Bei Zweifel Artikel trotzdem kaufen oder lieber nicht?

Ich habe eine Freundin, die oftmals trotz einiger Zweifel einen Artikel kauft. Sie meint, dass sie sich im Nachhinein einfach schon so oft geärgert hätte, wenn sie einen Artikel nicht gekauft hätte. Sie macht es nun lieber so, dass sie das Teil dann kauft und in Ruhe zu Hause noch einmal schaut, wenn sie dann nach wie vor unsicher ist oder Zweifel hat, tauscht sie auch schon mal um, aber das passiert dann wohl eher selten.

Ich muss sagen, dass ich im Zweifelsfall eine Ware eher im Geschäft lasse und nicht kaufe. Deswegen habe ich mich auch schon öfter mal geärgert, da ich doch dachte, dass ich den Artikel hätte kaufen sollen. Aber es gibt eben schlimmeres und mich nervt es schon, wenn ich einen Artikel doch wieder umtauschen muss.

Lasst im Zweifelsfall einen Artikel lieber im Geschäft oder kauft ihr ihn trotzdem, weil man es sonst sicherlich bereuen würde? Wie handhabt ihr das? Ärgert ihr euch nie über eine Entscheidung gegen oder für einen Kauf?

Ich überlege mir einen Kauf sehr gut und wenn ich letztendlich noch Zweifel habe dann verzichte ich lieber auf den Artikel, wobei ich dann auch keine Bedenken mehr habe eine falsche Entscheidung getroffen zu haben und ich dann nicht mehr darüber nachdenke. Zu den eigenen Entscheidungen muss man meiner Meinung nach einfach stehen und kann sich dann nicht noch mehr Gedanken darüber machen wie man sich entschieden hat.

Ich kaufe nichts wenn ich mir nicht sicher bin und Zweifel habe. Dann gehe ich nach Hause, schlafe eine Nacht drüber und mache mir Gedanken bevor ich es einpacke und hinterher dann rennen kann mit Umtauschen. Nicht alle Dinge kann man so einfach zurück geben, denn es gibt immer Artikel die davon ausgeschlossen sind z.B. Headsets. Diese kann man nicht immer zurück geben nachdem diese ausgepackt und probiert wurden, wenn sie dann doch nicht zusagen aufgrund der Hygienevorschriften im Unternehmen. ARLT nimmt so etwas z.B. nicht zurück.

Wenn der Artikel dann nicht mehr vorhanden ist, dann mag das zwar ärgerlich sein wenn man nach der Nacht sich zum Kauf entschieden hat, aber das sind alles keine Unikate die man im Laden findet. Entsprechend kann man das meistens dann auch von einer anderen Quelle ebenfalls noch beziehen und entsprechend habe ich mich darüber noch nie geärgert und habe keinen unnützen Kram Zuhause stehen, bei dem ich im Anschluss den Kauf bereue.

Sobald ich nur den aller kleinsten Zweifel habe, ob mir etwas gefällt oder ob ich es haben möchte, dann kaufe ich es gar nicht erst. Wenn ich mir nicht sicher bin, dann verlasse ich das Geschäft und gehe noch eine Runde spazieren. Manchmal schlafe ich noch eine Nacht oder zwei drüber und schaue mir das Teil dann noch einmal ganz ausführlich an und nehme es unter die Lupe.

Ich hatte das neulich. Ich hatte mir einen Teppich im Laden angeschaut, der mir sehr gefallen hat, aber ich hatte eben noch Zweifel und habe das Teil nicht gekauft. Zwei Tage später war ich wieder da und habe es mir noch einmal angeschaut und da war ich mir dann absolut sicher, dass ich das Teil doch nicht haben möchte. Ich finde so vermeidet man Fehlkäufe und mir wäre es viel zu viel Aufwand, jedes Mal etwas umtauschen zu fahren, weil es sich als ein aus Zweifel verursachter Fehlkauf entpuppt.

Bei mir ist das unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das wichtigste Kriterium ist wohl der Preis. Ein Dekoartikel für ein paar Euro, der mir zwar gut gefällt, mich aber nicht vollends vom Hocker haut, landet auch bei Zweifel sicherlich noch eher in meinem Einkaufskorb als ein neuer Flachbildschirm. Je teurer der Gegenstand, desto geiziger bin ich und desto sicherer will ich mir sein, dass ich ihn wirklich brauche und nutzen werde. Wenn ich mich dann trotz der hohen Kosten dafür entscheide, stelle ich aber sicher, dass ich die Quittung aufhebe und den Artikel im Zweifelsfall zurückgeben kann.

