, eine Lösung für den Test zum machen kostet keine 10 Euro in der Apotheke und kann man Zuhause selbst machen oder beim Arzt. Wird da etwas gefunden, dann reicht man die Quittung bei der Kasse ein und bekommt es in der Regel auch erstattet. Frei verkäuflich kann jeder machen und seine Gesundheit hat damit jeder selbst in der Hand.

Sinnvoll ist es schon, wenn das in diesem Fall direkt durch den Arbeitgeber mit gemacht wird. Wie du richtig erkannt hast, ist das mit weiteren Kosten verbunden die getragen werden müssen. Viele Berufsgruppen müssen auch nicht jedes Jahr zum Betriebsarzt sondern nur alle 2-5 Jahre. Jedes Jahr alle hin schicken wird damit teuer, hält den Betrieb auf denn die Arbeit muss auch gemacht werden, wenn derjenige beim Arzt ist. Aber auch Arbeitgeber sehe ich in der Pflicht zur Vorsorge bei ihren Mitarbeitern.

Einige Arbeitgeber gehen mit gutem Beispiel voran. Schau dir mal BWM München an. Da wird jeder der über 40 ist und Raucher jedes Jahr zum Gefäßultraschall geschickt. Pflicht ist das nicht, alles freiwillig und kostet den Arbeitgeber auch. Rechnet sich aber auch im Umkehrschluss, wird dort etwas gefunden wird es frühzeitig behoben und der Mitarbeiter fällt entweder gar nicht aus, oder ist hinterher noch Arbeitsfähig und bleibt dem Unternehmen weiterhin erhalten. Diese machen noch viele andere Sachen im Bereich der Vorsorge, da können sich viele andere eine Scheibe abschneiden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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