Beim Shopping gezielt Größenetikett austauschen?

Ich habe vorhin einen meiner Ansicht nach sehr dämlichen Beitrag gesehen. Bei Punkt 7 wurde dann thematisiert, wie Daniela Katzenberger nach der Geburt ihrer Tochter abgenommen hätte und sich immer noch nicht damit anfreunden könnte, große Größen zu kaufen. Sie bräuchte angeblich Größe XL, was ja gar nicht so verwerflich ist je nachdem wie viel man während der Schwangerschaft zugenommen hat.

Beim Shopping im Geschäft hat die Mutter dann jedoch die Etiketten ausgetauscht, sodass Daniela beim Anprobieren dachte, dass sie statt einer Hose in XL eine Hose in L anprobiert. Die Mutter hat es gut gemeint, das steht außer Frage. Ich verstehe den Sinn dahinter sowieso nicht. Denn die Kleidergröße steht ja normalerweise nicht nur am Kaufpreisschild dran, sondern ist meistens auch in die Kleidung als Schildchen eingenäht oder eingedruckt.

Was haltet ihr davon, wenn jemand das so macht? Würdet ihr eine gute Freundin beispielsweise auf diese Weise mit Größen "beschummeln", damit sie sich eventuell besser fühlt dadurch? Wie würdet ihr euch fühlen, wenn jemand das heimlich bei euch machen würde?

Ich finde sowas nicht gut und sehr nervig, die Person denkt dann vielleicht wirklich, sie hätte abgenommen und bestellt dann vielleicht sogar neue Kleider in dieser Größe und wird dann enttäuscht. Und wenn der Schwindel auffliegt, dann würde ich das persönlich als Beleidigung ansehen. Ich würde daher sowas nicht machen.

Warum muss man da denn lügen? Letztendlich ist es doch egal, ob man eine L oder eine XL trägt, die Sachen können ja auch unterschiedlich ausfallen und irgendwie sollte man auch zu seiner Größe stehen. Gerade nach einer Schwangerschaft finde ich das auch alles nicht so schlimm. Ich finde die Idee aber sehr lächerlich einfach die Größenetiketten zu tauschen und würde das so auch für niemanden machen. Man muss zu sich stehen.

Wie tauscht man überhaupt die Größenetiketten aus? In der Regel sind diese Schilder doch so an der Kleidung fest gemacht, dass man sie zu Hause abschneiden muss. Und ganz davon abgesehen kenne ich eine Reihe Leute, mich eingeschlossen, die eher am Kleidungsstück selber nach der Größe suchen anstatt sich auf das Schild oder gar den Kleiderbügel zu verlassen.

Außerdem verstehe ich diese Fixierung auf eine bestimmte Kleidergröße überhaupt nicht, weil ich selbst von der selben Marke nicht alle Kleidungsstücke in der gleichen Größe habe. Je nachdem wie etwas geschnitten ist und wie ich das tragen möchte brauche ich unterschiedliche Größen. Und wenn man Vintage kauft wird es eh ganz wild. Da kommt es schon mal vor, dass man eigentlich Größe 36 trägt und in ein Kleid in Größe 44 passt.

So etwas kann ich nicht verstehen und ich würde es für eine Freundin nicht machen, weil ich es auch nicht als Freundschaftsbeweis ansehe, sondern nur als Schummelei. Sicher kann ich es mir vorstellen, dass es frustrierend ist, wenn man eine größere Größe benötigt, als man sich das erhoffen kann. Aber darauf kann man ja hinarbeiten und genau das kann ja ein Anreiz dafür sein, wenn man sieht, dass man diese Größe noch nicht erreicht hat.

Wenn man denkt, dass man diese Größe geschafft hat und sich darauf ausruht, ist einem doch auch nicht geholfen. Ich denke auch, dass es sehr unangenehm ist, wenn man sich dann Kleidung in der Größe nachbestellt und dann erst recht wieder frustriert ist, weil sie ja doch nicht passt. Ich wäre in dem Moment auf jeden Fall sehr enttäuscht, wenn ich einen solchen Schwindel mit meiner Kleidung herausbekommen würde.