Auch der Ort und die Gelegenheit spielen eine Rolle für meine Kaufentscheidung. Bin ich beispielsweise im Urlaub im Ausland oder auf einer nur einmalig im Jahr stattfindenden Messe und finde dort etwas schönes, dann ist es für mich schließlich in der Regel auch die einzige Möglichkeit, so direkt an diese Sache zu kommen. Ich fliege schließlich nicht noch einmal an diesen Ort oder kaufe mir für den nächsten Tag noch einmal eine Eintrittskarte, nur weil ich mich nachträglich doch noch für einen Kauf entschieden habe. Also nehme ich in solchen Situationen gelegentlich auch Dinge mit, bei denen ich mir noch etwas unsicher bin. Zurückbringen kann ich diese dann zwar nicht, aber weiterverkaufen oder -verschenken ist im Zweifelsfall ja immer noch eine Option. Außerdem kam es schon oft vor, dass ich mich tierisch geärgert habe, wenn ich solch eine Chance habe verstreichen lassen, und daher bin ich da mittlerweile etwas großzügiger.

Bei allem anderen, wo ich theoretisch jederzeit Zugriff hätte, verzichte ich bei Unsicherheit aber lieber auf den Kauf, gehe nach Hause und mache mir nochmal in Ruhe meine Gedanken beziehungsweise recherchiere im Internet nach Alternativen oder anderen Bezugsquellen, bei denen ich möglicherweise Geld sparen würde. Komme ich dann zu dem Entschluss, dass ich den Artikel doch kaufen möchte, gehe ich eben am nächsten oder übernächsten Tag noch einmal in den Laden. So weiß ich dann zumindest, dass ich keine überstürzte Entscheidung getroffen habe.

Mich wundert es ja, dass sie bei so häufigen zweifelhaften Käufen nicht eine höhere Umtausch-Quote hat. Denn meistens ist es doch eher so, dass die Zweifel am Produkt zuhause nicht eben besser werden. Für mich kann man es auf die einfache Formel runter brechen, Dinge, an denen ich im Laden schon zweifele, definitiv dort zu lassen, denn diese kommen ja nicht von ungefähr.

Ich kenne viel eher den umgekehrten Fall. Etwas zu kaufen, von dem man im Geschäft noch total begeistert ist und zuhause angekommen, fällt einem dann doch etwas auf, was nicht so gefällt oder was man vorher nicht beachtet hat. Eigentlich sind etwaige Zweifel doch schon ein guter Indikator, dass etwas eben nicht so ist, wie man es wirklich wollte.

Ich habe weder das Geld noch die Zeit übrig, um Dinge zu kaufen, die ich offensichtlich nicht brauche und auch eigentlich nicht wirklich will. Das ist für mich Verschwendung in Reinform. Natürlich muss ich nicht von jedem Pullover, den ich brauche, um in der Arbeit ordentlich auszusehen, hellauf begeistert sein, aber wenn ich schon weiß, dass mir die Farbe nicht besonders gut steht oder der Schnitt für mich nicht optimal ist, wieso muss ich das Teil dann zwanghaft zur Kasse und dann nach Hause tragen? Ich weiß schon, dass Shopping für viele Leute kein notwendiges Übel, sondern eher ein Zeitvertreib ist, aber artet das nicht irgendwann zum Zwang aus?

Auch das Argument, dass man die Artikel in der Regel umtauschen kann, zieht bei mir nicht. Schließlich bedeutet es auch einen Aufwand an Zeit, von der ich ebenfalls nicht unbegrenzt viel habe, das alberne T-Shirt wieder in den Laden zurück zu tragen und dann am Ende noch mit einem Teenager verhandeln zu müssen, ob man sein Geld wiederbekommt oder doch nur eine Gutschrift für das nächste alberne T-Shirt. Ich schaffe es gerade so, wenn ich Kleidung online kaufe, die Größen, die mir nicht passen, wieder zurück in den Karton zu stopfen und selbigen zur Post zu bringen, und das findet bei mir auch nur einmal im Quartal statt. In meinen Augen muss man schon Einiges an Zeit und Geld zum Verbrennen haben, um auf Verdacht irgendwelches Zeug einzukaufen, das einem nicht einmal wirklich gefällt.

Ich überlege mir in der Regel auch sehr genau, ob ich etwas brauche oder haben möchte und wenn ich mir im Geschäft nicht zu 100% sicher bin, das ich das Teil auch wirklich haben möchte, dann lasse ich es lieber dort und kaufe es nicht. Wenn ich dann nach 1-2 Tagen doch das Gefühl habe ich möchte es doch haben oder ich sollte mir das noch mal anschauen, dann gehe ich eben noch mal los und schaue mir das noch mal an und spätestens dann bin ich mir auch im Geschäft sicher, ob ich es jetzt kaufe oder nicht. Die Entscheidung kann dann auch wirklich mal so oder mal so ausfallen.

Ich würde nicht auf die Idee kommen, etwas mit Zweifeln zu kaufen und dann habe ich es zu Hause und am nächsten Tag denke ich mir dann, ach eigentlich brauche ich das doch gar nicht und dann habe ich die Rennerei mit Umtausch. Wenn es dann noch unglücklich läuft bekomme ich nicht mein Geld zurück, sondern nur einen Gutschein und damit bin ich dann wieder gezwungen irgendwann noch mal in das Geschäft zu gehen oder das Risiko einzugehen, das dieser Gutschein irgendwann verfällt. Das ist mir in der Tat einfach zu aufwendig. Mit meiner Methode verfahre ich da deutlich besser und auch entspannter.