Beim ersten Date bewusst geheimnisvoll tun?

Wenn man auf Partnersuche ist, kommt es ja durchaus vor, dass man das eine oder andere erste Date mit einer Person hat. Welches Verhalten bei so einem ersten Date gut oder schlecht ankommt, hängt stark vom Individuum ab. Eine Bekannte ist der Ansicht, dass man beim ersten Date definitiv geheimnisvoll tun sollte, weil es ihrer Meinung nach total abschreckend wirken würde, wenn man seine Macken und Ansichten "auf dem Silbertablett serviert".

Ich persönlich finde das jedoch andersherum besser. Ich weiß gerne, worauf ich mich einlasse und wenn jemand bewusst geheimnisvoll tut, schreckt mich das eher ab und ich verliere das Interesse. Wie ist das bei euch? Wie geheimnisvoll sollte eine Person bei einem ersten Date sein? Wo zieht ihr persönlich die Grenze?

Ich meine ich würde nun auch nicht meine schlimmsten Geschichten sofort erzählen, aber man möchte sich ja kennenlernen und da sollte man sich dann gegenseitig auch etwas über sich erzählen. Geheimnisvoll zu sein finde ich da wenig angebracht, denn so kann man sich nicht gut kennenlernen. Für mich klingt das ein bisschen so als würde man da sitzen und über das Wetter reden und dann wieder gelangweilt gehen. Das ist ja gerade das Schöne bei einem Date, man kann miteinander reden und alles besprechen. Ich würde da nicht empfehlen geheimnisvoll zu sein.

Wenn sich jemand bei ersten Date verstellt, finde ich das unpassend. So als ob derjenige sich die Beziehung erschleichen will. Ich mag das nicht, wenn Menschen sich bei so etwas verstellen um besser da zu stehen. Das ist doch kein Bewerbungsgespräch für einen Job! Da geht es darum, ob zwischen zwei Menschen der Funke springt. Und wenn der nur springt, weil sich einer verstellt, ist mit dem Feuer schnell wieder Schluss.

Ich verstehe nicht viel von "Dates", aber ich dachte immer, der Zweck sei, dass man sich besser kennenlernt. Natürlich alles mit Maß und Ziel und die Romantik soll natürlich auch nicht zu kurz kommen. Ich hätte daher eher vermutet, dass ein Mittelweg am besten geeignet sei: Sprich, nicht gerade sofort mit der Laktoseintoleranz einsteigen und den Käse von der Pizza pulen oder über die Vorzüge eines Bimssteins für die Behandlung von Hornhaut referieren.

Aber geheimnisvoll tun kann ebenso nach hinten losgehen, nämlich wenn du an jemanden gerätst, der zu alt oder zu pragmatisch ist, um Spielchen zu spielen, und dich tatsächlich als Menschen interessant findet und mehr darüber erfahren will, wie du lebst, und was du denkst, und was dir wichtig ist.

Wenn man dann in dem Versuch, sich "geheimnisvoll" zu geben, ausweichende und vage Antworten gibt, - also, mich würde das nerven. Jemandem die Würmer einzeln aus der Nase zu ziehen ist erstens anstrengend und erweckt auch den Eindruck, als sei das Gegenüber träge, meinungslos oder schlecht informiert, aber mitnichten "geheimnisvoll".

Ich finde, dass man sich bei Dates generell nicht anders verhalten sollte als sonst. Es kommt doch immer blöd an, wenn man nicht man selbst ist und sich irgendwie verstellt und anders verhält als sonst, nur um jemand anderem zu gefallen oder jemanden zu beeindrucken. Von daher halte ich auch rein gar nichts davon, bewusst geheimnisvoll zu tun, wenn man sonst einfach nicht so ist.

Es kommt doch nie gut, wenn man sich als jemanden ausgibt, der man nicht ist. Man fühlt sich selbst nicht wohl in seiner Rolle und die andere Person wird es doch auch merken, dass man sich verstellt. Man muss der anderen Person nicht direkt seine ganze Lebensgeschichte auf die Nase binden, aber man muss ja auch nicht bewusst ganz besonders geheim sein.

Ich bin ein Fan davon, wenn man sich einfach so gibt, wie man eben ist. Ich denke, dass es normal und selbstverständlich sein sollte, dass man bestimmte Themen beim ersten Date eher nicht anspricht. Wenn einem Fragen über die eigene Person gestellt werden, die auch nicht zu intim sind, spricht doch rein gar nichts dagegen, diese dann auch normal zu beantworten. Man will sich doch auch gegenseitig kennenlernen.