Bekommen Kinder heutzutage weniger Taschengeld?

vom 02.11.2019, 10:45 Uhr

Im Freundeskreis meiner Tochter gibt es Freundinnen die gar kein Taschengeld bekommen. Da bekommen die Kinder einfach alle (mehr oder weniger sinnvollen) Ausgaben von den Eltern bezahlt. Ich spreche von Freizeitaktivitäten wie Hallenbad, Kino, Eis essen & Co.

Auch aus einer neuen Kinder-Medien-Studie geht hervor, dass Kinder in Deutschland weniger Taschengeld bekommen. Demnach bekamen Kinder zwischen 4 und 13 Jahren im Frühjahr 2019 im Schnitt 20,52 Euro monatlich. Das sind laut der Kinder-Medien-Studie 2019 rund vier Euro weniger als vor zwei Jahren.

Die Experten vermuten ja, dass Eltern ihren Kindern zusätzlich zum Bargeld immer mehr Digitalkäufe wie für Filme, Musik und Computerspiele ermöglichen, Handyverträge übernommen werden und somit das Taschengeld in bar reduziert wird.

Experten verweisen auch auf die „Taschengeld-Formel“: Sie empfiehlt für sechs- bis zwölfjährige ein wöchentliches Taschengeld in der Höhe von 1,80/3,00 € bis 3,60/6,00 € je nach Alter. Für 13 bis 19-Jährige wiederum wird Taschengeld als Monatsbetrag empfohlen. Dort beginnen die Empfehlungen bei 26,00/46,80 € bis hin zu 38,00/68,40 € je nach Alter. Die Unterschiede in den Geldbeträgen beschreiben die mögliche Handlungsspanne je Altersstufe. Diese orientiert sich am Verdienst der Eltern.

Wie ist das bei euch? Zahlt ihr euren Kindern noch Taschengeld in Bargeld aus? Haben eure Kinder "Digitalangebote" für die sie ihr Taschengeld verwenden (müssen)?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Kleinen sind noch zu jung um Taschengeld zu bekommen. Was ich bei solchen Empfehlungen immer im Kopf habe ist die Frage, was man davon kaufen soll. Immerhin kommt man mit wenigen Euro nicht gerade weit. Nun könnte man argumentieren, dass es ja nur ein Zusatz ist und das Kind lernen muss mit Geld umzugehen, aber da wäre nun ja laut dem Vorschlag wirklich nicht viel. Deswegen denke ich, dass man einfach auf der einen Seite aufgrund der steigenden Mietpreise einfach sparen muss und dementsprechend das Taschengeld lieber streicht und dann Angebote kauft, aber ich denke auch, dass es einfach auch Eltern gibt, die nicht wissen was sie wirklich geben wollen und vielleicht auch Angst haben, dass das falsch ausgegeben wird.

Meine Kinder bekommen jeden Monat Geld auf ihr Konto überwiesen, damit sie später davon etwas anschaffen können, wenn dann das Leben außerhalb unseres Haushaltes ansteht. Abgesehen davon werde ich definitiv Taschengeld geben. Ich finde es wichtig den Wert des Geldes kennenzulernen. Dennoch möchte ich dafür dann auch Mithilfe erfahren und nicht noch mehr Arbeit aufgelastet bekommen. Soll heißen ich erwarte saubere Zimmer und dass man gewisse Dinge im Haushalt macht und dafür würde ich dann eben Taschengeld zahlen. Dann hat man auch etwas für das Geld gemacht und das ist sicherlich auch ein wichtiger Punkt.

Letztendlich ist das eine Entscheidung, die Eltern alleine treffen müssen. Die Ansprüche des Nachwuchses werden ja auch nicht weniger und sicherlich ist es da ganz gut, wenn man vermittelt was Geld wirklich Wert ist und das man auch hart dafür arbeiten muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Manchmal frage ich mich ja, ob Eltern auch mal nachdenken, wenn sie meinen erzieherisch tätig werden zu müssen. Du meinst also, dass altersgerechte Eigenverantwortung für das eigene Zimmer und Mithilfe im Haushalt harte Arbeit ist und die bezahlt werden muss?

Damit lernen Kinder nicht den Wert des Geldes kennen. Sie lernen nur, dass sie eine monetäre Gegenleistung erwarten können, wenn sie ihren Hintern bewegen. Du möchtest also kleine Geier produzieren, die für eine normale soziale Verhaltensweise eine Gegenleistung erwarten und sich immer fragen, was dabei für sie herausspringt?

Und im Endstadium bezahle ich die lieben Kleinen, dafür, dass sie die Karnickel versorgen und sauberhalten, die sie sich sehnlichst gewünscht haben? :lol: Das ist genauso bekloppt, wie Geld für gute Noten rauszurücken. Da ist Geschwister Eins, dem alles zufliegt und bei die Kasse klingelt, während Geschwister Zwei viel lernen muss und trotzdem weniger erfolgreich bleibt. Was lernt der weniger geistig Gesegnete? Lernen lohnt sich nicht und die Welt ist unfair!

Taschengeld sollte ein festes Einkommen des Kindes sein, das zuverlässig fließt. Dann lernt der Nachwuchs zuverlässig, mit Geld umzugehen, den Wert zu erkennen, es einzuteilen und zu sparen. Wie hart man für Geld arbeiten muss, das lernen Teenager mit ersten Nebenjobs.

Ich finde übrigens nicht, dass Kinder heute generell weniger Taschengeld bekommen. Meine Kinder und deren Freunde bekommen eher mehr als ich und meine Freunde damals. Die Tabelle des Jugendamts sieht heute beispielsweise für Vierzehnjährige mindestens 25 Euro vor, wir bekamen 15 bis 20 Mark.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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